Fazit nach über zwei Jahren
Gut am Arbeitgeber finde ich
gerade am Anfang der Karriere in der Personaldienstleistung kann man hier sehr viel lernen und fern von KPIs im Business ankommen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
alles andere
Verbesserungsvorschläge
- flexible Arbeitszeiten einführen
- Mitarbeiter mehr wertschätzen und gleich behandeln
- Mitarbeiter bei Entscheidungen miteinbeziehen
- eine solide Strategie für die Zukunft erarbeiten, die die Mitarbeiter auch tragen
- bessere Führungskräfte gewinnen oder entwickeln
Arbeitsatmosphäre
Insgesamt ist die Arbeitsatmosphäre sehr vergiftet. Das führt zu einer extrem hohen Fluktuation. Wir sind auf 13 Leute intern gewachsen und nun sitzt meines Erachtens nur noch ein Kollege im Büro.
Kommunikation
Einer der großen Schwachstellen. Entscheidungen werden final präsentiert und durch den Niederlassungsleiter an die Mannschaft herangetragen. Gibt es Ablehnung, bekommt man eine Gehirnwäsche von der Etage darüber.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist einmalig. Man versteht sich schnell und unternimmt auch nach den Arbeitszeiten etwas.
Work-Life-Balance
Die gibt es nicht. Das Unternehmen lebt starre Arbeitszeiten und wehe man kommt einmal zu spät. Aus diesem Grund lassen die Mitarbeiter aber auch den Stift pünktlich fallen und gehen nicht die Extrameile, die im Vertrieb notwendig ist. Das Schlimme daran ist, dass diese Umstände bei den Einstellungsgesprächen verschwiegen werden oder gar von flexiblen Arbeitszeiten die Rede ist.
Vorgesetztenverhalten
Das Unternehmen wird vom Top-Management sehr stark hierarchisch und militant geführt. Den Führungskräften fehlt häufig der Bezug zum Engineering, so dass sie von den Mitarbeitern nicht wirklich akzeptiert werden. Außerdem kommunizieren die Führungskräfte Ziele, die sie selber nie erreicht haben. Das tut sein Übriges. Zudem können selbst Niederlassungsleiter so gut wie gar nichts entscheiden. Sie geben i.d.R. nur das weiter, das vorher oben entschieden wurde und stehen zum Teil selber nicht dahinter. Für mich persönlich war einer der Höhepunkte, dass Kollegen von der Führungskraft davon abgehalten wurden, sich zum Betriebsrat wählen zu lassen.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind an sich interessant und für die Branche üblich. Das Problem hierbei ist nur, dass man stark bei der Ausführung derselben behindert wird. Immer wieder und gefühlt wöchentlich gibt es aus dem Management Entscheidungen, die den Alltag sehr einschränken (z.B. Wandel von „Ihr dürft alles verkaufen“ hin zu „Wir machen nur noch Engineering und das in ANÜ“)
Gleichberechtigung
Die Gleichberechtigung ist in Bezug auf die Geschlechter gegeben. Nur zwischen den Kollegen - unabhängig vom Geschlecht - nicht. Manche werden klar bevorzugt und andere haben das Nachsehen (s. Karriere/Weiterbildung). Zum Teil geraten auf diese Weise Personen an Führungsaufgaben, die dafür nicht qualifiziert sind und das Unternehmen noch weiter in den Abgrund manövrieren. Gerade diejenigen, die das Unternehmen voranbringen würden, werden abgestraft, da Sie Entscheidungen hinterfragen und den Status Quo herausfordern.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden nicht eingestellt. Vielleicht mal für eine Führungsposition. Sonst aber nicht.
Arbeitsbedingungen
Da Whoohoo in Deutschland von der Muttergesellschaft aus Holland finanziert wird, wird in Lofts und mit modernster Ausstattung gearbeitet. Des Weiteren gibt es regelmäßig Schulungen, zu denen eine Unmenge an Geld für Flüge, Hotels und Trainer ausgegeben wird.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt besteht aus einem Fixum und erfolgsabhängiger Provision. Fixum ist okay und solange man erfolgreich verkauft ist das Gesamtpaket überdurchschnittlich. Soweit so gut. Möchte man aber eine Gehaltserhöhung (des Fixums) nach einem erfolgreichem Jahr, wird man i.d.R. damit abgespeist, dass man sein Gehalt ja selber in der Hand hätte. Ich habe erlebt, dass Kollegen sogar nach zwei Jahren keine Gehaltserhöhung erhalten haben. Hier wird definitiv an der falschen Ecke gespart.
Image
Das Image lässt sehr zu wünschen übrig. Sowohl auf Kunden- als auch auf Kandidatenseite hat Whoohoo einen schlechten Beigeschmack hinterlassen. Das erschwert die tägliche Arbeit merklich.
Karriere/Weiterbildung
Lange gab es so etwas wie eine Karrierelaufbahn im Prinzip nicht. Manche Mitarbeiter wurden (trotz zum Teil sehr viel schlechterer Leistung) fast monatlich befördert und andere gar nicht oder nur unter strengen Auflagen. Mittlerweile wurde eine Karrierelaufbahn entwickelt, aber die ist auch schon wieder - nach nur ein paar Monaten - über Bord geworfen. Aktuell werden manche Positionen im Unternehmen komplett gestrichen, zum Nachsehen der Kollegen. Update: Die gestrichenen Positionen soll es nun doch wieder geben. Insgesamt also ein einziges Chaos. Karriere kann man hier nicht planen oder an ihr arbeiten, sondern ist das Ergebnis reiner Willkür.