Karge Agenturwelt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Leider nicht viel.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Oben beschrieben.
Verbesserungsvorschläge
Zumindest eine kleine Aufwandsentschädigung, Umgang mit den Mitarbeitern, Kommunikation, Unternehmensatmosphäre, Art und Weise des Wachstums (Trainees, Praktikanten) hinterfragen.
Arbeitsatmosphäre
Großraumbüro mit Tischgruppen für jeweils vier Mitarbeiter. Jeder sieht Jeden und die Atmosphäre wird durch 9 Stunden schreiende Stille negativ aufgeladen, da helfen auch die hippen Agentur-Bananen und Couch nicht, die während meiner Zeit von 3 Monaten ca. 2mal benutzt wurde. Lob wird spärlich verteilt, über die Wirkung von Arbeitsergebnissen beim customer wird nicht´s herangetragen, was die eigene Arbeitsoptimierung nicht wirklich fördert. Hat man klärende Fragen steht man schonmal gut und gerne ungesehen 5 Minuten in der Tür und wird schön weiter ignoriert. Auch hier: allgemeines Verhalten, welches jeder Mitarbeiter über sich ergehen lassen muss.
Kommunikation
Kommunikation? Nicht in dieser Marketing Agentur. Da wundern sich selbst Geschäftspartner über die seltsame Stille im Büro und Aufgaben werden von oben nach unten steht´s über mehrere Kollegen herangetragen. Da kam es schonmal vor das man mehrere Tage hintereinander kein Wort mit "Oben" gesprochen hat, trotz abstimmungsbedürftigen Themen. Mitarbeitergespräche fanden nur auf Nachfrage statt, Meetings zur Ergebnissen, Unternehmenserfolgen etc. gab es nicht. Pro: bei Projekten wurde die Verteilung und z.T. entstehende Probleme zusammen erörtert und beschlossen.
Kollegenzusammenhalt
Bei Fragen zur Thematik sehr hilfsbereit, direkte Kommunikation zu gemeinsamen Projekten und viel Geduld in der Einarbeitungsphase. Jedoch: abseits des Feldes "Arbeit" wurde nur sehr spärlich auf einen eingegangen, schien aber allgemeiner Duktus im Betrieb zu sein.
Work-Life-Balance
Urlaub konnte ich problemlos einreichen, bei einer Krankschreibung gab es ebenfalls keine Probleme vom Arbeitgeber her. Jedoch auch hier: Arbeitszeiten weit außerhalb der Geschäftszeiten werden in Kauf genommen (Mitternacht) und eher nach dem Ergebnis gefragt, anstatt den Beweggründen für solche Schritte des Arbeitnehmers.
Vorgesetztenverhalten
- Konfliktfälle: aufkeimende Konfliktfälle wurden nicht besprochen. Daher: sie bauschten sich auf bis es zu "Krisensitzungen" kam in denen das Drohpotential eines Abbruch des Praktikums als letztlich zu ziehende Konsequenz realistisch angedroht wurde (- Stichwort: Kommunikation). Konflikte mit Mitarbeitern wurden in direkter räumlicher Nähe ausgetragen, sodass das ganze Büro später informiert war. Kollegen arbeiteten bis tief in die Nacht außerhalb der geregelten Geschäftszeiten um Terminvorgaben einzuhalten. Pausen wurden hin und wieder am Arbeitsplatz verbracht.
Interessante Aufgaben
Arbeitsbereich und Aufgaben waren im Vornherein allgemein eingegrenzt und bekannt. Eine "Rundumsicht" im Bereich Online Marketing wurde versprochen und einigermaßen eingehalten.
Gleichberechtigung
Ich konnte keine unterschiedliche Haltung zwischen Männern und Frauen feststellen.
Umgang mit älteren Kollegen
Für einen genaueren Einblick ist nicht nur der Umgang mit Mitarbeiter 45+ von Interesse, sondern ebenfalls die gesamte Belegschaftsübersicht: 2 Trainees (einer 40+), 2 Azubis, 1 Festangestellter (45+), ca. 3 Praktikanten. Es sollte ersichtlich sein, dass es sich hierbei um ein Segment von Arbeitnehmern handelt, die man jederzeit aus den kurzlaufenden Beschäftigungsverhältnis entlassen kann, um die Kosten möglichst gering zu halten. Karge Agenturenwelt? Vielleicht erfordert dies der Markt, nachhaltig wird es jedoch nicht sein.
Arbeitsbedingungen
Der Raum ist einer Agentur zweckdienlich, jedoch trägt er nicht zum Wohlbefinden bei (-Punkt oben). PC´s stürzen häufiger ab, jedoch war eine gewisse Investierung in neue Technik häufiger zu beobachten (z.B. Desktops, Laptop, Switch).
Gehalt/Sozialleistungen
Es gab weder Entlohnung noch eine Aufwandsentschädigung.
Image
Das Image wird nicht angesprochen von Mitarbeiterseite. Gelegentlich lässt sich jedoch ein gewisser Unterton feststellen im Bezug auf die Arbeitsatmosphäre und das Verhalten. Externe scheinen ein mehrheitlich positives Image zu haben.
Karriere/Weiterbildung
Durch die Größe der Agentur gibt es keine Karriereleiter, höchstens die in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis zu gelangen. Fortbildungen fanden intern statt für die gesamte Belegschaft. Individuelle Förderungsmaßnahmen kann man an der Masse der Aufgaben erkennen, die einem übertragen werden. Qualifikationen im Sinne eines "Scheins" für den Lebenslauf fanden nicht statt, kann ich aber auf Grund der Kürze des Praktika auch nicht insgesamt beurteilen.