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Pilatus 
Flugzeugwerke 
AG
Bewertung

Gegen aussen eine tolle Firma, im Innern jedoch sehr problematisch

2,7
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2024 im Bereich Forschung / Entwicklung bei Pilatus Flugzeugwerke in Stans gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Produkte sind toll und die Arbeiten spannend. Die Mitarbeiter erhalten Rabatte auf Autos und andere Konsumgüter.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die Arbeitsatmosphäre ist schlecht und hat auf Dauer einen starken negativen Einfluss auf das Privatleben. Die Arbeit ist stressig und die Vorgesetzten sind oft respektlos gegenüber den einfachen Mitarbeitern. Wiedereinsteiger werden den langjährigen Mitarbeitern bevorzugt. Die Infrastruktur ist veraltet und die Arbeitsplätze sind unterdurchschnittlich.

Arbeitsatmosphäre

Es bilden sich oft Grüppchen, die neue Mitarbeiter ausschliessen und ihnen keine Möglichkeit geben, sich ins Team zu integrieren. Die Stimmung ist immer sehr angespannt, weil zu viel Wert darauf gelegt wird, wer mit wem in die Pause geht. Das Verhalten erinnert stark an die Sekundarschule. Mit der Zeit wird es sehr schwierig sich auf die Arbeit zu konzentrieren, weil es dauernd zu intrapersonellen Konflikten und Unsicherheiten kommt, die auf Dauer eine starke emotionale Last verursachen, die man dann auch in der Freizeit mit sich trägt.

Kommunikation

Die Kommunikation im Team war sehr gut, jedoch gab es bei der firmenweiten Kommunikation oft Lücken. Ich finde aber, dass dies bei solch einer grossen Mitarbeiterzahl verständlich ist.

Kollegenzusammenhalt

Meistens kann man nicht wirklich von "Kollegen" sprechen, da in vielen Teams eine inoffizielle Hierarchie herrscht. Die langjährigen Mitarbeiter leiten die kleineren Projekte und die neueren Mitarbeiter (welche teilweise trotzdem schon 5+ Jahre dabei sind) sind "Untergesetzte der Untergesetzten" und werden von den anderen Mitarbeitern auch so behandelt.

Work-Life-Balance

Die Work-Life-Balance ist je nach Aufgabenbereich und Abteilung sehr unterschiedlich. Durch die flexiblen Arbeitszeiten hat man viel Freiheit, doch oft herrscht Zeitdruck und man muss so oder so länger arbeiten. Es fiel mir oft schwer am Feierabend abzuschalten, da sich - wie bei "Arbeitsatmosphäre" bereits erwähnt - auch persönliche Probleme eingeschlichen hatten, die mich auch in der Freizeit konstant beschäftigt haben.

Vorgesetztenverhalten

Die direkten Vorgesetzten waren teils sehr kompetent und teils äusserst unterqualifiziert. Die oberen Etagen hatten oft wenig Respekt vor den "einfachen" Mitarbeitern und wenn man einen handwerklichen Job ausführt oder seit weniger als 5 Jahren in der Firma ist, wird sich dies auch nicht gross ändern.

Interessante Aufgaben

Eine grosse Stärke der Pilatus sind die Produkte. In der Entwicklung hat man fast immer spannende, herausfordernde und abwechslungsreiche Aufgaben, mit welchen nur wenige andere Arbeitgeber mithalten können.

Gleichberechtigung

Die Firma selbst diskriminiert nicht, jedoch werden Ausländer und Frauen von vielen Mitarbeitern nicht als gleichwertig angesehen. Neue Mitarbeiter werden benachteiligt und Wiedereinsteiger haben gegenüber langjährigen Mitarbeiter mehr Lohn und mehr Verantwortung.

Umgang mit älteren Kollegen

Es werden auch ältere Mitarbeiter eingestellt, teilweise noch mit über 60 Jahren.

Arbeitsbedingungen

Die Computer sind alt, aber reichen für die Arbeit aus. Die Gebäude sind teilweise so alt und/oder improvisiert, dass sie nicht mal über eine Klimaanlage verfügen. Im Winter ist die Heizung an, doch im Sommer ist es teilweise 30 Grad am Arbeitsplatz. Die Ruhe wird jeden Tag mehrmals durch laufende Propeller oder Triebwerke gestört. Ohne Kopfhörer ist dies kaum auszuhalten, da die Wände so dünn sind, dass auch geschlossene Fenster nicht viel nützen. Im Sommer hört man zusätzlich die Schiessübungen des Militärs nebenan.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Für eine Flugzeugherstellerin ist Pilatus sehr umweltbewusst. Es sind mehrere grosse Solaranlagen vorhanden und die Firmenwagen werden nach und nach durch Elektroautos ersetzt.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt für Lehrabgänger ist gut, jedoch wurde dies vermutlich nur so hoch angesetzt, damit man nach der Lehre nicht die Firma verlässt. Wenn man über längere Zeit bei Pilatus bleiben möchte, befriedigt der Lohn irgendwann nicht mehr. Um mehr Lohn zu erhalten, muss man in der Regel entweder ein Studium absolvieren oder die Firma verlassen.

Image

Das Image nach aussen ist sehr gut. Dies entspricht jedoch überhaupt nicht dem, was intern abläuft. Die Mitarbeiter reden schlecht über die Firma und beklagen sich über ihre Arbeit, ihre Vorgesetzten und ihre Teamkollegen.

Karriere/Weiterbildung

Pilatus hat tolle Angebote für Lehrabgänger. Diese können das Studium in Teilanstellung absolvieren und erhalten zudem finanzielle Unterstützung. Abgesehen davon sind die Aufstiegsmöglichkeiten aber sehr gering. Bei anderen Arbeitgebern erhält man innert wenigen Jahren mehr Verantwortung als bei Pilatus innert 10 Jahren.

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Arbeitgeber-Kommentar

Sandro König, HR Project Manager
Sandro KönigHR Project Manager

Geschätzte*r Ex-Mitarbeiter*in

Besten Dank für dein ausführliches und differenziertes Feedback. Es freut uns, dass du dich mit den Produkten von Pilatus sowie deinen Aufgaben identifizieren konntest. Umso mehr bedauern wir, dass für dich die Punkte der Kollegialität, Führung und Entwicklung nicht ausreichend waren.

Wir bieten dir selbstverständlich auch nach deinem Austritt gerne die Möglichkeit für einen persönlichen Austausch, um dein Feedback gemeinsam zu besprechen. Danke für deine Kontaktaufnahme.

Liebe Grüsse aus Stans

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