Kollektive Bestrafung aller Mitarbeitenden aufgrund des Versagens der GL!
Verbesserungsvorschläge
In den letzten zwei Wochen hagelt es eine Flut von negativen Kommentaren auf Kununu. Zusätzlich wurden durch zahlreiche Personen E-Mails an verschiedene Stellen gesendet, und es gab hunderte mündliche Äusserungen über die aktuell herrschende Unzufriedenheit. Trotz dieser deutlichen Signale ist die Geschäftsleitung auf Tauchstation gegangen und hat sich bis anhin nicht zu den Anliegen und Kritikpunkten geäussert. Wenn die Mitarbeiter und ihre Anliegen ernst genommen würden, hätte es eine persönliche Stellungnahme der Verantwortlichen gegeben und der getroffene Entscheid würde nochmals überdacht werden.
Es ist folglich an der Zeit, mit diesen Standardantworten hier aufzuhören, die Anliegen der Mitarbeiter wirklich ernst zu nehmen und den Entscheid rückgängig zu machen bzw. 80% Flexwork zu belassen.
Nur durch diese Massnahmen könnte das Vertrauen in die Geschäftsleitung wiederhergestellt und die Motivation der Mitarbeiter wieder gestärkt werden.
Arbeitsatmosphäre
Aktuell herrscht unter dem neuen CEO ad interim eine unvergleichbare Planlosigkeit, ein extremer Kontrollwahn und ein Klima der Angst, des Misstrauens und kollektiver Bestrafung.
Es wurde an jeder Veranstaltung immer betont, wie wichtig die Mitarbeiter für Raiffeisen sind und wie gut die Zusammenarbeit zwischen diesen funktioniert. Während (100%) und nach der Corona-Zeit (bis 80%) wurde im Homeoffice ausgezeichnet performt, die IT-Systeme waren stets stabil im Betrieb und Neu- sowie Weiterentwicklungen (bis auf die unsäglichen von Anfang an zum Scheitern verurteilen Gruppenstrategie-Projekte) wurden stets termingerecht und in hervorragender Qualität ausgerollt.
Wo ist die Wertschätzung dafür geblieben? Warum zerstört man das über Jahre hinweg aufgebaute gute Arbeitsverhältnis und Vertrauen auf einen Schlag?
Kommunikation
Innerhalb des Teams ist die Kommunikation weiterhin top. Eigentlich wurde diese durch das Home Office sogar noch besser, da jeder weiss und versteht, wie wichtig ein Informationsfluss respektive wie dieser zu handhaben ist. Das gute daran ist und war, dass aufgrund des Home Office nur wichtige und zentrale Informationen geflossen sind und auf unnötiges "Kaffeemaschinen-Blabla" verzichtet wurde. Die Effizienz in Bezug auf die Kommunikation war unschlagbar. Das wird sich aber per 1.6. nun ändern, da man wieder wegen jedem Brunz (der auch per Mail erfolgen könnte) in ein Sitzungszimmer eingeladen wird.
Die Kommunikation auf Stufe GL ist unterirdisch. Einschneidende Massnahmen wurden mittels einer kurzen, mit fadenscheinigen Argumenten versehenen RAIweb-News verkündet. Am Kickoff-Anlass, welcher übrigens nur 2 Wochen vorher war, wurde nichts dazu gesagt. Zudem wurde auch die jährliche Mitarbeiterbefragung erst kurz vor der Verkündung abgeschlossen.
Von einer ungeheuren Arroganz zeugt zudem, dass, obwohl ein extremer Missmut bei den Mitarbeitenden herrscht, immer noch kein persönliches Statement seitens der GL zu der aktuellen Situation erfolgt ist.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt in unserem Team, in der Abteilung und auch im Bereich ist (trotz oder eher genau wegen Home Office) super. Es gibt regelmässige Teamtage und Feierabendevents. Die fadenscheinige Begründung, dass die Interaktion in den Teams durch die Büropräsenz gestärkt werden soll, ist nichtig, da auch im Büro weiterhin nur die miteinander reden und zusammen in die Pause gehen werden, die sich auch heute gut verstehen und so oder so regelmässigen Kontakt pflegen. Die Egoisten, welche auf die Kollegen pfeifen, tun dies unabhängig davon, ob sie im Büro oder zu Hause arbeiten.
Work-Life-Balance
Vor kurzem hiess es an einer Infoveranstaltung noch, dass es sicher keine Änderungen an der Flexwork-Politik geben würde und dass RCH ein attraktiver und vor allem konkurrenzfähiger Arbeitgeber sein und bleiben möchte. Viele haben folglich ihr Berufs- aber auch ihr Privatleben auf die Flexwork-Möglichkeiten ausgerichtet (Umzug in weiter vom Arbeitsort entfernte Ortschaften, Organisation Kinderbetreuung oder Kita-Platz, Mittagstische mit der Familie, Vereinsleben bei Aktivitäten welche vor 18 Uhr starten etc.). Die Mitarbeiter fühlen sich nun absolut veräppelt nach solchen leeren Versprechungen und Lügen.
Zudem werden bei wohl fast allen die Ausgaben enorm steigen, da mehr Kosten für den öffentlichen Verkehr, die Verpflegung, teilweise die Kinderbetreuung etc. anfallen werden.
Diese Änderung ist ein Schlag ins Gesicht aller und wird sich massiv und negativ auf deren Work-Life-Balance auswirken.
Wer zu Hause nichts arbeitet, arbeitet erfahrungsgemäss auch im Büro nichts. Warum man daher in das Leben der 98% guten und aktiven Mitarbeiter eingreift, ist unverständlich. Denn diese Änderung betrifft nicht nur die Mitarbeiter selbst, sondern auch deren Familien/Umfeld.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten des direkten Vorgesetzten bis hin zum Bereichsleiter ist einwandfrei, fair und kollegial.
Was hier jedoch bewertet wird, ist das Verhalten unserer Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates. Dieses ist unterirdisch. Es geht denen rein nur noch um Machtausübung, Kontrolle, pauschales Abstrafen.
Offenbar hat das Scheitern eines Grossprojektes zu dieser unüberlegten Panikreaktion geführt. Dabei waren 90%, wenn nicht noch mehr, der Mitarbeiter gar nie Teil dieses Projektes. Grösstenteils wurde das Projekt von Externen geleitet und/oder umgesetzt und das Projekt wäre auch gescheitert, wenn eine Anwesenheitspflicht von 100% geherrscht hätte, da es von Anfang an komplett falsch aufgesetzt und mit den falschen (externen) Partnern angegangen war.
Die Mitarbeiter der Basis haben seit Beginn davor gewarnt. Diese Stimmen wurden jedoch von der GL ignoriert.
Dass jetzt alle diese Mitarbeiter pauschal für das Versagen der GL abgestraft werden, ist an Absurdität nicht mehr zu überbieten.
Arbeitsbedingungen
Wir arbeiten in lauten, überfüllten und stickigen Grossraumbüros, teilweise ohne richtiges Tageslicht und ohne Möglichkeit, Fenster zu öffnen. Wären wir Tiere, würde der Tierschutz bereits aktiv werden.
Die Mitarbeiter werden allesamt mit Noise-Cancelling-Kopfhörern arbeiten und regelmässige Treffen (Feierabendbierchen o.ä.) werden dadurch bestimmt weniger, da jeder froh ist, dem Lärm und den Leuten zu entfliehen. Früher freute man sich auf den einen Bürotag, aber ab dem 1. Juni wird dies ein Graus werden.
Und unter solchen Bedingungen erhofft sich die Geschäftsleitung aufgrund von "persönlicher Interaktion und physischer Zusammenarbeit" mehr Leistung? Das Gegenteil wird der Fall sein: Die Krankheitstage werden steigen, die Mitarbeiter werden nur noch genervt sein und die Motivation wird (falls das überhaupt noch möglich ist) noch weiter sinken.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wurde und wird immer wieder betont, wie wichtig Nachhaltigkeit für Raiffeisen ist. Jetzt zwingt man die Mitarbeiter jedoch wieder ins Büro, was massiv Emissionen verursacht und sehr schlecht für den ökologischen Fussabdruck ist. Widersprüchlicher geht es kaum. Das Umweltbewusstsein scheint wohl nur auf dem Papier zu bestehen, und es wird nach aussen hin lediglich Greenwashing betrieben.
Ebenso ist das Sozialbewusstsein nicht vorhanden. Vom obersten Management wird immer wieder gepredigt, wie wichtig Resilienz ist und wie verankert die genossenschaftlichen und sozialen Gedanken bei Raiffeisen sind. Mit solch einschneidenden und negativen Eingriffen in das Leben der Mitarbeitenden ist das allerdings nicht das Papier wert, auf dem es geschrieben steht.
Gehalt/Sozialleistungen
Seit der Abschaffung des Bonus verdienen die Mitarbeiter insgesamt weniger. Das neue System ist zudem unfair und führt zu Unzufriedenheit und Trägheit. Der angebliche "genossenschaftliche und soziale" Ansatz dient lediglich als Deckmantel dafür, dass Nichtstun belohnt wird. Gute Mitarbeiter leisten weniger, da schlechte Mitarbeiter ja sowieso den gleichen Betrag erhalten. Es gibt keinen Anreiz mehr, sich besonders anzustrengen da die guten Mitarbeiter nicht mehr für ihren Einsatz belohnt werden; im Gegenteil, es herrscht Missmut, da Lowperformer de facto belohnt werden.
Zudem ist diese Gewinnbeteiligung eine Farce. Diese steigt je nach Funktionsstufe prozentual zum Jahreslohn. Wenn also ein Mitarbeiter in einer niedrigeren Funktionsstufe (z.B. FS5) einen hervorragenden Job macht, erhält er um die 3-4% des Jahreslohns, was teilweise 2-3000 CHF sind. Ein Mitarbeiter in einer höheren Funktionsstufe (z.B. FS1), der teilweise für das Projekt-Debakel nun mitverantwortlich ist, erhält jedoch 12% oder noch mehr, was bei seinem sowieso schon exorbitant hohen Gehalt also deutlich mehr ausmacht (30'000+ CHF).
Image
Das Image war die letzten Monate (wieder) sehr gut. Die Kommunikation der beinahe Abschaffung von FlexWork hat dieses jedoch zerstört. Die Unzufriedenheit der Angestellten und das Misstrauen in die GL trägt sich nach aussen. Eine Kündigungswelle wird folgen, was auch der Reputation schaden wird. Neue Mitarbeiter zu rekrutieren, nach all den schlechten (aber leider wahrheitsgetreuen) Bewertungen hier, wird zudem so ebenfalls erschwert.