Grosse Fluktuation, fehlende Beständigkeit, Klima der Unsicherheit
Arbeitsatmosphäre
Vordergründig gut. Allerdings herrscht ein Klima des Nicht-Vertrauens, da u. a. aufgrund von Bekannten/Verwandten in der Firma nicht ausgeschlossen werden kann, dass vertrauliche Informationen nach oben getragen werden. Da regelmässig Kündigungen vonseiten Arbeitgeber ausgesprochen werden, herrscht ein Klima der Unsicherheit. Wenn Mitarbeiterumfragen durchgeführt werden, besteht die Angst, dass sie nicht anonym sind. Mit grosszügigen Mitarbeiteranlässen soll die negative Arbeitsatmosphäre, insbesondere nach grösseren Fluktuationen, jeweils oberflächlich wieder verbessert werden.
Kommunikation
Nicht zufriedenstellend, nicht professionell. Teilweise werden den Mitarbeitern Informationen zu früh mitgeteilt (z. B. Namen von Personen, die noch in laufenden Bewerbungsverfahren stecken), teilweise werden für den Arbeitsalltag notwendige Informationen nicht offiziell kommuniziert (z. B. Umstrukturierungen / Änderungen des Organigramms). Vertrauliche Informationen werden vor versammelter Belegschaft erläutert (z .B. der Gesundheitszustand ehemaliger Mitarbeiter zum Zeitpunkt ihres Austritts, während gleichzeitig ermahnt wird, dass ehemalige Mitarbeiter wegen übler Nachrede nicht über ihre Kündigungsgründe sprechen dürfen). Nicht alle Ergebnisse der Mitarbeiterumfrage werden präsentiert und vorgestellte Resultate werden schönredend interpretiert.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter Kollegen ist gut. Die Mitarbeiter sind grundsätzlich sehr motiviert und an einer positiven Zusammenarbeit interessiert. Umso mehr ist es schade, dass motivierte Mitarbeiter durch die negative Arbeitsatmosphäre gebremst werden und so die Ehrlichkeit und Direktheit leiden.
Work-Life-Balance
Gut. Wenn es die Arbeitslast zulässt, kann Überzeit auch spontan abgebaut und Ferien können wenn nötig verschoben werden. Dank Gleitzeiten und Jahresarbeitszeit können Mitarbeiter ihre Arbeitszeiten im Rahmen der Blockzeiten nach ihrer Freizeit richten.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte setzen um, was von oben verlangt wird. Viel Wechsel auf der Mitarbeiterebene, da eher Top-down als Bottom-up gehandelt und begründet wird. Entscheidungen werden hauptsächlich unter Einbezug der hierarchisch oberen Ebene getroffen. Vorgesetzte, die nicht genau den sehr dynamischen Richtungsvorgaben von oben folgen, bleiben nicht lange in der Firma.
Interessante Aufgaben
Ja. Spannendes Themengebiet. Sinnstiftende Tätigkeit. Aufgaben im Auftrag von Bund und Kantonen. Vernetzung von Fachpersonen aus unterschiedlichen Bereichen, intern und extern. Zusammenarbeit mit sehr vielen engagierten Menschen im Bereich der Organspende und Transplantation. Die Aufgaben sind interessant, jedoch fehlt deren Einbettung in eine langfristige Strategie, an der verbindlich festgehalten wird.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung ist nicht immer gegeben. Z. B. dürfen vereinzelte verwandte Mitarbeiter praktisch zu 100 % im Homeoffice arbeiten, während von anderen Mitarbeitern erwartet wird, dass sie hauptsächlich im Büro präsent sind. Stellen wurden teilweise nicht öffentlich ausgeschrieben, sondern ohne Stelleninserat durch Verwandte/Bekannte besetzt. Einheitliche Homeoffice-Regelungen sind nicht vorhanden. Obwohl Blockzeiten definiert sind, müssen sich nicht alle Mitarbeiter daran halten.
Umgang mit älteren Kollegen
Vonseiten Vorgesetzten wird über langjährige ältere Kollegen in ihrer Abwesenheit nicht nur wohlwollend gesprochen. Hinter vorgehaltener Hand werden sie als unqualifiziert bezeichnet, obwohl dann doch an ihnen festgehalten wird (z. B. in neuen Funktionen).
Arbeitsbedingungen
Gut. Schöne, zentral gelegene Büroräumlichkeiten. Gute IT-Ausstattung. Pausenraum mit Früchten/Kaffee. Jedoch Homeoffice gegenüber konservativ eingestellt. Zudem werden für Besprechungen oder konzentriertes Arbeiten geschlossene Bürotüren oder das Tragen von Kopfhörern teilweise als Affront interpretiert und nicht gutgeheissen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nicht speziell grosses Umwelt-/Sozialbewusstsein.
Gehalt/Sozialleistungen
Gut. Pünktliche Auszahlung. Wobei: kein 13. Monatslohn und leistungsbezogene Prämien, die nicht zeitgemäss scheinen und nicht zu einer Stiftung im Gesundheitswesen passen.
Image
Gegen aussen gut. Ehemalige Mitarbeiter sprechen jedoch nicht sehr gut über die Firma.
Karriere/Weiterbildung
Gut. Mitarbeiter werden durch Weiterbildung gefördert. Aufgrund der Grösse der Firma sind jedoch Karriere-Perspektiven begrenzt. Das Rekrutierungsteam besteht aus Bekannten/Verwandten.