Kompetenz-Centers Schaden der Suva - viel Potential und Verbesserungsbedarf
Gut am Arbeitgeber finde ich
Lohn, Benefits, Sicherheit, gute Infrastruktur, Feedbackkultur, Fehlerkultur, Weiterentwicklung, angenehme Atmosphäre
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mehr auf Qualität und Ausbildung der bestehenden und neuen Mitarbeiter achten. Man hatte oft das Gefühl, dass einfach nur noch die Quantität zählt und weniger die Qualität. Ich kenne einige kleinere Versicherungen, welche viel mehr in die Fachausbildungen investieren als die Suva. Sind die Mitarbeitenden besser ausgebildet, können auch die Kunden besser bedient werden. Das war unter anderem auch einer meiner Kündigungsgründe (ich wollte meinen Job ja schliesslich gut machen und nicht einfach irgendwie).
Verbesserungsvorschläge
Man hatte das Gefühl, das man nach der Probezeit einfach mal machen muss, egal ob man es weiss. Fachliche Ausbildungen gab es nicht gross. Man wurde ein wenig alleine gelassen. Die meisten Mitarbeitenden waren neu und hatten auch kein gutes Fachwissen. Man musste einfach machen, obwohl man teilweise keine Ahnung hatte, was in den Fällen lief. Vor allem am Telefon löste dies einen enormen Stress aus. Ich konnte nicht immer Auskunft geben. Auch bemängelten die Kunden oft, dass sie schon 3x andere Aussagen erhalten haben.
Für die Suva als so grossen Arbeitgeber war die fachliche Ausbildung nicht gut. Ich würde empfehlen, dass vor allem in die Ausbildung im Kompetenz-Center investiert wird, da dort die meisten Neuen kamen und es dort am meisten Lernbedarf hat. So fühlen sich die Mitarbeiter auch sicherer und können die Kunden besser beraten. So wie es jetzt ist, machte einfach jeder irgendetwas ohne zu wissen, was genau.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war gut. Man half sich gegenseitig. Man hat jedoch schon gemerkt, dass es der Bereich war, wo am meisten Arbeit war und am stressigsten (was nicht unbedingt negativ sein muss). Mit den anderen Bereichen war die Zusammenarbeit eher nicht so gut. Es gab viele Schnittstellenprobleme, welche eigentlich einfach gelöst werden könnten. Viel mehr wurde immer neues eingeführt, anstelle die aktuellen Probleme zu lösen.
Kommunikation
Die Suva sowie Vorgesetzten kommunizierten direkt und offen. Kommt sicher auch immer auf den / die direkte Vorgesetzte an.
Kollegenzusammenhalt
Zusammenhalt im Team war sehr gut, Bereich auch gut und mit den anderen Bereichen eher mittelmässig. Jeder Bereich schaute auf sich, dass er seine Zahlen erreichte und möglichst wenig Telefone entgegennehmen musste. Da die Spezialisten nicht mehr für die Fälle persönlich zuständig waren, fühlte sich auch niemand richtig zuständig. Anscheinend war dies vor der Umstellung im Januar 2022 anders und besser.
Work-Life-Balance
Grundsätzlich gut. Man ist sicher weniger flexibler als bei anderen Bereichen, da man sich nach Kundenzeiten 8-17 richten musste. Aber wenn man sich organisieren kann und miteinander reden konnte, gab es immer Lösungen.
Vorgesetztenverhalten
War angenehm. Die/der VG setzte sich ein und war stets für Feedback zu haben. Man merkte, dass auch der Druck auf die Führungskräfte zugenommen hatte (Zahlen erreichen).
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben fand ich toll, abwechslungsreich und spannend. Es war ein guter Mix aus Telefonie und administrativen Aufgaben.
Gleichberechtigung
War gut. Habe nie etwas anderes gesehen.
Umgang mit älteren Kollegen
War auch gut. Man akzeptierte auch, dass die älteren für gewisse neue Aufgaben auch mal länger hatten.
Arbeitsbedingungen
Gute Infrastruktur und Benefits etc. Eher stressiger Bereich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Konnte ich nicht beurteilen. War fast alles papierlos.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Branchenvergleich sicherlich eher höhere Löhne. Die Suva zahlte gut.
Image
Das Image der Suva war nicht so gut. Viele Kunden haben die neue Arbeitsweise bemängelt. Leider hat auch die Qualität sehr abgenommen. Der Fokus wurde leider zu viel auf die Arbeitsmenge anstelle auf die Qualität gelegt. Es wurden immer wieder Fachschulungen gewünscht, welche jedoch nie kamen. Das was zur Verfügung gestellt wurde, reichte überhaupt nicht aus und war nur ein Tropfen auf den heissen Stein.
Karriere/Weiterbildung
Es gab viele Mitarbeiter, welche sich intern weiterentwickeln konnten und so weiter kamen. Auch haben viele Mitarbeiter externe Weiterbildungen gemacht, welche die Suva bezahlt hat. Somit gehe ich davon aus, dass die Suva hier viel machte.
Gab auch viele junge Vorgesetzte, welche intern neu waren und gefördert wurden.