Inkompetente Führung behindert Potenzial und Engagement eines fähigen Teams
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das zusammengestellte Team, die inhaltliche und operative Bandbreite der Aufgaben
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Desinteresse an Führung, Mitarbeitenden und Feminismus, hohe Beeinflussung durch externe Stakeholder. Die proklamierte Unabhängigkeit der Organisation ist nicht gegeben
Verbesserungsvorschläge
Interne Kommunikation völlig neu aufsetzen, übergreifende Organisationsstrukturen schaffen, Verantwortung übernehmen, echtes Interesse an Mitarbeitenden zeigen und ehrlich wertebasiert agieren
Arbeitsatmosphäre
Angestellte haben eine Verbesserung ihrer Situation aufgegeben, trotzdem wird engagiert gearbeitet. Stimmung untereinander sehr gut, Führungsebene als uninformierter Chaosfaktor.
Abwesenheit beim Onboarding, achselzuckende Inkaufnahme von Kündigungen und Wissensverlust durch fehlendes Offboarding zeigen die Wertschätzung gegenüber Angestellten und ihrer Expertise. Kritik wird sofort als persönlicher Angriff wahrgenommen, wodurch die Mitarbeitenden resignieren.
Hohe Fluktuation.
Kommunikation
Katastrophal. Kontakt zu Angestellten beschränkt sich auf E-Mails, persönliche Kommunikation fast komplett abgeschafft, Besprechungen wird ferngeblieben. Versuche zur Etablierung interner Kommunikationskanäle werden von der Führung nicht mitgetragen.
Kollegenzusammenhalt
Durchwegs engagiertes und herzliches Team, das sich untereinander sehr gut versteht, gegenseitig unterstützt und der nicht existenten Führung zum Trotz zusammen hochwertige Projekte realisiert. Gemeinsame Mittagessen, Afterworks und unterstützende Gespräche sind etabliert und geben Halt.
Work-Life-Balance
Rahmenbedingungen auf dem Papier sehr gut, aufgrund der Arbeitsatmosphäre und der hohen Arbeitslast fällt den meisten das Abschalten nach Feierabend schwer. Häufige Krankenstände sind die Folge. KollegInnen, die die Organisation verlassen, sind aufgrund der vielen Mehrstunden und des nicht konsumierten Urlaubs quasi am nächsten Tag weg.
Vorgesetztenverhalten
Black box. Vision und Zielsetzung nicht vorhanden, nicht nachvollziehbare Entscheidungen und sich permanent ändernde Vorgaben. Quiet firing von Mitarbeitenden, die Kritik oder den Wunsch nach Weiterentwicklung äußern. Kein Überblick, woran die Angestellten arbeiten, dafür wird sich gerne an unwichtigen Details aufgehängt.
Problematisch sind das unzureichende Fachwissen im Bereich Gleichstellung und die für Führungskräfte notwendige Organisationsfähigkeit, wodurch viele inhaltliche und administrative Managementaufgaben zusätzlich an Angestellte delegiert werden. Motivation geschweige denn Inspiration durch die Vorgesetzten sucht man vergeblich. Die Angestellten können ihren Arbeitsantrieb nur aus ihrer persönlichen feministischen Einstellung schöpfen, die aber sehr schnell als unvereinbar mit der Regierungslinie gilt.
Abschottung der Führungsebene gegenüber den Mitarbeitenden, kaum persönlicher Kontakt und nicht empfänglich für die Anliegen der Belegschaft. Stark beeinflusst von den Vorgaben aus dem Frauenministerium, repräsentative Aktionen haben Priorität vor inhaltlich substanziellen Maßnahmen.
Interessante Aufgaben
Sehr interessanter Aufgabenbereich und vergleichsweise hohe Mittel zur Umsetzung. Hohe Arbeitslast durch unrealistische Planung und fehlende Organisationsstrukturen sorgen leider für extremen Reibungsverlust und Frustration, was durch spontane und intransparente Anweisungen und Richtungsänderungen noch verstärkt wird.
Gleichberechtigung
Flexible Möglichkeiten für Homeoffice. Gehaltsschema zwar transparent, die Anrechnung von Arbeitserfahrung bleibt aber undurchsichtig. Karenzzeiten werden von Vordienstzeiten abgezogen, was die Diskriminierung aufgrund von Sorgearbeit verstärkt. Unwürdig für den Bundesfonds zur Stärkung und Förderung von Frauen, die eigenen Mitarbeiterinnen gehören wohl nicht zur Zielgruppe.
Umgang mit älteren Kollegen
Mehrere langdienende Kolleginnen wurden implizit zur Kündigung gedrängt, indem auf ihr Engagement nicht mehr oder nur mit Kritik reagiert und ihre Leistungen ignoriert wurden. Besonders auffällig ist dieses Verhalten gegenüber Mitarbeiterinnen mit klarer feministischer Kante.
Arbeitsbedingungen
Sehr schönes großes und helles Büro mit Aufenthaltsbereich, Besprechungsräumen, Terrasse und Klimaanlage. Gut ausgerüstet für Arbeiten im Homeoffice
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Keine Mülltrennung. Kein Recyclingkonzept. Dafür werden hauptsächlich frauengeführte Unternehmen engagiert.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt wird immer pünktlich ausbezahlt. Zusatzversicherung, Jahreskarte und Obstkiste werden geboten.
Je nach Einstufung der Position und Vordienstzeiten kann das Gehalt deutlich über dem im Sozialbereich üblichen liegen, die Anrechnung der Arbeitserfahrung erscheint aber willkürlich. Keine Verhandlungsmöglichkeit, ist die persönliche Qualifikation höher als erforderlich, hat man Pech.
Eine laufende interne, völlig unzureichend begleitete Vertragsumstellung ist nach 9 Monaten noch nicht abgeschlossen, Informationen an Mitarbeitende werden nur sporadisch und hauptsächlich zur Verschiebung angepeilter Fristen gegeben. Der intransparente Prozess sorgt für Verunsicherung und Unzufriedenheit im Team.
Image
Nach außen getragene Werte werden nach innen nicht gelebt. Ein entscheidender Faktor für die Unzufriedenheit der Mitarbeitenden.
Karriere/Weiterbildung
Aufstieg nur durch Vakanz einer höher qualifizierten Position möglich. Weiterbildung wird angepriesen, aber auf den Katalog der Verwaltungsakademie des Bundes beschränkt.