Interessante Aufgaben - aber harte, hierarchische und wenig wertschätzende Unternehmenskultur!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Weiterbildungsmöglichkeiten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wertschätzung und Umgang mit Mitarbeitern.
Kritische Stimmen / Meinungen können nicht (ohne Nachteile befürchten zu müssen) geäussert werden.
Wenig weibliche Führungskräfte.
Herzenswärme und Menschlichkeit werden als Schwäche wahrgenommen.
Verbesserungsvorschläge
Wertschätzung und Umgang mit den Mitarbeitern deutlich verbessern (unabhängig von der Nationalität, des Geschlechts oder des Aufgabenbereichs).
Kritische Stimmen anhören, statt diese direkt abzulehnen und lächerlich zumachen.
Herzenswärme und Menschlichkeit nicht als Schwäche wahrnehmen. Ein langfristig erfolgreiches Unternehmen, das auch für nachkommende Generationen interessant sein möchte, besteht sicherlich nicht nur aus identisch tickenden Maschinen. Es braucht Vielfalt, Toleranz und Offenheit.
Arbeitsatmosphäre
Mit einer der Gründe für die schlechte Bewertung ist, dass Druck nicht abgefedert, sondern 1:1 weitergegeben wurde. Leider wurden hier während meiner jahrelangen Betriebszugehörigkeit immer wieder Grenzen überschritten.
Hinzu kommt, dass sich (zumindest in meinem Arbeitsbereich) kaum jemand für die Einhaltung einer "gewissen Sittlichkeit" am Arbeitsplatz verantwortlich fühlte. Bspw. liefen nicht wenige Meetings völlig aus dem Ruder. (Thema: Umgang, Wertschätzung und Unterstützung der Mitarbeiter / jungen Führungskräfte!).
Das sind natürlich Themen, die kein Management / keine HR-Abteilung gerne hört. Dementsprechend war das Feedback, das ich erhalten habe. Um am Arbeitsmarkt langfristig attraktiv zu bleiben, sollten jedoch auch kritische Diskurse in einem Unternehmen möglich sein.
Kommunikation
Hilcona informierte regelmässig über die Geschäftsergebnisse und stellte die für die Position relevanten Informationen zur Verfügung.
Dennoch kam es immer wieder zu Situationen in denen einzelne Personen bewusst Informationen zurückhielten. Aufgrund unternehmensinterner Verflechtungen / Umstände musste dieses Verhalten jedoch sehenden Auges bei bestimmten Personen akzeptiert werden, was eine effiziente Projektarbeit erschwerte.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt sicherlich Abteilungen in denen der Kollegenzusammenhalt sehr gut war. In meiner Abteilung war dies nicht der Fall.
Work-Life-Balance
Bezüglich der Arbeitszeiten herrschte sicherlich kein Gruppenzwang. Jedoch war der Workload und der Termindruck in meiner Abteilung stets sehr hoch. Ressourcenengpässe und Einstellungsstopps verschärften die Situation zusätzlich. Wenn die Kollegen sich überlastet und / oder überfordert fühlten oder längerfristig krank geschrieben waren, litt meine eigene Work-Life-Balance massiv, da ich zumindest deren wichtigste Aufgaben aufzufangen hatte.
Vorgesetztenverhalten
Stark von dem jeweiligen Vorgesetzten und den Bedürfnissen des Mitarbeiters abhängig. Eine pauschale Bewertung fällt mir daher schwer. Ich persönlich hätte in meiner Position und als junge, weibliche Führungskraft mehr Rückendeckung gebraucht - nicht nur von meinem Vorgesetzten, sondern auch von HR und anderen fachlichen Schnittstellen. Ich habe zwar fachlich und als Führungskraft sehr viel dazu gelernt, musste dafür aber sehr viele sehr negative Erfahrungen machen. Da ich zudem noch den Anspruch hatte mein eigenes Team vor diesen Erfahrungen zu schützen, stand ich nicht selten alleine und mit viel zu viel Arbeit da. Gesehen oder gedankt wurde mir das nicht - ganz im Gegenteil! Meine "Schwächen" wurden schnell identifiziert und ausgenutzt. Und rückblickend kann ich sagen, dass ich mir an diesem Punkt eine ranghöhere, erfahrene Führungskraft gewünscht hätte, die mir Tipps gegeben oder mich zumindest darauf aufmerksam gemacht hätte. Vielleicht ist das aber auch ein naiver Wunsch...
Interessante Aufgaben
Mein Aufgabenbereich war stets sehr vielseitig und interessant. Wer Engagement zeigte, konnte tolle Projekte / Aufgaben bekommen.
Gleichberechtigung
Zu diesem Thema versuchte ich vor ca. einem Jahr mit meinem damaligen HR-Kontakt zu sprechen, um meine Erfahrungen als junge, weibliche Führungskraft zu schildern. Ich stiess auf völliges Unverständnis und erhielt die Rückmeldung, dass ich die einzige Person wäre, die hier Verbesserungspotential sehe und dass dies wohl an meiner Nationalität liegen müsse. ... Mittlerweile wurde auf Initiative der Konzernmutter zu genau diesem Thema ein Arbeitskreis gegründet. Schade, dass man meine Stimme dazu damals nicht hören wollte.
Umgang mit älteren Kollegen
Das kann ich nicht beurteilen, daher mittlere Bewertung.
Arbeitsbedingungen
In Ordnung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Initiativen (u.a. Verwendung von Abwärme als Energiequelle, Bienenstock auf dem Gelände) gibt es. Hilcona könnte deutlich mehr tun. Am Ende ist es aber eben doch ein profitorientiertes Wirtschaftsunternehmen.
Gehalt/Sozialleistungen
Branchenüblich
Image
Ich habe während meiner Betriebszugehörigkeit gehört, dass insb. die Arbeitsbedingungen in der Produktion bzw. der Umgang mit den Mitarbeitern dort schlecht seien.
Generell wurde die Hilcona während meiner Zeit bei offenen Vakanzen nicht mit Bewerbungen überflutet. Dies hat mit Sicherheit auch mit dem Image und der eher ländlichen Lage zu tun.
Karriere/Weiterbildung
Engagierte Mitarbeiter erhielten nicht nur die Möglichkeit an den unternehmensinternen Schulungsangeboten teilzunehmen, es gab auch externe Weiterbildungsmöglichkeiten (Coachings, fachspezifische Kurse etc.). Hilcona habe ich dbzgl. (sofern die Leistung passte!) als "grosszügig" wahrgenommen.
Was die Förderung interner Karrieren angeht, kann Hilcona deutlich mehr tun. Es war teilweise sehr beschämend wie mit den Mitarbeitern verfahren wurde (Thema: Wertschätzung).
Weitere Idee: Bei mangelnder Karriereperspektive innerhalb Hilcona, könnte bspw. der Einsatz von Mitarbeitern in einem anderen BFG-Unternehmen geprüft werden. Dies wird bis dato meines Wissens nach nicht getan.