Great Place To Work? Eher nicht...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das per se betrachtet, nicht schlechte Gehalt und den attraktiven Bürostandort. Weitere positive Aspekte fallen mir dann aber leider auch nicht mehr ein.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Eine meiner Ansicht nach auf eher kurzfristige (Kurs)gewinne ausgerichtete Konzernpolitik (ggf. ist das bei Aktiengesellschaften ein systemimmanentes Problem), die in gewissen Bereichen eine unzureichende personelle Ausstattung zur Folge hat, welche mittel- bis langfristig die Wettbewerbsfähigkeit von Produkten bzw. Geschäftsbereichen aufs Spiel setzt. Insofern kann ich hier keine wirklich auf Nachhaltigkeit fußende Strategie erkennen, denn am Ende des Tages wird alles dem Shareholder Value untergeordnet, da darf man sich keinen Illusionen hingeben.
Verbesserungsvorschläge
Eine ehrliche, transparente und zielgerichtete Informationspolitik sowie eine stärkere Beteiligung bzw. Einbindung der Mitarbeiter:innen, welche ihren Namen auch tatsächlich verdient, wäre dringend angeraten, ganz besonders in der aktuellen Phase, die von signifikanten Unsicherheiten geprägt ist, die vielen in der Belegschaft Sorgen bereitet.
Arbeitsatmosphäre
Ist einigermaßen gut, denn es gibt standardmäßig ein hyrides Arbeitsmodell mit 60% Mobile Office und 40% Büropräsenz, wobei der Bürostandort in einem denkmalgeschützten Gebäude in zentraler Lage mit sehr guter ÖPNV-Anbindung schon etwas für sich hat. Für den fünten Stern fehlt aber noch das gewisse Etwas.
Kommunikation
Der Konzern bläst die Belegschaft mit Informationen per E-Mail aus den unterschiedlichsten Bereich förmlich zu. Ein klarer Fall von "Too Much Information" mit der Gießkanne. Ich empfinde einen Großteil der Infos schon als lästig, denn jede dieser E-Mails muss zumindest einmal gesichtet werden, um zu verifiziern, ob diese nicht doch eine für einen relevante Information enthält. Dennoch geht einiges im Äther unter.
Kollegenzusammenhalt
Beurteile ich als im Großen und Ganzen als in Ordnung, sofern man ich in ruhigem Fahrwasser bewegt, aber der Zusammenhalt kann in unruhigen Phasen, die keine Seltenheit sind, schnell Risse zeigen. Fazit: Ist eher ein "Schönwetter-Zusammenhalt".
Work-Life-Balance
Durch die Einführung einer Betreibsvereinbarung zur Arbeitszeit vor zirka fünf Jahren hat sich die Lage zwar gegenüber vorher verbessert, aber durch eine hohe Arbeitslast und Arbeitsverdichtung ist die Situation insgesamt eher unbefriedigend.
Vorgesetztenverhalten
Die direkten Vorgesetzten scheinen durchaus okay (mehr aber auch nicht) zu sein. Was darüber dann kommt, das ist gemäß meiner Wahrnehmung dann häufiger nicht das sog. Gelbe vom Ei.
Interessante Aufgaben
Ein Gros der Aufgaben ist eher wenig interessant und kann daher durchaus als fad klassifiziert werden. Aber es gibt zum Glück hin und wieder interessante Aufgaben, die einen fordern und spannend sind, leider ist das nur zu selten der Fall.
Gleichberechtigung
In dem Punkt Geschlechtergerechtigkeit und dem daraus resultierenden Gender Pay Gap gibt es bestimmt noch einen gewissen Optimierungsbedarf.
Umgang mit älteren Kollegen
Da es im Konzern eine Strategie gibt, die Mannschaft zu verjüngen und Stellen, wo möglich, in Niedriglohnländer zu verlagern, gibt es de facto eine verdeckte Alterdiskriminierung.
Arbeitsbedingungen
Die Ausstattung mit ausreichend Personal und adäquaten Arbeitsmitteln ist in Teilen sehr mäßig, etwas was infolge des im Herbst 2023 verkündeten Sparprogramms für die Jahre 2024 und 2025 nicht unbedingt besser werden wird, im Gegenteil. In Summe also Stand heute schon suboptimal, mit einem wenig rosigen Ausblick.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mehr als die gesetzlichen Mindestnormen kann man hier nicht erwarten.
Gehalt/Sozialleistungen
Sicherlich nicht schlecht, aber auch nicht unbedingt kompetitiv.
Image
Das Image der WORLDLINE als größter paneuropäischer Zahlungsdienstleister ist infolge diverser Schwächen, die sich am Ende auch im Aktienkurs (über minus 75% in ca. einem Jahr) widerspiegeln, in letzter Zeit mächtig erodiert. Wenn dieser Trend so länger anhält, mag man zwar noch weiterhin groß sein, aber auf Größe allein sollte man nicht setzen.
Karriere/Weiterbildung
Diesen Bereich sehe ich, das kann ich nicht anders ausdrücken, als Totalausfall, mit spürbaren negativen Auswirkungen in der täglichen Arbeit.