Ideal für Workaholics: Stress und Überstunden garantiert
Gut am Arbeitgeber finde ich
Neben den erwähnten Benefits wie gratis Kaffee, Früchte, gelegentlichen kosmetischen Produkten sowie der Möglichkeit zur Beteiligung an einem Fitness-Abo habe ich vor allem die menschlichen Begegnungen geschätzt, die oft inspirierend und bereichernd waren.
Abgesehen davon habe ich leider wenig Positives am Arbeitgeber gefunden. Dies bietet jedoch die Chance, in verschiedenen Bereichen nachzubessern und das Potenzial des Unternehmens besser auszuschöpfen. Mit gezielten Massnahmen könnten weitere Stärken entwickelt werden, die sowohl für Mitarbeitende als auch für das Unternehmen langfristig wertvoll wären.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Eine Unternehmenskultur zu verändern braucht Zeit, und Systemwechsel sind zweifellos anspruchsvoll. Dennoch hätte vieles besser vorbereitet und umgesetzt werden können, insbesondere durch eine ausreichende Bereitstellung von Ressourcen, mehr Planung und weniger „Feuerwehrübungen“. Es fehlt oft an proaktivem Handeln – statt zu reagieren, sollte das Unternehmen stärker auf vorausschauendes Agieren setzen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Arbeitskultur: Es herrscht oft mehr Schein als Sein, und diejenigen, die wissen, wie sie sich taktisch positionieren oder wo sie sich einschmeicheln können, kommen eher voran. Das sollte in einem professionellen Umfeld nicht der Fall sein. Auch Respekt im Umgang miteinander sollte selbstverständlich sein. Beispiele wie Anschreien oder subtile Drohungen, etwa durch Sätze wie „Wenn ich möchte, kann ich dir ja kündigen“, sind absolut inakzeptabel und hinterlassen einen negativen Eindruck.
Ein besonderes Augenmerk sollte auch auf die Einarbeitungszeit gelegt werden. Wenn eine Person noch keine Erfahrungen in einem Bereich hat, sollte diese Phase genutzt werden, um sie gezielt und nachhaltig zu schulen, anstatt unausgesprochene Erwartungen zu setzen.
Insgesamt besteht ein grosser Bedarf an strukturellen und kulturellen Verbesserungen, um das Arbeitsumfeld für alle fairer und professioneller zu gestalten.
Nachtrag:
Es ist positiv, dass sich eine Person aus dem Bereich Employer Branding meldet und um Rückmeldungen zu gezielten Punkten bittet. Dennoch werde ich meine Anonymität wahren, da ich leider kein Vertrauen in die Strukturen des Unternehmens habe. Diese Entscheidung beruht auf meinen persönlichen Erfahrungen. Ich hoffe, dass meine Rückmeldungen dennoch sachlich und konstruktiv sind und einen Beitrag zu möglichen positiven Veränderungen leisten können.
Für diejenigen, die bereit sind, sich voll und ganz einzubringen und 200% zu geben, bietet das Unternehmen sicherlich eine grossartige Möglichkeit, viele Aspekte mitzugestalten und zu beeinflussen. Allerdings sollte man keine allzu hohen Erwartungen an Anerkennung haben, da die Lorbeeren oft von denjenigen geerntet werden, die am lautesten auftreten.
Ich möchte mich auch für die Chance bedanken, die ich hatte, und die vielen wertvollen Erfahrungen, die ich während meiner knapp fünf Jahre im Unternehmen sammeln konnte. Es war eine interessante Zeit, in der ich viele Menschen kommen und gehen sah.
Verbesserungsvorschläge
Priorisierung von Ressourcen statt Expansion: Bevor weitere Apotheken übernommen werden, sollte geprüft werden, ob es nicht sinnvoller ist, zunächst in zusätzliche FTE zu investieren. So können bestehende Mitarbeitende entlastet und nachhaltige Strukturen geschaffen werden.
Begleitung von Systemwechseln: Der Fokus sollte stärker auf eine sorgfältige Planung und gerechte Umsetzung von Systemwechseln gelegt werden. Die Erfahrungen aus vergangenen Projekten, wie der Umstellung von AX Microsoft auf SAP, sollten gründlich analysiert und als Grundlage für zukünftige Veränderungen genutzt werden.
Reputationsmanagement: Die aktuelle negative Reputation kann langfristig Auswirkungen haben. Es wäre ratsam, gezielte Massnahmen zu ergreifen, um das Vertrauen in das Unternehmen wiederherzustellen, beispielsweise durch transparente Kommunikation, Mitarbeiterförderung und ein verbessertes Arbeitsumfeld.
Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeitenden: Trotz persönlicher Weiterentwicklung und wertvoller Erfahrungen sollten die Arbeitsbedingungen so gestaltet werden, dass sie nicht auf Kosten der Gesundheit und des Wohlbefindens der Mitarbeitenden gehen. Eine stärkere Förderung von Work-Life-Balance wäre wünschenswert.
Abschliessend möchte ich betonen, dass dies keine Kritik im Sinne eines „Fronts“ am Unternehmen ist, sondern Verbesserungsvorschläge, um eine gesunde und nachhaltige Arbeitskultur zu fördern.
Arbeitsatmosphäre
In den HR-Abteilungen von Galenica herrscht derzeit eine angespannte und stressbelastete Atmosphäre, die durch verschiedene Faktoren verstärkt wird. Neben der erhöhten Fluktuationsrate hat der Systemwechsel auf SAP im letzten Jahr die Mitarbeitenden stark belastet. Es wurde nicht ausreichend Zeit für korrekte Schulungen eingeplant, was zu erheblichem Druck führte. Interne Machtkämpfe, politische Lagerbildungen und fehlende Zeitressourcen haben die Teams zusätzlich an ihre Grenzen gebracht, was sich in zahlreichen Langzeiterkrankungen, insbesondere im Payroll-Team, widerspiegelte. Statt eines konstruktiven Miteinanders agierten die HR-Abteilungen oft gegeneinander.
Für das Jahr 2024/2025 steht nun der nächste Wechsel an, diesmal auf das ESS-System. Dabei zeigt sich, dass aus den Erfahrungen des Übergangs von AX Microsoft auf SAP offenbar keine Lehren gezogen wurden. Es wirkt, als hätten Geschäftsleitung, Verwaltungsrat und Aktionäre ihre eigene Agenda, die unabhängig von den Belastungen der Mitarbeitenden rigoros durchgesetzt wird.
Kommunikation
Die Kommunikation von der Führungsebene wirkt auf den ersten Blick professionell und durchdacht, doch oft ist es mehr Schein als Sein. Hinter den Kulissen herrschen egoistische Machtkämpfe und interne Konflikte innerhalb der Führungsteams. Diese Konflikte erschweren nicht nur die Zusammenarbeit, sondern belasten vor allem die Mitarbeitenden, die unter den Auswirkungen leiden müssen.
Ein bezeichnendes Beispiel dafür ist die Leiterin HR Shared Service, die im März 2024 ihre Position antrat und das Unternehmen bereits im Dezember 2024 wieder verlassen wird. Solche Entwicklungen verdeutlichen, wie sehr Ego- und Machtkämpfe auf der Führungsebene die Stabilität des gesamten Teams und letztlich auch die Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeitenden gefährden.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt leidet erheblich unter den aktuellen Umständen. Es bleibt kaum Zeit, echte Teamarbeit zu fördern, da viele Mitarbeitende mit ihrer eigenen Überlastung kämpfen oder sich gezwungen sehen, ihre Position im internen Machtgefüge zu sichern.
Es fällt auf, dass Beförderungen oft weniger auf Kompetenzen oder Leistungen basieren, sondern eher auf der Betriebszugehörigkeit oder der Fähigkeit, sich im "strategischen Schachspiel" zurechtzufinden. Ohne die Fähigkeit oder Bereitschaft, sich mit den richtigen Personen gutzustellen, sind Entwicklungsmöglichkeiten oder Karrierefortschritte intern kaum realistisch. Dieses Klima führt zu Frustration und verhindert einen echten Zusammenhalt sowie die Ausrichtung auf gemeinsame Ziele.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance im HR-Bereich von Galenica ist leider kaum gegeben. Menschen mit familiären Verpflichtungen, sportlichen Aktivitäten oder anderen Interessen sollten sich bewusst sein, dass diese schwer mit den Anforderungen vereinbar sind. Es gibt zwar viele Möglichkeiten, Neues zu lernen, doch dies geschieht oft auf Kosten einer extremen Arbeitsbelastung – häufig bei einem verhältnismässig niedrigen Lohn.
Die Unternehmenskultur vermittelt den Eindruck, dass Überstunden als Norm betrachtet werden. Sich durch Wochenendarbeit oder das Sichtbarmachen von Erschöpfung für die geleistete Arbeit zu profilieren, scheint nicht hinterfragt, sondern beinahe erwartet zu werden. Besonders im HR-Bereich wirkt es, als gehöre dieser Ansatz zum Standard. Dies ist äusserst bedenklich, da Arbeit zwar fordernd sein darf, aber nicht die persönliche Gesundheit und Balance gefährden sollte.
Vorgesetztenverhalten
Nach dem Austritt bot sich die Gelegenheit, vieles zu reflektieren. Dabei wurde deutlich, wie manipulativ das Verhalten der direkten Führungsperson tatsächlich war. Entscheidungen wurden oft nicht transparent kommuniziert, und es entstand der Eindruck, dass Kontrolle und Machtausübung wichtiger waren als Vertrauen und Unterstützung.
Dieses Verhalten erschwerte die Zusammenarbeit erheblich und beeinträchtigte das Vertrauen in die Führungsebene nachhaltig. Trotz dieser Herausforderungen war es eine wertvolle Erfahrung, die nun abgeschlossen ist. Aus der Situation konnten wichtige Learnings gezogen werden, insbesondere in Bezug auf professionelles Auftreten und persönliche Weiterentwicklung.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben waren anfangs spannend und abwechslungsreich, doch es fehlte oft an ausreichender Projektzeit und freien Ressourcen. Vieles musste zusätzlich zum täglichen Geschäft erledigt werden, was sich letztlich negativ auf die Belastung der Mitarbeitenden auswirkte.
Hinzu kamen interne Konflikte und unnötige Machtkämpfe, die nicht nur den Arbeitsfluss behinderten, sondern auch die Motivation erheblich dämpften.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
mehr schein als sein
Image
von aussen hui - von innen pfui