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Woco 
Gruppe
Bewertung

3 durchwachsene Jahre - mit unwürdigem Abschluss

3,8
Empfohlen
Werkstudent/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Forschung / Entwicklung bei Woco Industrietechnik GmbH in Bad Soden-Salmünster gearbeitet.

Wofür möchtest du deinen Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation loben?

Für die aufklärenden Videos, die per Mail verteilt wurden und die Hingabe der GF die Krise zu meistern. Das wird uns auch gelingen.

Was macht dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation nicht gut?

Leicht lächerlich wirken natürlich die Bitten Woco loyal gegenüber zu bleiben, wenn man gleichzeitig in den Hintern getreten wird. Muss man ertragen wollen oder eben seine Sachen packen. Ich bin von der nicht vorhandenen Anteilnahme der Situation unterwältigt, jedoch deckt das ganze eben Schwächen auf, die schon immer vorhanden waren.

Wie kann dich dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation noch besser unterstützen?

Woco hat mich inzwischen 2 Monate lang fristlos freigestellt. Sie haben mich (und andere Werksstudenten) fallen gelassen, wie eine heisse Kartoffel und untergraben damit meine Loyalität, die ich Woco in den vergangenen 3 Jahren entgegenbrachte. Ich hätte sehr gerne nach dem Studium bei Woco die Ärmel hochgekrempelt, um den Laden aus der Krise zu helfen, weil ich sehr viel für meine Kollegen und die Gruppe übrig habe. Die Art wie wir gerade behandelt werden hat in mir jedoch viel Frust ausgelöst, den ich langsam nicht mehr zu kitten sehen, sodass ich das Unternehmen vermutlich in Bälde verlassen werde, auch wenn es mir schwer fällt. Woco ist nicht schlecht : wir haben nur wenige Mitarbeiter und Führungskräfte, die Entscheidungen treffen und hier eben nicht allen gerecht werden. Ich wurde in einem Zweizeiler per Mail freigestellt, von der Personalabteilung habe ich keine Info bekommen. Das ist ganz schlechte HR-Arbeit. Woco kann nichts für Corona - aber für die Art, wie es seine Mitarbeiter behandelt. Es gibt eine Zeit danach; gefühlt denkt keiner daran, wie man in 2 Jahren auf heute zurückschaut und sich wundert, was hier für ein Murks lief.

Arbeitsatmosphäre

Hohe Abhängigkeit, welche Position oder in / mit welcher Abteilung gearbeitet wird. Ich hatte Glück.

Kommunikation

Der berühmte Buschfunk wird hier gelebt. Ist verbesserungswürdig, aber denke es geht noch schlimmer - bspw. wenn man nicht am Hauptsitz arbeitet, kann ich jedoch nicht einschätzen-

Kollegenzusammenhalt

Ich habe über die Jahre hinweg mit sehr vielen Kollegen zusammengearbeitet, es war immer in Ordnung und wurde selten unangenehm. Dafür kann Woco aber nichts. Fair war es in jedem Fall, und bisschen Druck von allen Seiten ist ja üblich. Demnach alles im Rahmen

Work-Life-Balance

Die Guten rennen wie verrückt, während viele weitere mitgeschleift werden müssen. Personaldicke zu dünn. Die meisten erhalten 37,5h Verträge. Ich kenne in der Entwicklung wenige, die nicht deutlich mehr arbeiten, um ihr Pensum zu erreichen. Ich denke nicht, dass die Zeit ausschließlich an der Kaffeeinsel einzusparen ist. Ich für meinen Teil kann den eigenen Anspruch an geleistete Entwicklung nicht erreichen, wenn alle eingeplanten Projekte bearbeitet werden sollen, ohne dabei Überstunden zu machen. Das führt zwangsläufig zu Qualitätsproblemen.
Das ist aber kein Problem, das jetzt erst besteht - Wer gute Arbeit liefern will ist konstant überlastet, und das seit Jahren. Das ist keine kurze Delle nach oben.

Vorgesetztenverhalten

Will mich hier eher enthalten. Man kann Dinge von vielen Seiten sehen, ich bin in der aktuellen Situation von sehr vielen Teilnehmern im Stich gelassen, sodass ich es augenblicklich nicht vermag eine faire Bewertung abzugeben.

Interessante Aufgaben

Ich wollte während des Studiums bei einem Zulieferer arbeiten und bin froh die Vielseitigkeit und die Technologien von Anfang an zu begleiten. Auch wenn viele über die OEMs schimpfen und die Industrie verteufeln - nicht zu sehr darauf hören sondern sich in die Technik verlieben. Dann macht die Arbeit auch jede Menge Spaß.
Wir können weniger, als viele denken - jedoch mehr, als wir liefern.

Gleichberechtigung

Industrie mit hohem Männeranteil, jedoch hat Woco viele gute und talentierte Frauen am Standort. Sehe hier keine Probleme.(bin aber auch ein Mann)

Arbeitsbedingungen

Weite Laufwege, mein Büro ist gut - andere jedoch schäbig. In die Halle regnet es seit Jahren durch das Dach hinein, weshalb Geräte und Maschinen abgedeckt werden müssen oder sich eben defekte einstellen. Kein freies W-lan, wenige Mitarbeiter verfügen über Firmenwagen (betriebswirtschaftlich völliger Schwachsinn), YouTube wurde 2019 auf den Rechnern freigeschaltet (glaubt einem keiner, aber man kann einschätzen welchen Stand Industrie 4.0 dann bei uns hat), Kein USB-Stick lässt sich ohne Handstand nutzen, sodass die abenteuerlichsten Umwege gegangen werden, Budgets sind immer zu knapp bemessen, sodass seit Projektstart um gebuchte Stunden gemauschelt wird. Ich habe schneller die Bibel abgeschrieben, als eine Bestellung über Amazon eingeleitet. Hier werden ständig bürokratische Knoten in die Beine gezwirbelt, sodass man vor lauter stolpern über Kleinigkeiten nicht zum Arbeiten kommt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Hier wird nach Vorschrift gearbeitet, nicht aus Überzeugung. Kann ich wenig zu sagen.

Gehalt/Sozialleistungen

Ich sehe bei Woco den Stundenlohn als iO. Das eigene Wissen, das ich über die Jahre aufgesogen habe ist mit Geld jedoch nicht aufzuwiegen.

Image

Schwer einzuschätzen, ich kann ja keine neuen Mitarbeiter an Board fragen, wie unsere Außenwirkung wahrgenommen wurde, bevor sie zu Woco gekommen sind - wir stellten nicht ein.

Karriere/Weiterbildung

Das hier ist für viele der Einstieg in die Automobilindustrie. Langfristig wird man jedoch fast gezwungen abzuhauen, weil die Bezahlung nicht passt für Verantwortung und Arbeitsumfang. Das ist vielleicht einfach ein Problem, das sich selbst im Kreis begründet. Wir zahlen wenig, gute Leute sind nicht zu halten, Woco erlebt operative (selbst verschuldete) Schwierigkeiten, Woco verdient wenig Geld, zahlt wenig Geld usw. usw.. Ich kann die Kollegen verstehen, die sich nach einem AG sehnen, der eine akzeptable Marge fährt, denn von Reinigungskraft bis Vorstand - für jeden ist diese Marge nachteilig und beeinträchtigt die Zufriedenheit.


Umgang mit älteren Kollegen

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Arbeitgeber-Kommentar

Jan Stollenwerk, Vice President Global HR and Corporate Communication
Jan StollenwerkVice President Global HR and Corporate Communication

Liebe/r Werkstudent,

vielen Dank für die Bewertung. Wir bei Woco schätzen einen offenen Umgang und nehmen konstruktive Kritik sehr ernst. Wir teilen Ihre Begeisterung für die Technik und vielfältigen Produkte bei Woco und freuen uns, dass Sie die Arbeitsatmosphäre und den Kollegenzusammenhalt sehr positiv bewerten. Wir möchten aber insbesondere auf die kritischen Punkte näher eingehen:

Wir arbeiten fortlaufend mit Hochdruck daran, unsere internen Entscheidungswege weiter zu beschleunigen und die „Bürokratie“ innerhalb der Prozesse auf ein notwendiges Mindestmaß abzubauen. Als mittelständisches Familienunternehmen leben wir von der Dynamik unserer Belegschaft und werden alles daran setzen, diese Dynamik im Kontext der Organisation und Prozesse zu fördern.

Es tut uns insbesondere sehr leid, dass Sie im Rahmen der Corona-Krise als Werkstudent negative Erfahrungen gemacht haben. Besondere Situationen erfordern immer auch besondere Maßnahmen, die zur Stabilisierung des Unternehmens und Erhaltung der Konstanz für die bei uns arbeitenden Menschen beitragen. Wir haben vielfältig wiedergespiegelt bekommen, dass die intensive interne Kommunikation und die frühzeitig eingeleiteten Maßnahmen positiv aufgenommen wurden.

Jeder einzelne Teil der Woco-Familie ist uns wichtig und damit natürlich auch Sie als Werkstudent. In diesem Sinne lade ich Sie persönlich zum Dialog ein, um die Situation umfassend zu erläutern. Wir möchten die Erkenntnisse aus dieser dynamischen Zeit aufnehmen und nutzen, um neue und bessere Wege gemeinsam mit unserer Belegschaft zu gehen.
Mit besten Grüßen

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