Verkrustete Strukturen treffen auf Innovationsangst
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Gehalt. Die Dienstreisen ins Ausland.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
siehe Verbesserungsvorschläge
Verbesserungsvorschläge
- Im Jahr 2024 ankommen und sich für moderne Führungskultur öffnen
- bessere interne Kommunikation
- weniger Firmenpolitik und die Leute mal machen lassen
- weniger auf Wachstum setzen, stattdessen die Strukturen verbessern
- mehr Zeit in das Onboarding neuer Mitarbeiter investieren (es braucht keinen Welcome Day mit Spielen, es braucht eine fachliche Einarbeitung)
- weniger Merchandise für Mitarbeitende (wer braucht sowas wirklich?)
- weniger Events nur für Führungskräfte (was soll diese scheinbare Exklusivität)
- den veralteten Boys Club beenden
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb des Teams war die Atmosphäre in Ordnung, auch wenn es keinen wirklichen Zusammenhalt gab. Im Unternehmen selbst musste man sehr aufpassen, was man zu wem sagt. Es wurde viel übereinander statt miteinander geredet.
Kommunikation
Unterirdisch, hinterhältig und nie konstruktiv. Wichtige Informationen wurden selten oder gar nicht mitgeteilt. Führungskräfte, die sich um mehr Transparenz bemühten wurden gnadenlos ausgebootet. In kritischen Situationen wurde nicht miteinander, sondern übereinander oder mit der nächst höherenden Person gesprochen. Die ältere männliche Führungsriege hat wichtige Informationen entweder verschwiegen oder über Dritte weitergegeben.
Kollegenzusammenhalt
In diesem Unternehmen denkt jeder nur an sich selbst. Kollegen, die lange dabei sind, sind meist desillusioniert. Andere versuchen es nach der Methode "jeder ist sich selbst der Nächste". Wiederum andere gehen strategisch vor und suchen bewusst die Nähe zu wichtigen Personen. Alles in allem ist hier wenig echt.
Das Motto der Firma "Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt" ist hier auch nur eine Maskerade. Zyniker würden sagen, im Sozialismus gab es dieses Wunschdenken ebenfalls, Realisten sehen den Spruch als sinnentlernten Claim eines Unternehmens dessen Kultur inkl. der Führungsriege in den Neunziger Jahren stehen geblieben ist
Work-Life-Balance
Mal so mal so. Als Angestellter kann man Überstunden abbummeln, als Führungsperson gehören Überstunden zum guten Ton. Es gibt immer viel zu tun und bestimmte Teams werden bewusst klein gehalten, damit hier der Druck auf die Belegeschaft konstant hoch bleibt und man zugleich einen Grund hat, über bestimmte Bereiche als "zu langsam" zu schimpfen.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt wenige Vorgesetzte, die verstehen wie man im Jahr 2024 führen sollte. Diese haben es sehr schwer. Jeder Versuch die hierachischen Strukturen, die in diesem Unternehmen so hochgehalten werden, ist zum Scheitern verurteilt.
Es gibt einen Betriebsrat, der allerdings in kritischen Situationen auch nur untätig zuschaut. Die Personalabteilung hat ebenfalls wenig bis gar keinen Einfluss. Entscheidungen werden grundsätzlich von oben nach unten getragen - eine Erklärung gibt es zumeist nicht.
Interessante Aufgaben
Es gibt viel zu tun, das meiste davon ist allerdings auch solide Basisarbeit, die seit Jahren nicht angegangen wurde. Das Feld ist breit und dementsprechend abwechslungsreich. Inwieweit Innovation allerdings tatsächlich gewünscht ist, lässt sich nur schwer beurteilen, dafür reden einfach zu viele Menschen mit. Tolle Projekte scheitern meist schon daran, dass die Führungsriege nur ihre eigene Agenda verfolgt.
Gleichberechtigung
Die Führungsriege besteht ausnahmslos aus mittelalten weißen Männern, deren Kenntnisse in bestimmten Bereichen stark beschränkt sind. Es gibt weibliche Führungspersonen, diese lassen sich aber mit einer Hand abzählen. Insgesamt ist das Unternehmen ein älterer Boys Club, der bei Betriebsveranstaltungen gerne noch die Gulaschkanone serviert - getreu dem Gusto der alternden und altbackenen Führung.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt viele ältere Kollegen, deren Expertise auch geschätzt wird. Wenn allerdings die Berufserfahrung Fehlverhalten rechtfertigt, dann wird es problematisch.
Arbeitsbedingungen
Es wird ein Laptop und ein Diensthandy gestellt. Die Ausstattung der Büros ist in Ordnung. Nicht alle Büros sind gut erreichbar, hier muss ebenfalls nachgebessert werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird viel gemacht, sowohl im Bereich soziales Engagement als auch Umweltbewusstsein. Eigene Projekte innerhalb des Unternehmens werden gefördert und aktiv eingefordert. Manchmal wirkt das Ganze allerdings wie eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.
Gehalt/Sozialleistungen
Hier wird nicht gegeizt. Aber alles hat seinen Preis.
Image
"Uns kennt ja keiner". Genauso ist und so wird es auch bleiben.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt eine interne Weiterbildungsakademie, die allerdings nur Kurse für bestimmte Karrierewege anbietet. Ein spezielles Führungskräfte-Programm ist nur wenigen Auserwählten vorbehalten.