Guter Arbeitgeber für Personen, denen Work-Life Balance wichtig ist
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Es wird versucht, für die Mitarbeiter ein gutes Arbeitsumfeld zu schaffen, das sich mit deren Privatleben vereinbaren lässt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Leistung wird mM nicht unbedingt belohnt - es ist bei willhaben sehr leicht, mitzuschwimmen bzw. durch lange Firmenzugehörigkeit sich ein Standing in der Firma zu erarbeiten
- Es ist klar, dass man sich beim Marktführer befindet - willhaben zählt selten zu den First Movern, sondern reagiert meisten nur dann mit neuen Initiativen, wenn die Konkurrenz gefährlich wird.
- Durch den derzeit herrschenden Ergebnisdruck von Seiten der Eigentümer wird wenig in neue Wachstumsprojekte investiert, sondern vor allem die derzeitige Marktposition versucht zu halten bzw "melken". Zusätzlich wird versucht, dies mit möglichst wenig (Entwickler-)Ressourcen zu wachsen, was sehr oft zu Ressourcenengpässen und Frustration führt.
Verbesserungsvorschläge
- Leistung auch durch Gehaltserhöhungen und nicht nur Lob belohnen
- Remote Working auch außerhalb der Peak-Seasons
- Auch weiterhin neue Wachstumsprojekte starten (auch wenn ich weiß, dass das mit den derzeitigen Eigentümern schwierig ist)
- Investieren in zusätzliche (App-)Entwickler, da der derzeitige Mangel zu sehr viel Frustration führt.
Arbeitsatmosphäre
Gut, es wird versucht einander zu helfen und keine Steine in den Weg zu legen
Kommunikation
Es gibt alle paar Monate All-Hands Meetings, wo aktuelle Themen und Entwicklungen besprochen werden. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen
Kollegenzusammenhalt
Overall gut, aber sehr teamabhängig. Für mich ist sehr stark ersichtlich, dass extrem viele Kollegen schon lange bei der Firma sind, daher kennen sich diese schon gut und haben einen super Zusammenhalt.
Work-Life-Balance
Ist sehr gut, es gibt kaum Überstunden bzw. ist ein flexibles Nehmen von Urlaub noch nie ein Problem gewesen
Teilweise aber schon "zu gut" als dass viele Kollegen den sprichwörtlichen "Stift" nach genau 8h fallen lassen und am nächsten Tag weitermachen - das seh ich nicht unbedingt als negativ, wer aber in einem Umfeld arbeiten will, bei dem viel schnell passiert, wird bei willhaben nicht glücklich
Vorgesetztenverhalten
Prinzipiell gut, es ist möglich, sehr offen und direkt Themen anzusprechen.
Mein Eindruck ist aber, dass am Ende immer die Head Ofs (als Teil des Management Teams) die finale Entscheidungskraft haben. (Mein) Teamlead dagegen nicht wirklich bzw muss eigentlich fast immer beim Head Of nachfragen
Interessante Aufgaben
Kommt sehr darauf an, an welchen Themen man gerade arbeitet.
Leider stellen die Eigentümer gerade hohe Wachstums- & Ergebnisanforderungen, wodurch nicht mehr in neue Wachstumsfelder investiert wird, sondern das Kerngeschäft so gut wie möglich "gemolken" werden soll
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt nicht sehr viele "ältere" Kollegen vom Alter, aber der Großteil der Belegschaft ist sehr lange beim Unternehmen. Bspw ist das, nach Unternehmenszugehörigkeit, "jüngste" Mitglied des Managementteam fast 10 Jahre bei willhaben.
Arbeitsbedingungen
Es wird einem eigentlich alles zur Verfügung gestellt, was man braucht.
50% Home-Office, 50% Anwesenheitspflicht im Büro pro Woche.
Remote Working ist nur über den Jahreswechsel bzw. im Hochsommer (Schulferien) möglich, was mM sehr auf die Vielzahl an Eltern bei willhaben ausgerichtet ist. Flexibleren Mitarbeitern (ohne Kinder), die gerne die Offseason mit weniger Reisenden und billigeren Preisen nutzen würden, ist dies zu diesen Zeiten nicht möglich. Das stößt bei mir auf Unverständnis, da ohnehin fast alle Meetings Online abgehalten werden und es somit keinen Unterschied macht, ob ich im Home-Office, im Büro oder Remote bin.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird auf Mülltrennung geschaut und auch Nachhaltigkeit wird ein größeres Thema.
Es wird mM aber mit Kanonen auf Spatzen geschossen wenn es um die Flug-Policy geht und auch mit zweierlei Maß zwischen Management & Mitarbeitern gemessen: es gibt eine fast ausnahmslose No-Flight Policy für Mitarbeiter (auch für Konferenzbesuche im europäischenAusland), das Management Team fliegt aber regelmäßig zu Board Meetings.
Es gibt für die Anreise mit dem Zug zwar oft einen Zusatzurlaubstag, ein Konferenzbesuch zB in Barcelona ist bei einer Anreise von 24+ Stunden one-way aber trotz dieses Zusatztages nicht wirklich attraktiv.
Gehalt/Sozialleistungen
Ist in Ordnung, für willhaben spricht aber definitiv weniger das Gehalt als das "gemütliche" Leben bzw die Work-Life Balance, die vielen Kollegen extrem wichtig ist.
Gehaltserhöhungen waren bei mir als auch bei Kollegen auf Nachfrage nicht möglich, trotzdem im Feedback Gespräch sehr viel Lob ausgesprochen wurde, was für mich nicht zusammenpasst. Es wurde bisher eigentlich immer nur die KV Erhöhung weitergegeben bzw bei KV Sprüngen werden diese von der Überzahlung abgezogen, was ich persönlich als sehr demotivierend empfinde.
Benefits wurden eingeführt (zB Öffitickets) bzw. sind angekündigt (Lunch-Gutscheine).Die vom Management am meisten hervorgehobenen Sozialleistungen sind die vielen internen willhaben Events, an denen Mitarbeiter teilnehmen können (zB Faschingsfeier, Weihnachtsfeier, Teambuiliding (Offsite 1x im Jahr). Das finde ich super, sehe diese aber eher als Zusatzleistung zum Gehalt
Image
Die meisten Mitarbeiter lieben willhaben und sehen vieles mM schon übertrieben positiv. Leise geäußerte Kritik bzw. Hinterfragen der "willhaben Kultur" erzeugte Unverständnis bzw. wurde mir gegenüber (von Kollegen) aber fast negativ aufgefasst
Karriere/Weiterbildung
Karrierechancen sind aufgrund der langen Firmenzugehörigkeit bzw flachen Hierachien von Führungskräften schwierig. Wer Karriere sucht, wird diese bei willhaben mM eher durch Seniorität als durch Leistung erhalten.
Was aber möglich ist, ist Bereiche bzw. Abteilungen zu wechseln, wenn sich eine Chance ergibt.
Weiterbildung wird unterstützt, man muss sich aber aktiv darum kümmern, dass etwas kommt