International tätiges Grossunternehmen mit Verbesserungspotenzial.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Pünktliche Lohnzahlung
- Stellt Arbeitsplätze und Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung
- Internationales Umfeld mit teils sehr spannenden Projekten & grossartigen Kunden
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Schwach ausgeprägte nachhaltige oder konstruktive Fehlerbehebung
- Hürden werden nicht nachhaltig beseitigt bzw. teils weiter ausgebaut
- Gefühlt hoher Anteil an unzufriedenen Mitarbeitern mit entsprechender Fluktuation
- Oft gewinnt die "Politik"
- Es wird teilweise viel geredet ohne dabei etwas zu sagen --> Taten statt Worte sollten gefördert werden
- Teils fragwürdige Managementmethoden
- Teilweise frustriertes, ängstliches, überfordertes und orientierungsloses Mittelmanagement
- Fehlende Identifikationsförderung
- Fehlbesetzungen werden teils toleriert
- Mobbing & Bossing kommt auf allen Ebenen vor
- Selbst einfache und grundsätzliche Dinge sind meistens bei/mit Der Firma kompliziert und umständlich zu handhaben
- Das teils Mitarbeitende gebeten werden positive Kununu-Bewertungen zu verfassen.
- Dass das konstruktives Vorbringen von Verbesserungsvorschlägen oder Empfehlungen bzgl. Optimierung der Arbeitsabläufe an das HR keine gute Idee ist
- Niedrig frequentierte Eigentümerpräsenz im Unternehmen
Verbesserungsvorschläge
- Ich denke es gibt Angestellte welche dafür bezahlt werden Verbesserungsvorschläge anzubringen, ansonsten ist es sicherlich hilfreich Mitarbeitende bei Bedarf um Rat zu fragen und Verbesserungsvorschläge auch anzunehmen.
- Es ist zudem ratsam in einem solch komplexen Umfeld auf langjährige Mitarbeiter zu setzten, diese zu behalten und zu fördern. Es sind hauptsächlich die Mitarbeitenden welche die Wertschöpfung und den Aktienwert generieren.
- Da einige Mitarbeiter sicherlich auch nach einer Anstellung bei der Bühler AG in den entsprechenden Industrien tätig sein werden, ist es durchaus empfehlenswert alle Mitarbeiter korrekt und fair zu behandeln.
- Wenn notwendig ist es womöglich sinnvoll vermehrt da zu sparen wo viel Geld ausgeben, aber verhältnismässig wenig Nutzen generiert wird.
- Periodisch wiederkehrende Schulung der Führungsriege bezüglich Schweizer Gesetzgebung
Arbeitsatmosphäre
Ich habe während meiner Anstellungszeit die Arbeitsatmosphäre zunehmend als steril, angespannt und teils toxisch empfunden. Das Betriebsklima war leider des Öfteren geprägt von übermässigem teils unberechtigten oder künstlich erzeugtem Druck, Misstrauen, Sticheleien, fehlender Führung und fehlendem Teamgeist. Die wenigen Mitarbeiteranlässe konnten dem leider nicht entgegenwirken. Ich bin froh, das Unternehmen verlassen zu haben.
Kommunikation
Die Kommunikation der Geschäftsleitung ist regelmässig und spricht wichtige Aspekte an wie den historischen & anstehenden Geschäftsgang, aktuelle Kundenprojekte, aktuelle Stärken aber auch Schwächen des Unternehmens, sowie die verschiedene Kennzahlen (speziell finanzielle) - dies finde ich durchaus konstruktiv und lobenswert. Die Kommunikation zwischen und innerhalb der Teams, sowie von den direkten bzw. näheren Vorgesetzten ist jedoch leider aufgrund meiner Erfahrung aufgrund verschiedener Gründe mangelhaft.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt von Mitarbeitenden auf gleicher oder tieferer Stufe war grundsätzlich gut und besser als mit den Vorgesetzen. Ich habe von Teamleitern/Vorgesetzten leider nie wirklich Bemühungen irgendwelcher Art erlebt, welche versuchten den Zusammenhalt unter den Kollegen aktiv und nachhaltig zu fördern.
Work-Life-Balance
Dieser Begriff existiert in der Firma gemäss meinen Erfahrungen nur wenn nach Aussen kommuniziert wird oder wenn mach sich den Mitarbeitern gegenüber profilieren will. Das Privatleben spielt im Unternehmen keine wesentliche Rolle. In den Abteilungen in denen ich tätig war wurde beinahe 24/7 Bereitschaft und Erreichbarkeit gefordert. Zig Überstunden genügen nicht, damit das Unternehmen sich Gedanken zur Besserung macht - ebenfalls nicht der Hinweis an den Vorgesetzten dass man vertraglich ein Pensum bzw. Wochenarbeitszeit vereinbart hat - hier wird einem dann z.B. fehlende Flexibilität als Antwort überreicht. Der Begriff „Workation“ ist in all den Jahren nicht einmal genannt worden und ist ganz klar ein Fremdwort.
Vorgesetztenverhalten
Ich war in verschiedenen Bereichen tätig und hatte somit verschiedene Vorgesetzte. Logischerweise gibt es bessere und weniger bessere. Konsolidiert muss ich jedoch sagen, haben die Vorgesetzten meist unrealistische, nicht quantifizierbare oder womöglich ihre eigenen Ziele an mich gesetzt - ich denke dies ist eine Management-Methode, welche jedoch nicht zielführend ist. Entscheidungen wurde oft undurchsichtig, irrational, blitzartig oder bewusst nicht getroffen - mehrheitlich ohne Miteinbezug der relevanten/betroffenen Mitarbeitern. Den Führungskräften mangelt es teils an grundlegenden Führungskompetenzen wie z.B. Arbeitseinplanung, Integrität etc.. Es werden Werte adressiert welche teils selbst nicht gelebt werden. Verantwortungsbewusstsein und Verantwortungsübernahme im Bedarfsfall ist praktisch nicht vorhanden. Einige wortgewandte Vorgesetzte sind sobald eine Kamera in der Nähe ist sehr sprechfreudig, aber andererseits beim Kreuzen im Flur kaum in der Lage sich zu grüssen.
Interessante Aufgaben
Ich war in verschiedenen Bereichen tätig und hatte somit zwischendurch sehr interessante Aufgaben. Teilweise auch dadurch, dass ich Aufgaben ausführen durfte bzw. musste für welche ich weder ausgebildet war, geschweige denn welche Bestandteil meines Stellenbeschriebs und somit meines Gehalts waren. Zu meinen Gunsten konnte ich mir so für meine private Karriere zusätzliches Wissen aneignen.
Gleichberechtigung
Wird bezogen auf die Geschlechter sehr gross geschrieben und auch punktuell kommuniziert. Ich denke jedoch es kann für das Unternehmen gefährlich sein, wenn z.B. eine Person nur aufgrund des Geschlechts für eine Führungsrolle eingestellt wird mit dem Ziel eine Quote zu erfüllen. Fehlen dieser Person dann aber im Gegenzug die entsprechenden grundlegenden Qualifikationen ist dies nicht nur für das Unternehmen äusserst schädlich, sondern kann auch in der masslosen Überforderung dieser Person resultieren.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich habe während meinen Jahren nicht miterlebt dass ein älterer Arbeitnehmer (>50) eingestellt wurde. Wertschätzung gegenüber langjährigen Mitarbeitern (mit bis zu 40 Jahre Angehörigkeit) ebenfalls nicht, ebenso nicht eine gezielte Förderung. Förderungen bzw. Schulungen werden in den meisten Fällen lediglich online zur Verfügung gestellt und das Thema ist somit erledigt. Teils Schulungen welche "angeboten" werden, dienen lediglich dazu um sich rechtlich abzusichern und nachweisen zu können, dass die gesetzlichen (Mindest-)Anforderungen erfüllt wurden. Es findet alle zwei Jahre lediglich ein Jubilarenabend für Mitarbeiter statt welche seit 25 und 40 Jahren im Unternehmen sind; dabei wird unter anderem erwähnt wie wichtig es ist sein Wissen weiter zu geben, sowie Durchhaltevermögen zu zeigen.
Arbeitsbedingungen
Im Büro oft lärmige Grossraumbüros, teils ohne Klimaanlage, veralteten oder nicht funktionierenden Geräten, alten & schmutzigen Bürostühlen, undichten Fenstern und schlechter Beleuchtung. Wasserspender und Kaffeemaschinen (kostenpflichtig, teuer) vorhanden. Gemeinschaftsbereiche teils äusserst unhygienisch, obwohl das Unternehmen u.a. im Bereich Lebensmittel tätig ist. In der Produktion teilweise gut ausgestattet aber natürlich mit erhöhtem Gefahrenpotenzial. Beinahe alles ist auf Profit ausgerichtet, an essentiellen Orten wird teilweise gespart.
Es gibt einige moderne neue Gebäude, welche jedoch nur als Prestige dienen damit ein entsprechendes Image verkörpert werden kann - der Nutzen dieser Gebäude ist mir in den meisten Fällen nicht ersichtlich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das existiert meines Erachtens nur auf dem Papier und spielt in Geschäftsalltag meistens keine Rolle. In einer solchen Unternehmensgrösse reicht es nicht etwas Regenwasser einzusammeln, geringe ÖV-Beiträge zu leisten, ein paar Elektroautos zu betreiben und eine Solaranlage auf dem Dach zu installieren.
Gehalt/Sozialleistungen
Stehts pünktliche Auszahlung mit detaillierter Abrechnung. Das Gehalt selber ist nicht herausragend. Mir sind vergleichbare Stellen bekannt wo gut und gerne die Entschädigung 20 % höher ausfällt, sowie auch ein Teuerungsausgleich vorgenommen wird. Teilweise wird lieber auf eine Gehaltsanpassung verzichtet mit dem Risiko nachher womöglich einen neuen Mitarbeiter für ein höheres Gehalt einzustellen, und natürlich auch monatelang einzuarbeiten.
Die eigene Pensionskasse (separate Aktiengesellschaft; genau so wie Bühler Holding AG/Bühler Management AG etc.) ist gut aufgestellt und man kann aus verschiedenen Sparplänen, abhängig von der eigenen finanziellen Situation wählen. An Aufwänden wie ÖV, Ernährungsberatung oder Fitnessabo wird sich mit geringfügigen Beiträgen beteiligt. Für teils Versicherungen kann ein Rabatt geltend gemacht werden.
Image
Ein Image zu quantifizieren ist schwierig. Meine subjektive Wahrnehmung ist jedoch, dass das Image intern & extern weiterhin abnimmt. Die Anzahl der Mitarbeiter welche gut über das Unternehmen sprechen liegt deutlich unter der Anzahl des Gegenteils. Aus meiner Sicht stimmt das seitens der Firma gewünschte Image, welches durch Marketing versucht wird erzeugt zu werden, nicht wirklich mit der Realität überein und viele Mitarbeiter können sich nicht oder nicht mehr mit dem Unternehmen identifizieren. Es macht auch den Anschein das so manches "grün gewaschen" wird.
Karriere/Weiterbildung
Karriere ist möglich, basiert aber meistens nicht auf Leistung oder entsprechenden Kompetenzen. Kriterien um Aufzusteigen waren mir nie bekannt. Substantielle Weiterbildungen und Persönlichkeitsentwicklung werden nur in selteneren Fällen unterstützt.