Zeit für einen Weckruf - ein ehrlicher Blick auf das Unternehmen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt einige Aspekte, die positiv hervorzuheben sind und für den Arbeitgeber sprechen. Besonders lobenswert ist die pünktliche Gehaltszahlung, die für Sicherheit und Verlässlichkeit sorgt – ein grundlegender, aber wichtiger Faktor.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit des Homeoffice, die in der heutigen Arbeitswelt ein wertvoller Vorteil ist.
Insgesamt ist das Unternehmen sehr solide. Der Schauraum wird immer Top umgebaut. Hier merkt man wieder, wie modern man nach aussen gesehen werden möchte. Da braucht man sich als Mitarbeiter nicht zu verstecken.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ein wesentlicher Kritikpunkt am Arbeitgeber ist der Zustand der Büros, der stark hinter den Standards eines modernen Unternehmens zurückbleibt. Der Standort ist nicht nur in die Jahre sondern in die Jahrzehnte gekommen. Zusammengewürfelte Möbel, ein schlechter Boden, defekte Rollcontainer und schiefe Wände prägen das Arbeitsumfeld. Dies vermittelt den Eindruck, dass der Standort bei Modernisierungen systematisch vernachlässigt wird.
Besonders frustrierend für die Mitarbeiter ist, dass an anderen Standorten des Unternehmens sichtbare Modernisierungen stattfinden, während Investitionen in Wien von Jahr zu Jahr verschoben werden. Diese Ungleichbehandlung wird nicht mehr verstanden und führt zu Frustration und Resignation bei den Mitarbeitern. Ein angenehmes und zeitgemäßes Arbeitsumfeld ist ein wichtiger Faktor für Motivation und Zufriedenheit, und die Vernachlässigung dieses Aspekts wird als mangelnde Wertschätzung wahrgenommen.
Fazit:
Die veraltete Büroausstattung ist einem Unternehmen dieser Größe nicht würdig und wirkt sich negativ auf die Arbeitskultur und das Engagement der Mitarbeiter aus. Eine zügige Modernisierung wäre dringend erforderlich, um das Vertrauen und die Motivation der Belegschaft wiederherzustellen. Es ist an der Zeit, das Thema ernst zu nehmen und nicht länger zu ignorieren.
Verbesserungsvorschläge
Was fehlt, sind innovative und sinnvolle Themen, die über die bloße Verkaufsoptimierung hinausgehen. z. B.:
Ethik-Seminare, um den Umgang mit Kollegen, Kunden und Geschäftspartnern nachhaltig positiv zu gestalten.
Seminare zu positivem Denken, die helfen, ein konstruktives und lösungsorientiertes Mindset zu entwickeln.
Ein Personal-Coach oder psychologisch geschulter Ansprechpartner, der Mitarbeitern in Stress- oder Konfliktsituationen beratend zur Seite steht und sie individuell unterstützt.
Solche neuen Ansätze würden nicht nur die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter fördern, sondern auch das Arbeitsklima langfristig verbessern.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre im Unternehmen ist grundsätzlich solide und funktioniert für die meisten Beteiligten gut. Es gibt keine gravierenden Störungen oder Unstimmigkeiten, jedoch auch keinen besonderen ‚Wow-Faktor‘, der die Atmosphäre als herausragend erscheinen lässt.
Kommunikation
Viele Kanäle, viele Chancen – aber auch Herausforderungen
Die Firma setzt auf eine Vielzahl von Kommunikationskanälen, um Informationen an die Mitarbeiter weiterzugeben. Dies umfasst den Austausch über Teamleiter/Abteilungsleiter, Veranstaltungen und die Plattform Core. Diese Bemühungen zeigen klar, dass das Unternehmen daran interessiert ist, Informationen transparent und möglichst breit zu streuen.
Allerdings zeigt sich in der Praxis, dass die Wahrnehmung der Mitarbeiter nicht immer positiv ist. Es gibt Unzufriedenheit darüber, dass Informationen nicht gleichzeitig an alle Abteilungen weitergegeben werden. Diese Verzögerungen von teilweise nur einer Stunde führen jedoch häufig zu Missverständnissen und unnötigem Frust – eine Situation, die sich als "Jammern auf hohem Niveau" beschreiben lässt.
Hier liegt die Herausforderung weniger bei der grundsätzlichen Kommunikationsstruktur des Unternehmens, sondern vielmehr bei der Erwartungshaltung der Mitarbeiter und der Kultur im Umgang mit Information.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt im Unternehmen ist grundsätzlich noch vorhanden, jedoch auf ein Minimum geschrumpft. Früher war dieser Zusammenhalt deutlich ausgeprägter und ein wichtiger Bestandteil der Arbeitskultur. Heute wird der Zusammenhalt fast ausschließlich durch die Eigeninitiative einzelner Mitarbeiter aufrechterhalten, da das Unternehmen weder gezielt Maßnahmen zur Förderung noch Unterstützung hierfür bietet.
Ein wesentlicher Störfaktor ist zudem das Verhalten bestimmter Personen im Unternehmen, die regelmäßig negativ über andere sprechen. Diese Art von negativem Gerede trägt zu einer schlechten Stimmung bei, die sich schnell ausbreitet und nur schwer wieder rückgängig zu machen ist. Solche Verhaltensweisen zerstören nicht nur Vertrauen, sondern erschweren es auch, eine Kultur des Zusammenhalts und der gegenseitigen Unterstützung zu etablieren.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance im Unternehmen bietet solide Ansätze, insbesondere durch die 4,5-Tage-Woche, die vielen Mitarbeitern mehr Flexibilität ermöglicht. Auch die Möglichkeit von Homeoffice an bis zu zwei Tagen in der Woche – wenn auch in wenigen Fällen – ist ein positiver Schritt und wird von den Mitarbeitern geschätzt.
Allerdings gibt es deutliche Einschränkungen, die das volle Potenzial dieser Ansätze ausbremsen. Zwar ist Gleitzeit grundsätzlich vorhanden, doch die Umsetzung gestaltet sich durch die starren Öffnungszeiten schwierig. Ein flexibles Gleitzeitmodell, das es ermöglicht, vor oder nach den regulären Dienstzeiten zu arbeiten, wird eher ungern gesehen. Dadurch bleibt die Flexibilität für die Mitarbeiter stark eingeschränkt, was bei einigen Mitarbeitern Unzufriedenheit hervorruft.
Vorgesetztenverhalten
Engagement vorhanden, aber Entscheidungsfreiheit fehlt.
Die Führungskräfte im Unternehmen zeigen grundsätzlich Engagement und sind bemüht, ihre Teams bestmöglich zu unterstützen.
Was jedoch stark auffällt, ist die fehlende Entscheidungsfreiheit auf allen Führungsebenen. Von den Teamleitern aufwärts scheint jede Entscheidung in die nächsthöhere Ebene delegiert werden zu müssen. Diese Top-Down-Struktur führt zu unnötigen Verzögerungen, Frustration und einem Gefühl von eingeschränkter Handlungsfähigkeit innerhalb der Abteilungen.
Die aktuelle Praxis unterbindet nicht nur die Eigenverantwortung der Führungskräfte, sondern schwächt auch die Flexibilität und Effizienz des Unternehmens. Entscheidungen, die direkt in den Abteilungen getroffen werden könnten, werden stattdessen nach oben eskaliert, was Prozesse unnötig verkompliziert. Um die Führungskultur zu verbessern, wäre es essenziell, mehr Kompetenzen nach unten zu delegieren und den Abteilungen die Möglichkeit zu geben, eigenständig zu handeln.
Interessante Aufgaben
Die Tätigkeiten, die den Mitarbeitern zugeteilt werden, sind überwiegend routiniert und bieten wenig Abwechslung oder kreative Gestaltungsmöglichkeiten. Es gibt kaum Aufgaben, die besonders hervorstechen oder eine echte Herausforderung darstellen, was dazu führt, dass das Arbeitsumfeld für viele eintönig wirkt. Aber das ist ganz bestimmt kein Problem des Unternehmens.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung wird im Unternehmen vorbildlich gelebt und ist fest in der Unternehmenskultur verankert. Unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft werden alle Mitarbeiter gleichermaßen respektiert, geschätzt und gefördert. Das Unternehmen verdient in diesem Punkt großes Lob, da es zeigt, wie Gleichberechtigung im Arbeitsalltag selbstverständlich umgesetzt werden kann.
Trotzdem bleibt es schade, dass dieses Thema in der heutigen Zeit überhaupt noch hervorgehoben werden muss. Idealerweise sollte Gleichberechtigung so selbstverständlich sein, dass sie keiner besonderen Erwähnung mehr bedarf. Doch gerade deshalb ist es wichtig, positive Beispiele wie dieses zu betonen, um als Inspiration für andere Unternehmen zu dienen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen im Unternehmen bieten gemischte Ansätze. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit des Homeoffice, die in den Fällen, in denen sie genutzt werden kann, als großer Vorteil wahrgenommen wird. Diese Flexibilität zeigt, dass das Unternehmen modernen Arbeitsmodellen gegenüber offen ist und den Mitarbeitern mehr Freiraum bieten möchte.
Allerdings stehen dem positive Entwicklungen gegenüber, die durch starre Arbeitszeiten erheblich eingeschränkt werden. Die vorhandene Gleitzeitregelung kann aufgrund der festen Öffnungszeiten kaum umgesetzt werden. Das macht die Gleitzeit de facto wirkungslos, was bei den Mitarbeitern zu Frustration führt. Auch wenn die Öffnungszeiten ihre Notwendigkeit haben, nehmen sie den Arbeitszeiten jegliche Flexibilität und stehen somit modernen Arbeitsanforderungen entgegen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
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Gehalt/Sozialleistungen
Das Unternehmen findet immer wieder Gründe, warum keine Lohnerhöhungen möglich sind. Statt den Mitarbeitern Perspektiven aufzuzeigen, wie sie durch ihren Einsatz ihren Verdienst verbessern könnten, scheint es vielmehr darum zu gehen, die Gehaltsstruktur starr und niedrig zu halten. Die Einstellung "jeder bekommt gleich wenig" wird sogar aktiv gelebt und kommuniziert, was zu Frustration und Desinteresse führt.
Besonders problematisch ist, dass der individuelle Beitrag der Mitarbeiter keinerlei Einfluss auf die Vergütung hat. Es spielt keine Rolle, ob jemand durch seine Arbeit enorme Umsätze generiert oder weit unter den "Erwartungen" bleibt – das Gehalt bleibt dasselbe. Diese fehlenden Anreize sorgen dafür, dass Umsätze den meisten Mitarbeitern gleichgültig sind, da sie keinen persönlichen Vorteil daraus ziehen können.
Fazit:
Das Unternehmen müsste dringend überdenken, wie es die Leistung der Mitarbeiter wertschätzt und honoriert. Ein transparenteres und leistungsorientiertes Vergütungssystem könnte nicht nur die Motivation, sondern auch die Produktivität steigern. Ohne klare Anreize für mehr Einsatz wird es langfristig schwierig, engagierte und ambitionierte Mitarbeiter zu finden
Image
Das Image des Unternehmens leidet erheblich darunter, dass die eigenen Mitarbeiter oft negativ über den Betrieb sprechen. Viele scheinen unzufrieden zu sein und äußern ihre Kritik offen, sei es in Gesprächen untereinander oder im weiteren Umfeld. Dieses "Sudern" wirkt sich nicht nur demotivierend auf die Kollegen aus, sondern schadet auch der Wahrnehmung des Unternehmens nach außen.
Es erschwert nicht nur die Mitarbeitermotivation, sondern beeinflusst auch die Rekrutierung neuer Talente und das Vertrauen von Kunden und Partnern. Das Unternehmen sollte sich bewusst sein, dass die Mitarbeiter die wichtigsten Botschafter der Firma sind. Ihr Verhalten und ihre Meinung haben einen direkten Einfluss auf das öffentliche Bild des Unternehmens.
Das Unternehmen muss dringend daran arbeiten, die internen Ursachen der Unzufriedenheit zu identifizieren und zu adressieren. Ein offener Dialog, ehrliches Feedback und sichtbare Verbesserungen könnten helfen, die Einstellung der Mitarbeiter zu verändern. Nur wenn die Mitarbeiter das Unternehmen selbst positiv wahrnehmen, kann sich auch das Image nachhaltig verbessern.
Karriere/Weiterbildung
Das ständige "Abarbeiten" von Schulungen wirkt wie ein lästiger Zwang, der intern für viel negative Stimmung sorgt. Statt Weiterbildung als Chance zu sehen, wird sie von den Mitarbeitern als Belastung wahrgenommen, die keine positiven Effekte hat – weder auf die Motivation noch auf die berufliche Entwicklung.
Besonders problematisch ist, dass die Teilnahme an den Weiterbildungen verpflichtend ist. Das führt nicht nur zu Unmut, sondern auch zu einem hohen Konfliktpotenzial, da viele Schulungen in der Freizeit der Mitarbeiter abgehalten werden. Diese Praxis wird als respektlos gegenüber der privaten Zeit der Mitarbeiter empfunden und entspricht nicht den Erwartungen von heute oder morgen.