Pflege im Fokus: Eine kritische Bestandsaufnahme
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsbedingungen zeichnen sich durch eine hohe Anspannung aus, was den Arbeitsalltag erschwert. Statt einer kooperativen Zusammenarbeit zwischen den Teams ist häufig ein gegeneinander gerichtetes Verhalten zu beobachten. Dies beeinträchtigt nicht nur die Effizienz der Abläufe, sondern wirkt sich auch negativ auf das Arbeitsklima aus. Eine stärkere Förderung von teamübergreifender Kommunikation und Zusammenarbeit könnte hier zu einer spürbaren Verbesserung beitragen.
Kommunikation
Innerhalb eines der beiden Teams werden häufig essenzielle Informationen weder rapportiert noch adäquat dokumentiert, was die Arbeitsprozesse erheblich beeinträchtigt. Auch die Kommunikation seitens der Geschäftsführung und der Pflegedienstleitung erweist sich als unzureichend, da allgemeine Fragen oftmals nicht adäquat beantwortet werden. Darüber hinaus mangelt es in verschiedenen Bereichen an Sozialkompetenz, was die Zusammenarbeit zusätzlich erschwert. Die Kommunikation ist insgesamt lückenhaft und wirkt in vielen Situationen, auch im Umgang mit temporären Mitarbeitenden, wenig professionell. Eine klare und strukturierte Kommunikationsstrategie sowie gezielte Schulungen zur Verbesserung der Sozialkompetenzen könnten hier eine deutliche Verbesserung bewirken.
Kollegenzusammenhalt
Bis Anfang Dezember war die Zusammenarbeit im 4. OG von einer sehr guten Teamdynamik geprägt. Die Mitarbeitenden arbeiteten Hand in Hand, wodurch die Abläufe effizient und harmonisch gestaltet werden konnten. Im Gegensatz dazu zeigte sich auf der anderen Etage eine stark variierende Qualität der Zusammenarbeit, die maßgeblich von der jeweiligen Teamzusammensetzung abhing. „Missstände wie überfüllte Mülleimer, leere Wäschelager oder nicht entsorgte Essensreste, die bereits verdorben waren, wurden dort eher toleriert, was die Arbeitsabläufe gelegentlich erschwert hat. Solche Umstände können langfristig auch das Arbeitsklima beeinträchtigen und sollten durch klare Absprachen und verbesserte Strukturen adressiert werden.
Work-Life-Balance
Es war ein spürbarer Gruppenzwang vorhanden, der sich negativ auf die Arbeitsatmosphäre auswirkte. Dieser führte dazu, dass die Freude an der Arbeit zunehmend verlorenging. Die Arbeitszeiten wurden in der Regel eingehalten, jedoch wurden bei einigen Mitarbeitenden aufgrund ihrer familiären Situation sehr individuelle Vereinbarungen getroffen. Diese Praxis führte zu einer Uneinheitlichkeit, die in einigen Fällen zu Missverständnissen oder Ungleichbehandlung führte.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Vorgesetzten hinterlässt einen dilettantischen Eindruck. Häufig wird der respektvolle Umgangston vermisst, und es kam vor, dass ich angeschrien wurde. “Personen, die telefonisch während ihrer Bereitschaft erreichbar sein sollten, waren oft nicht verfügbar, und es erfolgte erst nach längerer Zeit eine Rückmeldung. Die Bereitschaftsdienste wurden entweder nicht ausreichend geplant oder die betreffenden Personen waren nicht erreichbar, was zu unnötigen Verzögerungen und Stress führte.
Interessante Aufgaben
Ideen werden innerhalb des Teams grundsätzlich gehört, besprochen und, wenn sie als gut erachtet werden, adaptiert. Bei Ideen aus anderen Teams hingegen erfolgt häufig eine sofortige Ablehnung durch die Leitung, was in vielen Fällen auch vom Grad der Hierarchieabhängigkeit der betreffenden Person abhängt. Wenn Ideen aus dem eigenen Team eingebracht werden, werden diese zumindest teilweise gehört und umgesetzt, während Vorschläge von externen Mitarbeitenden oftmals nicht weiterverfolgt werden.
Gleichberechtigung
Ich habe das Gefühl, dass die Abläufe hier gerecht und fair sind.
Arbeitsbedingungen
Die Infrastruktur ist insgesamt sehr gut. Die Räumlichkeiten sind modern, hell und luftig, was zu einem angenehmen Arbeitsumfeld beiträgt. Die Computer sind in der Regel gut funktional, allerdings kam es in letzter Zeit wiederholt zu technischen Störungen, die den Arbeitsfluss beeinträchtigten.
Gehalt/Sozialleistungen
Angesichts der Größe und des Prestiges, welches das Unternehmen zu vermitteln versucht, erscheint die Höhe des Gehalts fragwürdig. Wenn der Wunsch nach einer Lohnerhöhung geäußert wird, wird einem in der Regel geraten, das Unternehmen zu verlassen, was kaum als konstruktive Lösung wahrgenommen werden kann.
Image
Es ist bedauerlich, in einer Institution tätig zu sein, in der sowohl intern als auch extern häufig negative Äußerungen zu hören sind. Begriffe wie ‚Inkompetenz‘ und ‚Respektlosigkeit‘ fallen immer wieder, und sobald der Name der Institution genannt wird, wird man mit negativen Rückmeldungen von außen konfrontiert. Auch unkontrollierte und unangemessene Äußerungen seitens der Geschäftsleitung und der Leitung Empfang insbesondere im Umgang mit externe Dienstleister, sind nicht selten. Darüber hinaus äußern auch Klienten der Alterswohnungen regelmäßig kritische und negative Kommentare über die Institution.
Karriere/Weiterbildung
Die Weiterbildungen, die gelegentlich stattfinden, werden meist in Zürich abgehalten, was für viele Mitarbeitende nicht in unmittelbarer Nähe liegt. Die Information, dass Reise- und Parkkosten erstattet werden, wird nicht offen kommuniziert, sondern muss oft auf indirektem Wege erfahren werden.