Bewertung: Ein Unternehmen, das Prioritäten verschiebt
Gut am Arbeitgeber finde ich
KITA, Personalrestaurant, flexible Arbeitszeiten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Ivoclar hat sich in den letzten Jahren stark verändert, leider nicht zum Positiven. Trotz beeindruckender finanzieller Ergebnisse und erheblicher Investitionen in neue Bauprojekte, wie dem kürzlich eröffneten neuen Hauptsitz-Gebäude, entschied sich das Unternehmen, rund 240 Mitarbeiter im März 2024 zu entlassen. Dies hinterlässt bei vielen Mitarbeitern, einschliesslich ehemaligen Mitarbeitern wie mir, einen faden Beigeschmack. Gerade auch deswegen, weil im Jahr davor das 100-jährige Bestehen der Firma so pompös und kostenintensiv gefeiert worden ist.
Nachdem ich nicht mehr Teil des Unternehmens bin, betrachte ich diese Entwicklungen mit immer grösserer Distanz – und muss leider feststellen, dass sich die Unternehmenskultur seit meinem Austritt weiter verschlechtert hat. Es ist erschreckend zu sehen, wie sich Mitarbeiter zunehmend gegeneinander stellen, anstatt zusammenzuarbeiten.
Die neuen Managemententscheidungen scheinen mehr auf Kostensenkungen und Reorganisationen fokussiert zu sein, anstatt auf die Wertschätzung und den Erhalt der langjährigen Mitarbeiter, die den Erfolg des Unternehmens überhaupt erst möglich gemacht haben. Es wirkt widersprüchlich, dass auf der einen Seite Millionen in neue Gebäude investiert werden, während auf der anderen Seite die Belegschaft reduziert wird.
Mir ist bewusst, dass das HR-Team hier wahrscheinlich wieder eine Standardantwort hinterlassen wird, die die Situation beschönigen soll. Doch solche Antworten ändern nichts an den Tatsachen und den Erfahrungen, die viele von uns machen mussten und weiter machen müssen. Es ist enttäuschend zu sehen, wie die Prioritäten in einem einst so geschätzten und erfolgreichen Unternehmen verschoben wurden. Und ja, ich bin froh, dass ich diesen Wandel nicht mehr weiter miterleben muss.
Arbeitsatmosphäre
Leider hat eine Angstkultur Einzug gefunden, welche die Stimmung drastisch verschlechtert hat.
Kommunikation
War noch nie eine Stärke dieses Unternehmens.
Kollegenzusammenhalt
Ein Zusammenhalt wird sehr schwierig, wenn die Arbeitnehmer Angst haben, den Job zu verlieren.
Work-Life-Balance
In gewissen Abteilungen besser, in anderen schlechter
Vorgesetztenverhalten
Je nach Abteilung kann es gut sein, bei mir war es eine Katastrophe
Interessante Aufgaben
Spannende Aufgabengebiete, bei welchen man sich entwickeln kann. Noch effizienter wäre es, wenn bei der Entscheidungsfindung nicht so viele Personen mitreden würden.
Gleichberechtigung
Frauen finden in den oberen Führungsebenen kaum Platz
Umgang mit älteren Kollegen
Wertschätzung gegenüber fundiertem Fachwissen fehlt, viele ältere Mitarbeiter mussten im Zuge der Massenentlassung gehen.
Arbeitsbedingungen
Schöne Büro- und Pausenräumlichkeiten, neues IT Equipment, moderne Software/Computerprogramme. Die Hardware stimmt, die Software nicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Mitarbeitende werden vermehrt im Ausland eingestellt, um tiefere Löhne zu zahlen.
Image
Hatte mal ein hervorragendes Image, leider hat sich dies aufgrund jüngster Entwicklungen massiv verschlechtert.
Karriere/Weiterbildung
Man braucht Freunde in den richtigen Ebenen um Aufzusteigen