Arbeitgeber mit Stärken und Schwächen sowie erheblichen kulturellen unterschieden zw. den einzelnen Einheiten
Gut am Arbeitgeber finde ich
-vielseitige Möglichkeiten, auch international
-spannende Projekte und Produkte
-Image nach aussen ist sehr gut
-die Tage Ende Jahr sind frei und bezahlt
-Mitarbeiter werden regelmässig bewertet und erhalten ggf. gezielt Förderung für ihre Weiterentwicklung
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
-Bewerber, sowohl interne und externe als auch ehemalige Mitarbeiter erhalten, sollten sie nicht zum Interview eingeladen werden, keinerlei Feedback. So wartete auch ich z.T. Monate, um am Ende eine Standardabsage vom System zu erhalten. Wenn man Recruiter, Hiring Manager und HR etc. persönlich kennt, ist das schon sehr ernüchternd, wenn sich niemand berufen fühlt die Absage wenigstens kurz zu begründen. Mit den Recruitern selbst hat das allerdings nichts zu tun, sie sind chronisch unterbesetzt und arbeiten wie die Maschinen.
-das Denken ist eher kurzfristig und stark auf Monats- und Quartalsergebnisse ausgerichtet. Sollte die Auftragslage mal schlecht sein, oder die Marge zu tief, rollen auch schnell mal Köpfe. Dieses Thema ist aber wie viele andere auch, sehr vom jeweiligen Business abhängig, die Aussage ist also keineswegs allgemeingültig.
Verbesserungsvorschläge
-es gibt Standorte, an denen hat die Optimierung des Monatsergebnisses schon fast religiöse Züge angenommen, was erhebliche Kosten generiert, Teams und Lieferanten stresst und dem Kunden keinerlei Mehrwert bringt. Es wäre vielleicht besser, das Management könnte sich auch auf mittelfristige Projekte und Weiterentwicklungen fokussieren, statt permanent dem Umsatz nachzurennen. Dann bliebe vermutlich auch die Zeit Arbeitsunfälle (LTI) offen zu diskutieren und seine Lehren daraus zu ziehen, und der Standortleiter müsste sie nicht vertuschen.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre variiert je nach Führungsstil der jeweiligen Standortleitung aber auch in den einzelnen Teams, wie wohl überall.
Kommunikation
Kommunikation über so viele Stufen ist ein schwieriges Thema. Es wird aber viel dafür getan um die Belegschaft angemessen und rechtzeitig zu informieren
Kollegenzusammenhalt
...schwankt von Team zu Team, wie überall...
Work-Life-Balance
Es wird schon viel von einem erwartet, aber in Absprache mit dem Vorgesetzten lassen sich oft unkomplizierte Lösungen finden, und man findet eine Möglichkeit für Ausgleich/Kompensation
Vorgesetztenverhalten
Es gibt eine Menge toller Führungskräfte im Unternehmen welche ihre Mitarbeiter nach Kräften fördern und unterstützen. Ich habe aber auch mehrfach miterlebt, wie man unliebsame MA über Monate hinweg ins Leere hat laufen lassen mit dem Ziel, dass sie frustrieren und letztlich von sich aus kündigen. Ich habe ganze Teams auf diese Weise gehen sehen. Hinzu kommt die Einstellung in Teilen des höheren Kaders, dass gutes Management mit maximaler Kontrolle gleichzusetzen ist, das Resultat ist Mikromanagement par excellence. Aus meiner Sicht der Hauptgrund für die an manchen Standorten sehr hohe Fluktuation.
Interessante Aufgaben
Ein sehr internationales Geschäft mit vielfältigen Optionen und Perspektiven, hier gibt es viele spannende Einblicke und Tätigkeiten. Je nach Rolle könnte es ggf. sein, dass die z.T. sehr detailllierten Vorgaben des Konzerns einschränkend wirken
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung hat definitiv eine gewisse Priorität, dennoch ist der Frauenanteil branchenspezifisch eher tief, was aber nicht Schuld des Unternehmens ist. In meiner Zeit im Unternehmen sind einige Frauen derart schnell aufgestiegen, dass mir Zweifel kommen, ob das noch etwas mit Gleichberechtigung zu tun hat, oder ob hier Quoten erfüllt werden müssen.
Umgang mit älteren Kollegen
Man gibt sich sicher Mühe die älteren Kollegen zu schützen. Insbesondere im Produktionsumfeld gibt es häufig Einzellösungen um den Bedürfnissen der älterern MA gerecht zu werden.
Arbeitsbedingungen
Es gibt alte und neue Büros, manche mit Klimaanlage, manche ohne.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Sozialleistungen sind gut, das Gehalt ist im Durchschnitt auch vergleichsweise gut. Es sei erwähnt, dass die Löhne (trotz Grading etc.) ein gewisses Gefälle vom einen Standort zum anderen aufweisen können. Dies wissen langjährige MA, was teilweise zu Frust aber auch zu internen Wechseln führt.
Image
Das Image ist insgesamt sicher gut, die ehemalige ABB hat eben noch immer einen guten Ruf nach aussen. Ehemalige MA dürften eher ein gemischteres Bild der Firma zeichnen. Zudem wurden in der Vergangenheit viele Lieferanten durch die arrogante und wenig partnerschaftliche Lieferantenbeziehung vergrault. Ich habe Lieferanten getroffen welche eine Zusammenarbeit kategorisch ablehnten, hierbei dürfte es sich aber um Einzelfälle handeln
Karriere/Weiterbildung
Wer Gas gibt kann hier viel erreichen, die Organisation ist durchlässig nach oben. Das Potenzial der MA wird regelmässig vom Vorgesetzten beurteilt, Talente werden gezielt gefördert. Hinzu kommt ein Programm für Mentoring, welches aus meiner Sicht viel bringt. Die Produkte sind weltweit führend und man kann sich hier eine gute Referenz erarbeiten.