Softwarebude, die mit Nepotismus statt Kompetenz prahlt.
Arbeitsatmosphäre
Einen Monat nach Ende meiner Anstellung wurde ich kontaktiert und gebeten, das Passwort für meinen Arbeitslaptop auszuliefern. Da ich zur Sicherheit einen Passwortmanager verwende, der potentiell auf dem Gerät noch eingeloggt war, fragte ich zuerst nach dem Zweck der Anfrage nach. Ich hatte jeglichen Code bereits abgegeben und das Gerät könnte ohne ein Passwort zurückgesetzt werden.
Als Antwort sendete die CLEO AG folgendes:
"Der Laptop ist Eigentum der CLEO AG und du hattest Zeit, wie auch die Anweisung ihn zurückzusetzten.
Ich schicke dir dann die Rechnung für die Aufwendungen, welche jetzt gemacht werden müssen um das Gerät zu entsperren. "
Man bemerke, dass eine derartige Kommunikation zum Zurücksetzen nie stattfand. Dieser Austausch passierte einen Monat, nachdem ich das Gerät zurückgegeben hatte.
Kurz nach dieser Email kam eine zweite Email, dass sie einen Weg gefunden hatten und nichts mehr von mir benötigten. Der entsprechende Prozess zum passwortlosen Zurücksetzen ist mit Google leicht zu finden und ich hatte ihn bereits in meiner Antwort verlinkt.
Kommunikation
Es geschieht viel Politik hinter geschlossenen Türen. Wie und wo mein CV bei Kunden platziert wurde, wurde mir nicht immer im Voraus mitgeteilt. Oft wurde mir eine halbe Stunde vor Schluss ein Dokument geschickt, das ich ausfüllen und am selben Tag retournieren sollte. Zweimal in einer Spanne von drei Monaten rief mir eine Firma für ein Erstinterview (Das Interview selbst, nicht einen Termin abzumachen!) an, von der ich noch nie gehört hatte.
Kollegenzusammenhalt
Die zwei Personen, mit denen ich jemals zusammenarbeitete, waren kollegial und freundlich. Als Personen ist auch die Geschäftsleitung völlig in Ordnung.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeiten sind OK und flexibel. Es wurden keine Überstunden angeordnet, oft jedoch Sprache verwendet, die Druck in diese Richtung ausübte oder Aufgaben kurz vor Schluss verteilt, siehe Punkt Kommunikation.
Vorgesetztenverhalten
Die Geschäftsleitung hatte eine sehr hohe Einschätzung meiner Fähigkeiten und Stressbelastbarkeit, die ich so leider nicht teilen konnte. Es wurden meist kompromisslose Lösungen gefunden. Meine Bewerbungsunterlagen wurden teils in Details, bspw. den verwendeten Programmiersprachen angepasst, um dem Kunden besser zu gefallen. Direkte Anweisungen, dass ein vorheriger Arbeitgeber nicht für Bewerbungen zu Kunden verwendet werden wollte, wurden überlesen. Zur Chancenverbesserung wurde ich als Freelancer anstatt Angestellter präsentiert. All dies geschah ohne mein Wissen, um mir Abstreitbarkeit zu gewähren.
Interessante Aufgaben
Ich genoss die Aufgabe, ein komplettes Backend mit sehr wenig existierender Infrastruktur oder Unterstützung aufzustellen.
Gleichberechtigung
Es sind mehrere weibliche Kollegen beschäftigt, welche meines Wissens keine Nachteile erfuhren.
Umgang mit älteren Kollegen
Meines Wissens der einzige Mitarbeiter über 40 ist in der Geschäftsleitung.
Arbeitsbedingungen
Die Büroräume sind rudimentär, aber ausreichend für die Arbeit und gut auf COVID-19 angepasst. Es besteht die Möglichkeit, primär im Home Office zu arbeiten, ein Tag Präsenz pro Woche wurde aber stark ermutigt. Die Arbeitsgeräte sind passend und werden von jedem Mitarbeiter von 0 an aufgesetzt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt wird einfach und zeitgerecht am 25. jedes Monats ausbezahlt. Die nötigen Sozialleistungen werden geliefert.
Image
Praktisch jeder Aspekt der Firma wird nach aussen und im Interview schöngeredet.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt meines Wissens keine Weiterbildungsprogramme. Aufgrund der sehr kleinen Teamgrösse von durchschnittlich 1 Personen ist die Wissensweitergabe schwierig.