Sinnstiftende Arbeit aber der Schein trügt. Der Führungsstil ist äusserst mangelhaft und muss dringendst geändert werden
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Arbeit hat eine gewisse Sinnhaftigkeit. Es ist toll zu sehen, was in den letzten Jahren oder sogar Jahrzenten mit den Produzenten erreicht werden konnte. Der Arbeitsplatz ist äusserst grosszügig und lichtdurchflutet. Die eigene Küche zum selber Kochen ist auch ein Pluspunkt!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Extrem schlechte interne Kommunikation, der Führungsstil ist nicht zeitgemäss und müsste dringendst überarbeitet bzw. überdacht werden. Viele der Mitarbeitenden fühle sich nicht wertgeschätzt und werden nicht gefördert (obwohl sie gute Arbeit leisten).
Verbesserungsvorschläge
Interne Kommunikation stärken, regelmässiger Austausch zwischen den Abteilungen, Strategie/Werte/Ziele klar definieren, kommunizieren und dann auch intern leben. Arbeitnehmer sollte die Stellen interessanter gestalten, damit auch jüngere Personen sich bei der Firma bewerben.
Arbeitsatmosphäre
Es gibt viele Dinge die nicht angesprochen werden können. Oft hatte ich das Gefühl das eine gewisse Atmosphäre der Angst herrscht. Das Gefühl von Machtlosigkeit und Angst bringt das Team so definitiv nicht weiter.
Kommunikation
Die interne Kommunikation ist äusserst mangelhaft. Der Arbeitnehmer ist selber dafür zuständig sich seine Informationen zu holen. Es herrscht eine komplette "Holschuld". Nachfragen und selber die Initiative ergreifen wird auch nicht gerne gesehen, da so natürlich auch kritische Fragen auftreten können. Konstruktives Feedback oder allgemeine Rückfragen werden abgeblockt und es wird in den meisten Fällen nicht darauf eingegangen. Wenn z.B. neue Mitarbeiter eingestellt wurden, hat man oft erst davon erfahren wenn die Person den ersten Tag bei uns hatte. Es wurde alles äusserts oberflächlich und spärlich kommuniziert.
Kollegenzusammenhalt
Oft macht man alles selber, Hilfsbereitschaft ist nicht Gross geschrieben in der Firma. Jeder kämpft wie für sich alleine und das passt eigentlich gar nicht zum "Fair Trade"-Gedanken.
Work-Life-Balance
Es gibt für die meisten Büro-Mitarbeiter flexible Arbeitszeiten, somit ist eine gewisse Flexibilität gewährleistet (Lager und Innendienst haben fixe Arbeitszeiten sowie Anwesenheitspflicht). Je nach Abteilung ist es jedoch extrem schwierig Ferien zu nehmen. Die meisten Monate sind durch die vielen Projekte und Events wie "geblockt". Da es keine offiziellen Stellvertretungen gibt, ist es umso schwieriger. Geht eigentlich gar nicht, da die Erholung des Mitarbeiters essentiell ist für die Performance am Arbeitsplatz.
Vorgesetztenverhalten
Die Glaubwürdigkeit eines Vorgesetzen beeinflusst die Leistungsbereitschaft, das Engagement und die Motivation der Mitarbeiter. Ohne diese Basis kann keine transparente und konstruktive Kommunikation aufgebaut werden. Leider fehlt diese Basis komplett und es hat keine gute Zusammenarbeit stattgefunden. Die Werte, Ziele und Strategie des Unternehmens sind für mich bis heute ein komplettes Fragezeichen. Die meisten Entscheidungen werden von dem Vorgesetzen getroffen, ohne jegliches Fundament "Wieso wir das jetzt genau machen?". Es wird vieles nach Lust und Laune entschieden, ohne jegliche Fakten. Es gibt keine Strukturen oder Leitfäden. Eigeninitiative wird auch nicht gefördert. Die Frustration der Mitarbeiter war täglich zu spüren.
Interessante Aufgaben
Das Thema "Fair Trade" ist eine tolle Sache. Für die meisten ist es eine Herzensangelegenheit. Jedoch ist es ein sehr kleines Unternehmen und grössere oder auch kleinere neue Projekte werden kaum umgesetzt. Es hätte extrem viel Potenzial aber dafür fehlt das Personal sowie das interne Know-How.
Gleichberechtigung
Ist wahrscheinlich Schweizer-Standard (leider) jedoch hat es noch viel Luft nach oben. Es gibt keine grossen Aufstiegschancen.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Firma stellt sehr viele ältere Personen ein. Was natürlich eine gute Sache ist. Jedoch geht so komplett die Vielfalt verloren, da der junge "Spirit" bzw. die Diversität verloren geht. Oft sind die Leute dann auch nicht bereit neuere Tools zu brauchen oder zu erlernen. Das Anwenden von den Standard Microsoft Apps war in den meisten Fällen schon ein Problem. Die Zusammenarbeit ist so eher schwierig, da die Basis nicht gegeben ist.
Arbeitsbedingungen
Schöne Büros mit genügend Platz zum Arbeiten. Über den Mittag kann man gut noch einen Spaziergang an der Aare entlang machen. Es gibt auch eine grosszügige Küche zum Kochen etc. Sonstige Ausrüstungen sind ok. Es gibt keine offizielle IT Abteilung und so muss der Mitarbeiter sich oft selber weiterhelfen. Themen wie VPN Probleme, Home-Office Ausrüstung waren meistens beim Arbeitnehmer.
Gehalt/Sozialleistungen
Wird nie transparent darüber gesprochen. Es ist ein absolutes Tabu über das eigene Gehalt zu reden. Lohnerhöhungen gibt es eigentlich nicht gross, da es sich um ein "Fair Trade" Unternehmen handelt. Macht schlussendlich überhaupt keinen Sinn, da das Wort fair hier überhaupt nicht gelebt wird. Die Gehälter werden immer pünktlich ausgezahlt und die Sozialleistungen entsprechen der Norm.
Image
Die Firma hat gegen aussen ein solides Image. Viele der Produkte gibt es auch schon seit Jahrzehnten und werden auch sehr geschätzt von den treuen Kunden. Intern ist der Zusammenhalt eher schlecht und die Werte werden nicht gross gelebt.
Karriere/Weiterbildung
Wird leider nicht gross gefördert. Es gibt keine internen Weiterbildungen. Wollte auch gerne eine passende Weiterbildung machen, wurde jedoch als "nicht notwendig" erachtet (keinen Mehrwert für die Firma).