Hochmut kommt vor dem Fall
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es arbeiten immer noch viele Menschen mit Ideen, Herz und Mut da. Es fragt sich nur, wie lange noch. Und will man die überhaupt?
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Verrat an den eigenen Kulturwerten? Das ist nicht mehr das Unternehmen, das Roland und sein Team gross gemacht haben. Vielleicht braucht es jetzt auch etwas anderes, aber man sollte trotzdem nicht alles hinter sich lassen, das in den letzten 25 Jahren Erfolg und Fans gebracht hat.
Verbesserungsvorschläge
Auf Mitarbeitende hören. Ihre Anliegen ernstnehmen (und nicht bloss so tun als ob). Dasselbe bei erfahrenen Mitarbeitenden. Und an der Basis sich anhören, was die Issues sind. Automatisierung kann manchmal das Geschäft schädigen, wenn man sich nicht die Mühe macht, es verstehen zu wollen. Es braucht nicht immer noch mehr Manager-Zwischenstufen, sondern mehr Leute, die arbeiten. Anständige Entlöhnung. Funktionierende Tool-Landschaft. Macht euch nicht zum grösseren Konzern, als ihr tatsächlich seid. Hochmut kommt vor dem Fall.
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb Team/Abteilung super, übergreifend stand man einander eher auf den Füssen. Nicht immer ein Miteinander. Wenig Lob (hörst du nix, war's wohl okay), ausser Eigenlob und Selbstdarstellung, viel Micromanaging
Kommunikation
Seit Führungswechsel sehr top-down, ansonsten habe ich mich gut informiert gefühlt
Kollegenzusammenhalt
Empfand ich in der Abteilung immer als gut.
Work-Life-Balance
Grosse Varianz im Unternehmen. Erwartungen, Sondereinsätze zu leisten, aber hohe Hürden bei Vergütung und Spesengenehmigung
Vorgesetztenverhalten
Nach Führungswechsel kaum noch nachvollziehbare Entscheidungen. Mitarbeitereinbezug nur zum Schein als “useful idiots’, die quasi als Ambassadoren die GL-Entscheide nachplappern
Interessante Aufgaben
Grosse Varianz durchs Unternehmen. Bei mir aber immer gegeben gewesen.
Gleichberechtigung
Ungleiche Löhne, wenig Frauenanteil im C-Level. Rückkehrerinnen nach Schwangerschaft oder Krankheit kann nicht mehr ein Job garantiert werden, insbesondere in der Führung.
Umgang mit älteren Kollegen
Werden rausgeekelt. Keine Förderung. Es wurde einigen älteren oder/und langdienenden Kolleginnen und Kollegen gekündigt.
Arbeitsbedingungen
IT-Equipment für mich sehr okay. Zuviele Tools. Lärmige, teils muffige Grossraumbüros. Zuwenig Sitzungsräume. Zunehmend restriktive Homeoffice-Regeln und Streivhung des Unterstützungsbeitrags. Neuerdings will man an den Mitarbeitenden auch noch mit Parkgebühren verdienen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltmassnahmen werden eigentlich nur dann begeistert eingeführt, wenn es auch dem Portemonnaie des Unternehmens nützt. Der Unternehmenszweck steht stets im Vordergrund. Verhaltenskodex für Lieferanten, der aber weder kontrolliert noch sanktioniert wird. Immerhin werden kaum Retouren vernichtet. Zusammenarbeit mit Stiftung Brändi. Sponsoring nur bei Nutzen fürs Geschäft, kein selbstloses Mäzenatentum.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt unter aller Kanone. BVG nur ein Minimum. Gehälter kommen pünktlich.
Image
Wird gerade von der neuen Führung zugrundegerichtet. Der Mitarbeiterstolz schwindet.
Karriere/Weiterbildung
Bookboon-Bibliothek und internes Schulungsangebot okay. Hürden für finanzielle Unterstützung bei externen Weiterbildungen wurden kontinuierlich erhöht und künstlich unattraktiv gemacht.