Ernüchternd: Anspruch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander
Gut am Arbeitgeber finde ich
Hochwertige Produkte: Die Geräte des Unternehmens sind von hoher Qualität und setzen Messstäbe in der Branche.
Benchmark-Services: Der Kundenservice ist exzellent und gilt als Benchmark in der Schweiz.
Mut zur Produktion in der Schweiz: Das Unternehmen zeigt Engagement und Mut, weiterhin in der Schweiz zu produzieren, trotz der damit verbundenen Herausforderungen.
Engagement für Innovation: Es gibt eine klare Bereitschaft, sich kontinuierlich zu verbessern und innovative Lösungen zu finden.
Gute Intentionen für die Zukunft: Die Geschäftsführung und das Management wollen die Zukunft mit guten Intentionen angehen und positive Veränderungen bewirken.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ressourcen, Budget und Realitätsnähe: Grosse Initiativen benötigen die passenden Ressourcen und Budgets, um erfolgreich umgesetzt zu werden. Wenn diese nicht zur Verfügung stehen, ist eine klare Priorisierung in der obersten Führungsebene erforderlich. Diese Prioritäten sollten konsequent innerhalb der Geschäftsleitung und des Managements abgestimmt werden. Um Fokus und Effizienz zu gewährleisten, müssen "Alleingänge" und das Einbringen von Initiativen ausserhalb der vereinbarten Prioritäten unterbunden werden oder wenigstens offen darüber gesprochen werden, welchen Einfluss eine neue Initiative auf die laufende Planung hat.
Verbesserungsvorschläge
Weniger Einfluss in operative Tätigkeiten und den Mitarbeitenden wieder mehr vertrauen: Die Geschäftsführung sollte den direkten Einfluss auf die täglichen operativen Aufgaben reduzieren und stattdessen den Mitarbeitenden mehr Eigenverantwortung und Vertrauen entgegenbringen. Dies fördert Eigeninitiative und stärkt das Vertrauen innerhalb des Unternehmens.
Mehr Führung über Zielvorgaben und dem Business ermöglichen, bezüglich Rahmenbedingungen mitbestimmen zu können: Eine stärkere Ausrichtung der Führung auf Zielvorgaben ermöglicht es den Mitarbeitern, ihre Kreativität und Fachkenntnisse effektiv einzusetzen. Indem sie in die Festlegung der Rahmenbedingungen einbezogen werden, können sie ihre Expertise einbringen und gemeinschaftlich zur Zielerreichung beitragen.
Liebes HR-Team, bevor ihr euer Feedback gebt und mich dazu auffordert, mich bei euch zu melden, möchte ich klarstellen, dass ich all diese Punkte bereits oft genug angesprochen habe. Ich bin müde, diese Themen immer wieder bei meiner vorgesetzten Person zur Sprache zu bringen, und auch sie ist es leid, ständig darüber zu diskutieren. Ihr könnt euch daher ein ausführliches Feedback sparen, denn ich bin überzeugt, dass mein Feedback ehrlich und stark in der Realität verwurzelt ist.
Arbeitsatmosphäre
Generell ist die Arbeitsatmosphäre gut. Der positive Teil meiner Bewertung basiert vor allem auf dem starken Zusammenhalt unter den Mitarbeitenden. Wir profitieren von attraktiven Arbeitsbedingungen und Benefits, wie modernen Home-Office-Regelungen, zeitgemässe Weiterbildungsmöglichkeiten und ansprechenden Zusatzangeboten.
Jedoch hat das Verhalten der Geschäftsführung eine Schattenseite. Es führt dazu, dass viele Kolleginnen und Kollegen resignieren. Obwohl sie sich selbstbewusste und selbstständige Mitarbeitende wünschen, bewirkt die konstante Einmischung der Geschäftsführung ins operative Geschäft genau das Gegenteil. Durch die ständige Kontrolle von Rahmenbedingungen, Arbeitslast (Ferien/JAZ) und Prioritäten (Micromanagement) werden die Mitarbeitenden unselbstständig und verunsichert, was zu Frustration und Resignation führt.
Kommunikation
Kommunikation ist in jeder Firma eine Herausforderung, und V-ZUG macht hier einen guten Job und zeigt kontinuierlich Bemühungen, die Kommunikation Jahr für Jahr zu verbessern.
Abzüge gibt es von meiner Seite, weil sich bei Kommunikations-Events immer die Mitglieder der Geschäftsleitung in den Vordergrund drängen. Wichtige Stimmen aus den Fachbereichen erhalten keine Bühne, und es werden wiederholt Werte und Normen propagiert, die im krassen Widerspruch zur gelebten Realität stehen. In meinen Augen zeichnet sich eine gute Geschäftsleitung dadurch aus, dass sie im Hintergrund bleibt und glänzt und bei solchen Anlässen die Mitarbeitenden in den Vordergrund rückt und scheinen lässt, nicht umgekehrt.
Kollegenzusammenhalt
Mitarbeitende in einem Unternehmen im Wandel sind wahrscheinlich mehr Druck ausgesetzt als in einem Unternehmen, das von der Digitalisierung und der Neuausrichtung in die Zukunft verschont bleibt oder diese bereits abgeschlossen hat.
Ich möchte den herausragenden Kollegenzusammenhalt als mein absolutes Highlight und als Hauptgrund nennen, weshalb ich weiterhin im Unternehmen tätig bin. Leider habe ich in den letzten Monaten festgestellt, dass der zunehmende Druck zu einem verstärkten "Ellenbogeneinsatz" führt, was negative Auswirkungen auf das Miteinander hat. Meine Hoffnung ist, dass sich diese negative Entwicklung nicht fortsetzt, zumal ich keine Schuld bei den Kolleginnen und Kollegen sehe. Wenn der Druck zu hoch wird, versucht jede Person verständlicherweise, ihre eigene Situation zu optimieren. Dies führt zu einem ungesunden Egoismus, der im schlimmsten Fall als "unternehmensfördernd" und "normal" betrachtet wird.
Ich erfahre täglich viel Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen. Dennoch merke ich, dass ich zunehmend zögere, um Hilfe zu bitten, da mir bewusst ist, dass jede einzelne Kollegin und jeder einzelne Kollege seit Monaten, wenn nicht gar Jahren, am Limit arbeitet.
Work-Life-Balance
Wie bereits erwähnt, finde ich die Anstellungsbedingungen modern und zukunftsorientiert. Allerdings gibt es Abzüge von meiner Seite, weil jedes Jahr erwartet wird, dass Überstunden und Urlaubstage bis zu einem bestimmten Stichtag abgebaut werden, unabhängig von der tatsächlichen Arbeitsbelastung. In einer Zeit, in der die Mitarbeitenden einen zusätzlichen Einsatz leisten müssen, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen, führt dies zwar kurzfristig zu mehr Urlaubstagen, doch das ständige On/Off aus dem Arbeitsalltag stellt langfristig eine zusätzliche Herausforderung dar, die der Effizienz und Effektivität entgegenwirkt.
Die Firma bemüht sich jedoch, die Work-Life Balance als wichtigen Aspekt zu betrachten.
Vorgesetztenverhalten
Wenn ich nur meine direkt vorgesetzte Person bewerten könnte, würde sie definitiv die volle Punktzahl erhalten. Ich habe grossen Respekt vor dieser Person, da die vermittelnde Stelle zwischen Management und Mitarbeitenden sicherlich keine einfache Aufgabe ist. Meine Vorgesetzten-Person ist sehr empathisch, stellt sich den Realitäten und setzt sich für die Mitarbeitenden ein. Sie widersetzt sich auch surrealen Vorgaben von oben, was ihr meinen grössten Respekt einbringt.
Abzüge gibt es allerdings, weil ich in der Bewertung des Vorgesetztenverhaltens auch die Geschäftsführung einbezogen habe.
Interessante Aufgaben
Neben dem bereits erwähnten tollen Kollegenzusammenhalt möchte ich auch in Bezug auf die interessanten Aufgaben eine sehr gute Note vergeben. Die zu bearbeitenden Themen sind spannend und ermöglichen es mir, mich mit den Herausforderungen weiterzuentwickeln. Denn "Learning on the Job" hat für mich einen hohen Wert, und das möchte ich mit der guten Bewertung besonders hervorheben.
Gleichberechtigung
Ich kann der Firma in Bezug auf Gleichberechtigung eine sehr hohe Note attestieren. Aus meiner persönlichen Erfahrung gibt es keinerlei Anzeichen, dass es bei V-ZUG an Gleichberechtigung mangelt.
Umgang mit älteren Kollegen
Im Umgang mit älteren Kollegen glaube ich nicht, dass hier ein Problem besteht, solange die Firma einen Mehrwert in der Anstellung älterer Personen sieht. Die Situation gestaltet sich jedoch anders, wenn jemand Schwierigkeiten hat, mitzuhalten. In solchen Fällen habe ich bereits beobachtet, dass man sich gerne frühzeitig von älteren Mitarbeitenden verabschiedet.
Arbeitsbedingungen
Wie bereits erwähnt, sind die Arbeitsbedingungen einwandfrei. Abzüge gibt es jedoch wegen der veralteten Büroräumlichkeiten (ein neues Bürogebäude ist in Planung) und aufgrund unprofessionell geplanter Anpassungen der Arbeitsbedingungen, die zu grossen Unsicherheiten führen und dadurch von mir auch einen grossen Abzug erhalten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bezüglich Umwelt- und Sozialbewusstsein erkenne ich dem Management Wohlwollen an. Die Handlungen sind hier in meinen Augen stringent und beweisbar.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Bewertung hängt wahrscheinlich von der Kaderstufe ab, aber für einen Arbeitgeber in der Zentralschweiz ist das Unternehmen sicherlich in Ordnung. Es zählt vermutlich zu den besseren Firmen in der Region, hat jedoch noch Potenzial zur Verbesserung (die Erfolgsbeteiligung wird auch in einem Geschäftsjahr mit positivem Abschluss nicht ausbezahlt, da die zu hoch gesetzten Ziele nicht erreicht werden), denn Wandel heisst auch, dass sich Leute verändern und manchmal mehr Verantwortung übernehmen müssen. Die Verantwortung ist schnell übergeben, aber die damit verbundenen Bedingungen verändern sich erfahrungsgemäss nur schleppend.
Karriere/Weiterbildung
Eine klare Karriereplanung gibt es nicht bzw. ist oft nur aktiviert von Weggängen, wenn eine Nachfolgelösung gefunden werden muss. Weiterbildungsangebote intern und extern gibt es viele und sind optimal.