Geniale Technologie, getrieben von einem hervorragendem Team, gebremst durch mittelalterliches Management
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Technologie ist richtig cool und der Teamspirit ist,wenn auch durch die oben genannten Aktionen angeknackst, außergewöhnlich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das unprofessionelle Topmanagement, dass nach und nach die einzelnen Abteilungen gegeneinander ausspielt und die mittlere Führungsebene, die nur zu einem sehr geringen Anteil aus Managern besteht (der Rest sind überambitionierte Ingenieure mit 0 Managementerfahrung) und von oben unsagbar überkontrolliert wird.
Verbesserungsvorschläge
Das TopManagement sollte Vertrauen in die MA zeigen, das Mikromanagement und die teilweise unerträgliche Arroganz ablegen.
Arbeitsatmosphäre
Keine Kritik ist Lob genug. Es wird kein Fehler vergessen und auch nach Jahren noch zur Bewertung herangezogen. Es gibt nur wenige richtige Manager, dafür viele Ingenieure bis hin zu Krankenschwestern, die zu Managern gemacht werden und daran grandios scheitern.
Kommunikation
Informationen werden grundsätzlich politisch behandelt. Insbesondere Manager setzen Informationen ein, um andere Manager und Mitarbeiter gegeneinander auszuspielen.
Kollegenzusammenhalt
Das Team ist der Hammer. Es gibt natürlich immer Kaputtmacher oder nicht sonderlich arbeitssame MA, aber der absolute Großteil ist super hilfsbereit, mit extrem viel Wissen und immer einer Prise Humor.
Work-Life-Balance
Die Führung ist der Meinung, dass man nicht arbeitet, wenn man nicht vor Ort ist. Wagt man es, nach Teilzeit zu fragen, ist die Karriere im AMTC beendet.
Vorgesetztenverhalten
Beurteilungen werden nach Nasenfaktor gemacht. Leistung spielt nur sekundär eine Rolle. Vorgesetzte müssen vor allem schauen, dass sie vor der obersten Leitung bestehen und schieben MA gern mal vor, um eigene Fehler zu vertuschen. Ingenieure werden zu Managern gemacht, und sich dann gewundert, dass sie dass nicht packen. Manche Manager sind meiner Meinung nach mit ihrem Stil in den 70er Jahren stehengeblieben.
Interessante Aufgaben
Die Maskentechnologie ist auf dem höchsten Stand in Europa und weltweit sicherlich in den Top 5. Die Innovationen, die Prozesse und die Maschinen sind Weltspitze.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung bzgl. Frauen wird beim AMTC groß geschrieben. Fällt man jedoch anderweitig aus dem konventionellen Rahmen, hat man durchaus Probleme.
Umgang mit älteren Kollegen
Wenn MA nicht mehr in der Schicht arbeiten können, werden nach Nasenfaktor Stellen geschaffen, um sie zu entlasten. Passt einem der MA nicht, wird er gegangen, egal wie alt, egal wie lange schon in der Firma.
Arbeitsbedingungen
Die Maschinen sind top, aber die Infrastruktur ist extrem veraltet. Insbesondere das Computer-Netzwerk scheint aus den 80ern zu sein. Die Einrichtung war mal top, allerdings ist das 20 Jahre her. Seitdem ist nahezu nichts erneuert worden. Die Klimaanlage ist unterdimensioniert und nicht einstellbar. Durch große Fensterfronten ist es im Sommer teilweise unerträglich. Es gibt, außer für ausgewählte Manager, nur Großraumbüros und zu wenig Meeting-Räume.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt war mal top in Dresden und Umgebung. Als Bosch nebenan aufmachte und Globalfoundries nicht mehr in der Spitzentechnologie unterwegs war, wurde den SchichtMA Geld in Massen hinterhergeworfen, die Ingenieure wurden durch 0 Runden jahrelang nach unten gedrückt.
Image
Das Image ist angeschlagen. Durch das Mikromanagementgehabes des Topmanagements fliehen Manager in Scharen, in einem Bereich gab es in den letzten 5 Jahren 6 verschiedene Manager. Das AMTC ist ein Joint Venture aus 2 Schwergewichten der Halbleiterbranche. Ohne die permanenten finanziellen Spritzen der "Mütter" wäre das AMTC mit diesem Management längst pleite.
Karriere/Weiterbildung
Wenn man unter dem Radar bleibt und nicht den Zorn des Managements auf sich zieht, kann man durchaus Karriere machen. Weiterbildung wird weitestgehend mehr oder weniger professionell in house gemacht. Ausgewählte MA bekommen durchaus auch mal ein externes Training. Karriere kann man bedingt machen, aber spätestens auf Manager-Ebene ist Schluß.