Spannender Aufgabenbereich, sehr viel Arbeit (kleinen Finger bieten, ganze Hand nehmen), Inhaber nicht ganz einfach
Gut am Arbeitgeber finde ich
Sehr breit gefächerter Aufgabenbereich, man kann eine Menge lernen. Ich hatte einigen Gestaltungsspielraum, durfte meine Ideen einbringen und umsetzen. Man gab mir viel Verantwortung, ein eigenes Arbeitszimmer, streckenweise einen Firmenwagen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Man muss den Inhaber in Zaum halten. Wer Bereitschaft zur Arbeit zeigt, wird schnell zugeschüttet und das kann auch zu einer Überforderung führen. Bei mir hat es mit einem Autounfall und dem Totalverlust des Fahrzeugs geendet. Ich meine, dass man mich danach schnell loswerden wollte, auch weil ich ein bisschen krankfeiern musste und das ist, was ich am Anfang mit knallharter Unternehmer meinte. Ich musste diesen Mist noch vor Gericht klären lassen, habe mich aber noch gemütlich mit dem Inhaber vor der Verhandlung unterhalten. Ich bin der festen Überzeugung, wir hätten danach privat noch Kaffee trinken und lachen können. Der konnte Privates vom Geschäftlichen äußerst gut trennen. Finde ich bewundernswert!
Alles in allem ein trauriger Abschluss. Ich habe gerne für das Unternehmen W&W gearbeitet.
Verbesserungsvorschläge
Das Geschäft boomt weiterhin, auch Dank aller Mitarbeiter. Da wäre mehr Wertschätzung drin gewesen. Gerichte sollten nur mit Dingen beschäftigt werden, die da auch hingehören. Ein klärendes Gespräch wäre hier angebracht gewesen.
Arbeitsatmosphäre
Es gab einen externen Mitarbeiter, der Einfluss auf den Inhaber hatte und dessen Einsatz ist es zu verdanken, dass es in diesem Punkt vier Sterne gibt.
Kommunikation
Auch das hat geklappt und zu einem Großteil ist dies ebenfalls dem externen Mitarbeiter zu verdanken.
Kollegenzusammenhalt
Im Bereich der Verwaltung gab es dahin gehend überhaupt keine Probleme. Anders sah das teilweise in den Verlaufsstellen aus.
Work-Life-Balance
Ich habe sehr gerne für das Unternehmen gearbeitet, hatte viele Freiheiten, auch einiges an Verantwortung, aber das hatte auch seinen Preis. Sehr oft habe ich nach Feierabend für den Betrieb gearbeitet. Ich hatte zunächst keine Überstundenregelung ausgemacht, aber als es zuviel wurde, diesen Punkt nachgeholt. War gar kein Problem! Allerdings wurde die Arbeit dann wieder weniger :)
Vorgesetztenverhalten
Schwieriges Thema! Der Inhaber ist kein Unmensch, aber ein knallharter Unternehmer. Er hat sehr viel gefordert (Antworten müssen vor den Fragen kommen), nahm sehr viel als selbstverständlich hin, Lob gab es dementsprechend selten. Ich habe schon für sehr wenig Geld gearbeitet und das Gespräch um eine Gehaltserhöhung habe ich als erniedrigend empfunden. Meine Leistung würde keine Erhöhung um 100 € brutto rechtfertigen, aber trennen wollte er sich auch nicht. Gehälter in vergleichbaren Positionen lagen im Übrigen mindestens 1.000 € über meinem.
Interessante Aufgaben
Absolut! Meine Position erstreckte sich nicht nur auf die Fa. W&W, sondern alle Unternehmen des Inhabers, sowie ein Mietobjekt und daneben habe ich mich auch um die persönlichen Belange des Inhabers gekümmert.
Gleichberechtigung
Hier war alles in bester Ordnung.
Umgang mit älteren Kollegen
Auch in diesem Punkt gab es keinerlei Probleme.
Arbeitsbedingungen
Was gebraucht wurde, konnte angeschafft werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wurde bspw. sehr viel Papier verbraucht, aber mit der Zeit auch stark reduziert.
Gehalt/Sozialleistungen
Mein Gehalt empfand ich als viel zu niedrig. In vergleichbarer Position in anderen Unternehmen sind die Leute mit weit über 1.000 € mehr nach Hause gegangen.
In den Verkaufsstellen wurde nicht weit über Mindestlohn gezahlt. Das betraf auch Filialverantwortliche (die hatten etwas mehr).
Image
Die einen so, die anderen so. Man könnte meinen, je weiter weg die Mitarbeiter gearbeitet haben, desto besser war bei denen das Image.
Karriere/Weiterbildung
Klar konnte man sich da bspw. für eine Position als Filialverantwortlicher mit entsprechender Leistung qualifizieren. Nur wer will solche Jobs für Geld machen, das man auch im Discounter an der Kasse erhält? Im Gegenzug kann man sicherlich anführen, dass man sich körperlich nicht verausgabt.