Mehr Schein als Sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die ersten Jahre habe ich sehr genossen. Leider hat sich dies alles ins Schlechte entwickelt. Als positiver Punkt kann das Konzept "Smart Work" genannt werden, welches einem ermöglicht, ortsunabhängig zu arbeiten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es ist meiner Meinung nach unverständlich, wie Mitarbeiter in Führungspositionen predigen können, dass in dieser Firma "jeder einen guten Lohn hat und wir alle jemanden kennen, der weniger verdient". Dies entspricht ganz einfach nicht der Wahrheit. Wenn Lohnvergleiche vorgenommen werden, muss dies logischerweise innerhalb der selben Branche erfolgen. Mir sind viele Personen bekannt, welche nach einem Wechsel x-tausende Franken mehr verdient haben, trotz gleichbleibender Funktion. Wechselt hingegen ein Externer neu zur GVB, muss dieser mit Lohneinbussen rechnen. Auch dies könnte belegt werden, da es gerade jetzt aktuell ist. Es stimmt zwar, dass die GVB gute Löhne und Boni zahlt, jedoch fliessen diese in die Taschen der Leiter (Teamleiter ausgeschlossen). Würde ich die GVB einem Bekannten empfehlen? Früher ja, heute nein - Mehr Schein als Sein.
Verbesserungsvorschläge
Ein grosses Problem der Gebäudeversicherung Bern ist, dass die individuelle Leistung Ende Jahr nicht ins Gewicht fällt. Dadurch fehlt über das ganze Jahr hinweg die Motivation, Vollgas zu geben, da die Bonus- und Lohnverteilung schlussendlich gleichmässig ausfällt. Es ist zwingend notwendig, dass qualifizierte Mitarbeiter Ende Jahr belohnt werden, ansonsten werden diese die Firma verlassen. Das HR weiss wohl am besten, wie viele qualifizierte Abgänge die GVB in den letzten zwei Jahren einstecken musste, da die Entlöhnung, die Entwicklungsmöglichkeiten sowie die Führung massive Defizite aufwiesen.
Des weiteren sollte sich die GVB meiner Meinung nach als Monopolversicherer mehr auf das Versicherungsbusiness als auf andere Bereiche (Wichtigkeit Kununu-Bewertungen, genderneutrale Sprache etc.) fokussieren. Die Kunden haben keine Möglichkeit, sich als Hausbesitzer von der Grunddeckung (Feuer und Elementar) zu trennen. Daher sollte der Service oberste Priorität haben und einwandfrei funktionieren. Auch dies liess in den letzten Jahr sehr sehr stark zu wünschen übrig. So viele Reklamationen wie in meinem letzten Dienstjahr hatte ich noch nie. Das ist unter anderem auf das Personal zurückzuführen. Aufgrund des Personalmangels durch die hohe Fluktuation wurden unqualifizierte Mitarbeiter eingestellt, welche eingestellt werden "mussten", um die Lücken zu füllen.
Kommunikation
Änderungen wurden teilweise lediglich über das betriebsinterne Intranet kommuniziert, bevor die betroffenen Personen resp. Abteilungen informiert wurden.
Kollegenzusammenhalt
Abteilungsintern gut, ansonsten mittelmässig. Das Team war bei mir jedoch der ausschlaggebende Grund, die Firma nicht frühzeitiger zu verlassen.
Vorgesetztenverhalten
Die Teamleiter haben in der Regel immer einen guten Job gemacht. Das Verhalten der Leiter lässt jedoch zu wünschen übrig. Probleme wurden sehr oft lediglich hinter dem Rücken und nicht direkt angesprochen resp. über die Teamleiter kommuniziert. Im Ernstfall wird oftmals nicht hinter dem eigenen Mitarbeiter gestanden. Langjährige Mitarbeiter werden nach einer eingereichten Kündigung nicht mehr geschätzt.
Interessante Aufgaben
Die Arbeit war leider sehr monoton und hat sich Tag für Tag wiederholt. Die Motivation geht enorm verloren, da die individuelle Leistung Ende Jahr weder auf den Lohn noch auf den Bonus einen Einfluss hat.
Umgang mit älteren Kollegen
Bei den Mitarbeiter, welche bereits seit mehreren Jahr (25+) in dieser Firma angestellt, ist die Wertschätzung vorhanden. Bei jüngeren Mitarbeiter, welche zwar auch schon lange (5-10 Jahre) für diesen Betrieb arbeiten, fehlt die Wertschätzung, vor allem dann, wenn das Arbeitsverhältnis gekündigt wurde.
Arbeitsbedingungen
Solide Infrastruktur
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt als Sachbearbeiter ist leider im Vergleich zu der Konkurrenz sehr gering. Es ist erschreckend, wieviel mehr Gehalt neue Mitarbeiter ohne jegliche Erfahrungen im Versicherungsbereich verdienen als eingesessene, langjährige Mitarbeiter. Die Leistung fliesst, wie weiter oben erwähnt, zudem nicht in den Bonus resp. Lohn ein. Gute Mitarbeiter können dadurch nicht gehalten werden, weshalb die Fluktuationsrate in den letzten Monaten auch enorm angestiegen ist. Meiner Meinung nach kann es nicht sein, dass Personen, welche bei einem neuen Arbeitgeber (Versicherung) jedoch in einer gleichen Position arbeiten, einen höheren Lohn von über CHF 10'000.00 erhalten. Wie sollen so bitte qualifizierte, junge Leute gehalten werden? Zudem bietet die schmale Produktepalette keinen Mehrwert für Leute, welche lange in der Versicherungsbranche tätig sein wollen.
Image
Das Image der GVB (Mutter- sowie Tochtergesellschaft) ist unter den Konkurrenten enorm schlecht. Dies ist auf das Monopol zurückzuführen, welches von der GVB PVAG in der Theorie zwar nicht ausgenutzt werden darf, in der Praxis aufgrund der vorhanden Daten jedoch Tag für Tag benützt wird, um Kundenakquisition zu betreiben resp. das Wachstum zu steigern. Dies ist unvermeidbar.
Karriere/Weiterbildung
Die Weiterbildungen werden grundsätzlich zwar zu einem gewissen Prozentsatz übernommen, jedoch sind die Karrieremöglichkeiten in dieser Firma sehr klein. Stellen in Leitungspositionen werden nur selten frei und oftmals wird lieber auf Externe zurückgegriffen, obwohl qualifiziertes Personal vorhanden wäre. Ein weiterer Grund, weshalb anschliessend viele die Unternehmung verlassen.