Retrospektive
Arbeitsatmosphäre
Ich war 11 Jahre bei Wolter Hoppenberg beschäftigt, bin vor einer guten Weile ausgeschieden, verfolge seitdem Kununu und finde es an der Zeit, mich rückblickend auch mal zu äußern.
Im Verhältnis zu anderen Arbeitgebern im Bereich Recht/Steuern war zu meiner Zeit die Arbeitsatmosphäre gut, allein wegen der aktuell immer noch bestehenden großzügigen Räumlichkeiten. Man konnte sich aus dem Weg gehen, wenn dicke Luft war und ich persönlich nutzte das auch. Belastet wurde die Arbeitsatmosphäre bei unterschiedlich hoher Arbeitsbelastung in den einzelnen Fachbereichen=Kostenstellen. Da zog der Funk dann schon mal durch alle Flure. Die Klage einiger Mitarbeiter hier in Kununu über mangelnde Unterstützung durch ihre Vorgesetzten in diesen Fällen kann ich nachvollziehen.
Kommunikation
'Wer was wissen will, muss fragen' ist meine Devise. Soweit meine Fragen -im Rahmen meiner Position- berechtigt waren, bekam ich Antworten. Ansonsten litt die Kommunikation innerhalb der Angestellten-Kollegenschaft unter dem unterschiedlichen Informationsbedarf der einzelnen Fachbereiche und einem möglicherweise mangelnden Interesse einiger Fachbereichsleiter an organisatorischen Problemstellungen resp. deren Lösung.
Kollegenzusammenhalt
'Wie man es in den Wald hineinruft ...' Mir persönlich haben die Kolleginnen, Kollegen und auch einige Vorgesetzte viel bedeutet und ich war immer bereit, die Kollegialität zu pflegen und bekam entsprechendes Feedback. Allerdings stimme ich anderen Mitarbeitern zu, dass unter einer gängigen Fachbereichs-/Kostenstellenstruktur die Befähigung zur Kollegialität im Hinblick auf die Bewältigung des Arbeitspensums leidet resp. der/dem Angestellten fast unmöglich gemacht wird. Es liegt also nicht unbedingt an den an der Kollegialität beteiligten Menschen. Was die Kollegialität auf menschlicher Ebene betrifft, habe ich gute Erfahrungen gemacht.
Work-Life-Balance
Auch hier kann ich rückblickend sagen, dass es im Verhältnis zu anderen Arbeitgebern im Bereich Recht/Steuern keinen großen Unterschied gibt. Wenn 'mein Chef' sich nicht um seine work-life-balance kümmert, habe ich schlechte Karten (außer ich habe ein wirklich dickes Fell). Und bei Wolter Hoppenberg gibt es auch solche Vorgesetzten.
Positiv empfand ich, dass es (zu meiner Zeit für das Personal im Verwaltungswesen) Home Office gibt sowie auch für alle Angestellten gut funktionierende Vetretungsregelungen für Urlaub und Krankheit. Das ist im Anwalts- und Steuerbereich gewiss nicht die Regel. Zwar gibt es nur 3 Sterne in dieser Kategorie, aber die bekäme von mir keiner meiner anderen Arbeitgeber.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Vorgesetzten ist wohl die interessanteste Kategorie hier in den Bewertungen. Lassen wir die sogenannten Junganwälte mal außen vor, so kann ich sagen, dass ich bis auf eine Ausnahme keinen meiner vorgesetzten Damen und Herrn in schlechter Erinnerung habe - ich bin allerdings auch schon eine Weile weg. Jeder war auf seine Art sozial kompetent und brachte sich mit Interesse, Humor und auch persönlicher Anteilnahme in die bunte Mischung aus Persönlichkeiten ein. Ich denke, dass auch Vorgesetzten zeitweiliger Überdruss und miese Laune zugestanden werden sollte. In meiner Erinnerung war das bei keinem Vorgesetzten ein Dauerzustand.
Interessante Aufgaben
Jeder Beruf gerät hinsichtlich der Aufgabenvielfalt an seine Grenzen, diese sind in Fachbereichen/Kostenstellen schnell erreicht. So ist das auch vorliegend der Fall. Über interessante Aufgaben konnte ich mich aufgrund meiner Zugehörigkeit zum Office Management nicht beklagen, allerdings verloren diese bei zunehmender Quantität ihre Qualität. Für einige Aufgaben fühlte ich mich auch ungeeignet resp. mangelte es mir an Zweckerkenntnis oder Neigung. Zum Teil wurde darauf eingegangen, wenn ich darüber klagte.
Gleichberechtigung
Sofern hier die Gleichberechtigung der Geschlechter gemeint ist: Ja, es gab auch männliche Angestellte und gibt sie noch. Gleichberechtigung auf dem Niveau der Vorgesetzten ist für mich kein Bewertungskriterium.
Arbeitsbedingungen
Bis auf die dem Gebäude und der fehlenden Klimatisierung geschuldete Hitze im Sommer empfand ich die Arbeitsbedingungen im Vergleich mit anderen Rechts-/Steuerkanzleien als gut/befriedigend. Die Räume der Angestellten zwar zum Teil etwas klein, dafür aber großzügige Gemein-/Sozialräume und Flure. Mobiliar, Arbeitsmaterial und technisches Equipment sowie Support sehr gut.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Fehlen mir nähere Anhaltspunkte, ist aber gegeben.
Gehalt/Sozialleistungen
Nach mehreren Anstellungen im Rechtsbereich war ich mit meinem Gehalt bei WoHo zufrieden. Zu meiner Zeit gab es jedes Jahr ganz automatisch einen Ausgleich der Inflation und alle 2 Jahre die Möglichkeit einer Gehaltserhöhung auf Basis der Bewertung des aktuellen Tätigkeitsprofils. Dies wird immer noch der Fall sein.
Image
Keine näheren Erläuterungen
Karriere/Weiterbildung
Im Rahmen der Kanzleianforderungen wurden regelmäßig externe und interne Angebote zur Weiterbildung angeboten. Im Rahmen einzelner Tätigkeitsprofile konnten Weiterbildungen beantragt werden, die dann nach Prüfung auch schon mal abgelehnt wurden. Mir persönlich wurden zahlreiche Weiterbildungen und Seminare bewilligt. Auch dies ist im Rechts-Steuerwesen nicht selbstverständlich.