Gnadenlos bürokratischer Koloss mit dem Wendekreis eines Eisbergs
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Gehalt ist OK und kommt pünktlich. Als nicht börsennotiertes Stiftungsunternehmen bietet ZF eine gewisse Sicherheit. Noch.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Seit der Übernahme durch(!) TRW herrscht ein rauhbeiniger, "amerikanischer" Führungsstil, den man von früher so nicht gewohnt ist.
Unglaublich resourcenfressende, lähmende Bürokratie, die ein effizientes und sinnvolles Arbeiten annähernd unmöglich macht.
Dazu kommt ein im Wortsinn Plan-loses Management das angesichts der miesen Lage zunehmend konfus agiert.
Verbesserungsvorschläge
Bitte ausnahmsweise mal eine echte Umstrukturierung, anstatt alle zwei Jahre nur die Teams durchzumischen und Abteilungskürzel auszutauschen.
Toll wäre, wenn die ständigen Initiativen zum "Bürokratieabbau" nicht regelmäßig in neuer, zusätzlicher Bürokratie enden würden. Ansonsten lieber darauf verzichten!
Weniger Meetings!
Veränderung schafft man nicht, indem man alte Strukturen und Seilschaften beibehält: Alte Zöpfe abschneiden und wenigstens ein paar von den langgedienten "Technologieträgern" dahin schicken wo sie schon lange hingehören: zum Arbeitsamt!
McKinsey rauswerfen: welche Sanierungs-"Konzepte" da rauskommen, weiß man sowieso.
Fragt die Leute die damit arbeiten müssen, bevor(!) ihr neue Software einkauft!
Arbeitsatmosphäre
Viele Kollegen kündigen, nachbesetzt wird nicht mehr. Arbeitsbelastung steigt dadurch extrem an. Zunehmender Druck von Management und Kunden landet inklusive irrwitziger Termin- und Resourcenvorgaben ungefiltert bei der Arbeitsebene. Die hat dann dafür zu sorgen, daß "am Ende des Tages" alles fertig und fehlerfrei ist. Egal wie, Basta! Stimmung ist entsprechend mies, Nerven in den Teams liegen blank. Wer kann sucht sich was Neues, wer bleibt kündigt innerlich.
Kommunikation
Kommuniziert wird durchaus, allerdings größtenteils Managementfloskeln ohne viel Faktengehalt. Wirklich wichtige Informationen wie Pläne für Personalabbau oder Standortschließungen erfährt man zuerst aus den Medien, bevor sie dann in Management-"Dialogen" kleingeredet werden.
Im Herbst 2023 war noch die Rede von 9000 Stellen, die in Deutschland eingespart werden. Frühjahr 2024 wurden daraus 11000, letzter Stand sind 14000. Vorerst. Glaubwürdigkeit erreicht man so nicht!
Kollegenzusammenhalt
Im Team und teilweise auch am Standort eigentlich prima. Gegenüber dem Rest von ZF formiert man sich zur Wagenburg: Jeder Unternehmensteil zieht seinen gewohnten Stiefel durch und ist peinlich darauf bedacht, möglichst wenig aus der Hand zu geben. Und so wird täglich an diversen Standorten das Rad neu erfunden, ohne irgendwelche Synergien zu nutzen. Kein Wunder wenn's dann teuer wird.
Work-Life-Balance
Im Prinzip gut durch Arbeiszeitkonto. "Mobiles Arbeiten" ist standortabhäng möglich, wird aber nicht gerne gesehen. Flexibler Urlaub/Zeitausgleich funktioniert problemlos, sofern das mit den Projekten abgestimmt ist.
Vorgesetztenverhalten
Eigentlich viele nette Menschen, hilfsbereit und bemüht. Nur was hilft das, wenn sie ignorante Vorgaben von oben durchzudrücken haben?
Ansonsten ist man mit politischem Gezerre ausgelastet, das letztendlich nur der Optimierung der eigenen "Führungsspanne" dient. Vor diesem Hintergrund sollte ein Mitarbeiter auch keine gesteigerte Fachkompetenz oder gar Durchsetzungs- oder Entscheidungsstärke erwarten.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind durchaus spannend, aber wegen schlechter Arbeitsbedingungen kaum zu schaffen
Umgang mit älteren Kollegen
War früher mal gut. Diese Zeiten sind lange vorbei, ältere Kollegen versucht man über Altersteilzeit und Aufhebungsverträge loszuwerden. Daß ZF damit wichtiges Knowhow verliert, ist dem Topmanagement offensichtlich weder bewußt noch wichtig.
Arbeitsbedingungen
Schniekes "Büro 2.0" gibt es nur in der Zentrale, ansonsten Großraumbüro mit Schallpegel wie auf der Kirmes. Immerhin vielfach höhenverstellbare Tische.
Die Hardware ist einigermaßen up to date, Software allerdings noch um einiges schlimmer als der ohnehin schon gruselige "Branchenstandard". Gewartet wird das ganze von einer radebrechend kommunizierenden IT aus dem Ostblock.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man bemüht sich redlich.
Gehalt/Sozialleistungen
IGM Tarif und somit OK. Aber Vorsicht: nicht überall sind die Konditionen so üppig wie in Friedrichshafen
Image
Nimmt zusehends ab.
Karriere/Weiterbildung
Externe Schulungen sind nicht möglich, nur interne kann man theoretisch noch machen. Faktisch fehlt oft selbst für diese die Zeit.