[Update 12.2024] Wie aus dem Linzer IT Wunder ein globaler, börsennotierter IT Konzern wurde...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Seltene und schwierige technische Herausforderungen. Qualität statt Quantität. Flexibilität durch HomeOffice und flexible Arbeitszeiten. Moderne Büros. Gutes weltweites Produkt image und dadurch auch keine Probleme in der aktuell angespannteren Wirtschaftslage.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Führungsstil, Werte und Kommunikation im "modern-amerikanischen Public Company Stil" anstelle der ehrlichen, aufrichtigen und direkten Kommunikation & Führungsstils, welche man früher von Dynatrace gewohnt war.
Die diesjährige Gehaltsanpassung, die einen erheblichen Reallohnverlust bedeutet.
Update 12.2024: das neue on-call system für R&D
Verbesserungsvorschläge
Förderung einer lokalen Standortkultur statt einer globalen Unternehmenskultur. Mehr Wertschätzung für langjährige Mitarbeiter. Feedback sollte ernster genommen werden!
Erhöhung der Gehälter (Inflationsausgleich sollte das Minimum sein!, hochspezialisiertes Fachwissen muss honoriert werden)
Update 12.2024: Software policy verbessern, interne Beförderungen (verbunden mit den Notwendigen Trainings und co.) externer high level Besetzung vorziehen (auf gut Österreichisch: ausbilden statt einkaufen)
Arbeitsatmosphäre
In der eigenen Abteilung sehr gut, darüber hinaus wird in den letzten Jahren vieles immer abstrakter und man hat das Gefühl, dass die "Manager" den Bezug zu den vielen Mitarbeitern verlieren. Deshalb werden manche Entscheidungen falsch getroffen.
Kommunikation
Informationen über das Unternehmen: Oft nur per Mail / Blog Posts wird über neue große Änderungen informiert. Oder manchmal auch in großen 1-seitigen Meetings. Dadurch fehlt oft die direkte Feedbackschleife und das Feedback muss Wochen oder Monate später sehr aufwendig kommuniziert werden.
Arbeitsbedingt: Im Team sehr informell und unkompliziert, mit anderen Teams auch sehr gut. Abteilungsübergreifend oft ein Glücksspiel, was aber aufgrund der Größe auch sehr schwierig und nicht überraschend ist.
Kollegenzusammenhalt
Hier kommt es sehr auf die Abteilung und das Team an. Ich habe das große Glück, in einem unglaublich guten Team zu arbeiten, in dem ein sehr freundschaftliches Verhältnis herrscht und jeder jedem hilft und von jedem lernt. Zwischen den Teams in den Abteilungen ist es auch sehr gut, natürlich lernt man im Laufe der Zeit immer mehr Leute besser kennen. Auch einzelne Personen aus den verschiedensten Abteilungen. Aber das reicht mir auch. Ich muss nicht mit jedem in der Firma befreundet sein.
Work-Life-Balance
Urlaub kann immer problemlos genommen werden. ZA auch. Mehrere zusätzliche freie Tage, auch "Wellnessdays" genannt, pro Jahr. Die Wochenstunden können relativ leicht geändert werden. Viele Verbesserungen in den letzten Jahren (verpflichtende ÜS Pauschale wird nicht mehr angeboten und besteht nur noch bei Altverträgen, Einführung von Wellnessdays, usw.)
Update 12.2024 [-2]: Ein On-Call-System wurde für Entwickler im R&D-Bereich eingeführt. Offiziell wird es als freiwillig bezeichnet, doch es gibt in der Abteilung subtile Hinweise darauf, dass eine Teilnahme erhofft wird.
Vorgesetztenverhalten
Direkte Vorgesetzte sehr gut. Top level Leadership aber in den letzten Jahren leider katastrophal. Dinge werden zurechtgebogen, schöngeredet, Fehler werden nicht zugegeben und ein ehrliches "Sorry" für Fehler, die natürlich jedem mal passieren können, hätt ich noch nie gehört. Im Moment kommen scheinbar alle großen Entscheidungen von der amerikanischen Führung, diese Entscheidungen passen aber manchmal nicht so wirklich zu den europäischen Standorten.
Interessante Aufgaben
Sehr teamabhängig, in meinem glücklichen Fall extrem interessant und hochspezialisiert. Technisch sehr anspruchsvoll und es wird sehr viel Wert auf Qualität gelegt.
Gleichberechtigung
Amerikanisches Gleichberechtigungsverständnis, meiner Meinung nach mit europäischer Kultur nur bedingt vereinbar. Einteilung in Herkunfts- und Geschlechtergruppen. Bestimmte Gruppen werden bei der Suche nach neuen Mitarbeitern bevorzugt, um die "Diversity" zu verbessern. Ob dies aus gutem Willen/Einstellung oder wirklich nur für den ESG-Bericht und aktuelle (Investoren)Trends geschieht, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Arbeitsbedingungen
Das Büro im "25er Turm" in Linz ist so gut wie neu. Schön gebaut und wirklich eines, wenn nicht das beste Büro in Linz. Alle 3 Jahre gibt es einen neuen, leistungsstarken Laptop, so dass alles sehr gut läuft. Die Besprechungsräume sind gut ausgestattet. Internet und die ganze Infrastruktur funktionieren sehr gut.
Update 12.2024 [-1]: Der 25er Turm wird ausgebaut, das ist wirklich motivierend! Leider gibt es aber auch Negatives: Ein Programm zur Bekämpfung des Software-Wildwuchses wurde dieses Jahr ins Leben gerufen. Grundsätzlich nachvollziehbar und bei dieser Unternehmensgröße sinnvoll, doch die Umsetzung ist so mangelhaft, dass Mitarbeiter gezwungen sind, die Firmenrichtlinien zu umgehen, um ihre Arbeit erledigen zu können. Eine Verbesserung wurde bereits zugesichert, daher bleibt es bei 'nur -1'
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Im ESG-Bericht werden selbstverständlich alle möglichen Claims abgesteckt und auch gehalten. Was mich hier ärgert, ist das Verhalten vieler Mitarbeiter in diesem Bereich. Da brennt am schönsten Tag das Licht in den Büros, Licht & Fernseher werden beim Verlassen der Besprechungsräume nicht ausgeschaltet etc. Auch die Gebäudesteuerung könnte ein Feintuning vertragen, in vielen Phonebooths brennt morgens automatisch das Licht mit voller Helligkeit. Energiesparen scheint keine Priorität zu haben, wäre aber die einfachste und am leichtesten zu realisierende Möglichkeit, in einem Bürogebäude etwas Positives zu bewirken. Im Hinblick auf die Büroerweiterung werden ein paar PV-Module auf dem Dach installiert, eine sehr gute Verbesserung.
Update 12.2024 [+-0]: Zettel in den Meetingräumen fordern die Mitarbeiter auf, das Licht auszuschalten. Ob dies tatsächlich einen Effekt hat, lässt sich schwer sagen. Die Gebäudesteuerung wurde jedenfalls nicht optimiert, und die Lampen sind morgens weiterhin an.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ok, wird von den Vorgesetzten aber mit lokalen Firmen verglichen, die natürlich was ganz anderes machen. Im Vergleich zu Konkurrenzfirmen schlecht, aber die entwickeln auch in anderen Ländern und so wird hier immer der passende Vergleich herangezogen, um einem zu sagen, dass man ja e gut verdient und zufrieden sein soll. Die diesjährige Erhöhung war leider sehr gering und lag weit unter der Inflation. Gründe für die schwache Anpassung wurden nicht genannt, Forderungen wurden einfach abgewürgt und das trotz eines starken Geschäftsjahres. Enttäuschend
Update 12.2024 [+-0]: Bei der letzten Gehaltserhöhung wurde lediglich der Kollektivvertrag im Firmendurchschnitt abgegolten. Wirklich motivierend ist das nicht.
Image
Image intern und extern stimme früher komplett über ein, in den letzten Jahren driftet das auseinander. Extern das perfekt PR image, intern leider etwas bröckelnd.
Karriere/Weiterbildung
Die Karrieremöglichkeiten sind vielfältig. Auch jungen Mitarbeitern wird bei entsprechender Motivation viel Verantwortung übertragen.
Update 12.2024 [-1]: Es herrscht den Eindruck, dass Beförderungen stark zurückgefahren wurden, dafür jedoch vermehrt hohe Levels von außen eingestellt werden. Das sorgt bei bestehenden Mitarbeitern für Frustration und vermittelt das Gefühl, dass Loyalität zur Firma wenig honoriert wird – leider.