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Wenn sich Angestellte wie am Fließband die Klinke in die Hand geben...

2,0
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Zentrale Lage, daher auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar, auf Wunsch wird ein Jobticket bezuschusst/bezahlt.
Parkplätze werden ebenfalls gestellt.
Eine der wenigen Kanzleien, die überhaupt noch ausbilden, momentan in jedem Ausbildungsjahr ein Lehrling.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Mangelnde, ehrliche Kommunikation mit den Angestellten. Auf Fehler wird man teilweise auf sehr überhebliche und unkonstruktive Art hingewiesen, oder man sprich gar nicht mehr mit einem und wird über Tage hinweg komplett ignoriert!
Heraufsetzung des Urlaubsanspruch, was soll man mit 24 Urlaubstagen anfangen und selbst mit über 50 hat man nur Anspruch auf 28 U-Tage. Die meisten anderen Kanzleien setzen auch auf gute Erholung der Mitarbeiter und 30 Tage sind eigentlich mittlerweile Standard.
Bei Mitarbeiter-Events nicht immer auf den Überraschungseffekt setzen; der Besuch einer unlustigen Travesti-Veranstaltung im Rahmen einer Weihnachtsfeier und das Hin- und Hergehetze von einem Programmpunkt zum anderen innerhalb weniger Stunden (z.B. Museum, Glühweinstand, Abendessen, Travestie-Show) haben nichts mit einem gemütlichen Beisammensein zu tun!

Verbesserungsvorschläge

Gleitzeit und 1-2 Homeoffice-Tage sind auch in einer RA-Kanzlei umsetzbar.
Flexiblere Pausengestaltung, nicht jeder braucht jeden Tag mittags 1 Stunde!
Weg von altmodischen Arbeitsweisen.
Mehr Wertschätzung und Respekt gegenüber allen Angestellten/Azubis, diese leisten auch ohne Jura-Studium einen wertvollen und nicht zu unterschätzenden Beitrag, dass die Kanzlei überhaupt funktionieren und laufen kann.

Arbeitsatmosphäre

An manchen Tagen ganz gut, meistens herrscht aber ein sehr angespanntes Klima. Positive Rückmeldungen sind selten. Jeder noch so kleine Fehler wird dramatisiert.

Kommunikation

Findet überwiegend nur zwischen den Angestellten/Azubis statt. Arbeitsanweisungen werden teilweise auf irgendwelche Schmierzettel gekritzelt, meistens unleserlich und selbst wenn man es einigermaßen lesen entziffern kann, weiß man oft trotzdem nicht, was von einem verlangt wird. Bei Rückfragen bekommt man ebenfalls oft missverständliche Informationen.

Kollegenzusammenhalt

Teamwork oder Teambuilding ist schwer umsetzbar. Das Personal, insbesondere bei den Angestellten. Die Kündigungsrate ist extrem hoch, die letzten 4 neu eingestellten Angestellten in 2023 haben bereits innerhalb der Probezeit wieder gekündigt.
Das Büro ist aufgrund des Personalmangels permanent unterbesetzt, die Arbeitsbelastung dadurch dauerhaft sehr hoch.
Der Bürovorsteherin fehlt es an jeglicher Empathie, sie kann alles besser, sie weiß alles besser und selbst bei von ihr selbst nachweislich verursachten Fehlern, vertuscht sie dies und versucht es noch anderen in die Schuhe zu schieben.

Work-Life-Balance

Arbeitszeit Mo.-Do. 8:00-17:30 Uhr, Fr. 8:00-13:00 Uhr. Bei diesen Arbeitszeiten bleibt nicht viel Raum für Freizeit und/oder Familie. Der frühe Feierabend am Freitag reißt es nicht raus, da man private Termine, soweit das an einem Freitagnachmittag überhaupt möglich ist, ausschließlich auf diesen Tag legen kann oder extra Urlaub dafür nehmen muss.
Gleitzeit ist nur der Bürovorsteherin vorbehalten.
Homeoffice/MobileWork ist ausdrücklich nicht gewünscht!
Am schlimmsten ist aber, dass Fristsachen fast immer auf den letzten Drücker, meisten kurz vor dem Feierabend, vom Anwalt bearbeitet und diktiert werden und dann, meist unter erhöhten Zeitdruck getippt und fertiggestellt werden müssen. Die Einhaltung der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit bis 17.30/13:00 Uhr ist daher oftmals nicht gegeben und es ist schon vorgekommen, dass Kolleginnen bis 19:00 Uhr und länger arbeiten mussten. Diese, seitens der Anwälte verursachten Überstunden werden vorausgesetzt. Kommt man aber morgens mal 5 Minuten zu spät, ist man sich eines Anschisses mind. seitens der Bürovorsteherin sicher.

Vorgesetztenverhalten

Die Vorgesetzten versuchen freundlich und empathisch zu sein, in Wirklichkeit ist die Zusammenarbeit eher unpersönlich und wirkt aufgesetzt. Insbesondere ein Vorgesetzter sticht durch sein negatives Verhalten heraus. Dieser ist terminbedingt sehr oft außer Haus, dafür bombardiert er einen während seiner Abwesenheit mit E-Mails. Seine Arbeitsaufträge, insbesondere die Diktate, sind ausnahmslos "immer eilig" und "sofort zu erledigen" und werden von ihm auch so gekennzeichnet. An manchen Tagen wartet man vergeblich auf ein "Guten Morgen" und überhaupt zeigt er wenig Interesse an den Angestellten. Er redet von allen Vorgesetzten das wenigste mit einem, kritisiert dann aber die mangelnde Kommunikation.
Bei gemeinsamen Büroessen oder Ausflügen ist er, wenn überhaupt, nur körperlich anwesend und beschäftigt sich lieber mit seinem Handy. Der Versuch in ein Gespräch mit ihm zu kommen ist zäh, man fühlt sich ignoriert.
Auch zwischen den Anwälten finden wenig Gespräche statt, man geht sich offensichtlich eher aus dem Weg und jeder macht so sein Ding.

Interessante Aufgaben

In den ersten 1-2 Wochen war es noch interessant und man denkt, man hat alle Möglichkeiten, aber spätestens nach einem Monat steckt man bereits in seinem persönlichen Hamsterrad fest: stundenlanges, monotones Tippen von teilweise unverständlichen Diktaten machen den Hauptteil des Tages aus. Zwangsvollstreckung, Abrechnung von Akten, Kostenfestsetzungsanträge, Recherchen usw. obliegen ausnahmslos der Bürovorsteherin, die so gut wie nie etwas davon "nach unten" abgibt. Und selbst wenn, dann hat sie grundsätzlich immer etwas daran auszusetzen und wenn es nur die Optik der Schriftstücke ist.

Gleichberechtigung

Nur unter den Angestellten und Azubis, es herrschen eher die klassischen Hierarchieebenen vor und das merkt man auch.

Umgang mit älteren Kollegen

An und für sich keine Unterschiede, aber auch hier fehlt teilweise der Respekt und die Wertschätzung "von oben".

Arbeitsbedingungen

Computer und Drucker/Kopierer sind veraltet und entsprechend stör- und reparaturanfällig.
Die Anwaltssoftware ist miserabel voreingestellt, die Nutzung sinnvoller Features wird teilweise erst gar nicht gewünscht, weil man "schlechte Erfahrungen" damit gemacht hat. Dafür werden lieber umständlich Excel-Listen angelegt, obwohl die Software durch ein paar wenige Klicks diese Arbeit abnehmen könnte.
Die Arbeitsplätze der Angestellten sind auf zwei Etagen im Zentrum des Büros in einem großzügigen "Durchgangsraum" in eine Art halbrunden Tresen angeordnet. Man sitzt Rücken an Rücken zueinander. Es gibt keine direkten Fenster, man sitzt den ganzen Tag unter künstlichem Licht, Lüften geht nur über die angrenzenden Zimmer. Der Geräuschpegel kann sehr laut werden, da ständig jemand an einem vorbei läuft.
Telefonieren zwei gleichzeitig oder finden parallel noch Gespräche am Tresen statt, versteht man teilweise nichts mehr oder kann sich nicht mehr auf die eigene Arbeit konzentrieren. Mandanten/Besucher haben uneingeschränkten Blick auf den Schreibtisch, sodass man immer alles schnell wegschieben muss, um insbes. dem Datenschutz gerecht zu werden.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Müll wird getrennt.

Gehalt/Sozialleistungen

Wie bei den meisten Kanzleien eher im unteren Bereich. Das Gehalt kommt pünktlich, es wird ein 13. Gehalt mit ausbezahlt.

Image

Nach außen: bei Mandanten und Geschäftspartnern gut.
Nach innen: miserabel, was sich auch daran zeigt, dass die Angestellten ständig wechseln (allein in den letzten 12 Monaten 3 Anwälte, 5 Angestellte).

Karriere/Weiterbildung

Online-Schulungen werden einem zwar mit Freude angeboten, einen direkten Nutzen hat man im Anschluss davon aber nicht, weil man wenig in den Genuss der notwendigen Arbeiten kommt, um das Erlernte anzuwenden.

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