Unverständlich, wie dieser gute Score zustande kommt.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war leider oft sehr angespannt und demotiviert. Es herrschte ein ständiges Mikromanagement, das zu einem Gefühl der Unsicherheit und Frustration führte. Man hatte nie das Gefühl, richtig eigenständig arbeiten zu können. Zudem war die Stimmung im Team stark von der Laune der Führungskraft abhängig – an guten Tagen war sie okay, an weniger guten Tagen negativ und drückend. Insgesamt fehlt es an einer professionellen und respektvollen Unternehmenskultur.
Kommunikation
Die Kommunikation im Unternehmen ließ stark zu wünschen übrig. Informationen sind grundsätzlich immer durchgesickert, unabhängig davon, an welchen Bereich oder an welche Abteilung man sich gewandt hat – der Betriebsrat und die Personalabteilung waren da keine Ausnahme. Es herrschte ein ständiges Gefühl der Unsicherheit, da private oder sensible Themen oft ohne Rücksicht auf Vertraulichkeit weitergetragen wurden. Zudem wurde grundsätzlich alles, was man ansprach oder erwähnte, ins Negative gezogen und dem Mitarbeiter letztlich als „Fehler“ oder „Problem“ angekreidet. Diese Haltung trug nicht gerade zu einem vertrauensvollen Arbeitsumfeld bei und führte zu einer Atmosphäre, in der man sich nicht sicher fühlte, offen und ehrlich zu kommunizieren.
Kollegenzusammenhalt
Ich habe das Team grundsätzlich sehr geschätzt und mich mit den meisten Kollegen gut verstanden. Der Zusammenhalt war größtenteils positiv, und es gab eine gute Zusammenarbeit. Wie in jedem Team gab es jedoch auch hier einige Ausnahmen, die das Arbeitsklima hin und wieder belastet haben. Aber das ist leider unvermeidlich und passiert in jedem Unternehmen. Insgesamt war der Kollegenzusammenhalt für mich der positive Aspekt der Arbeit.
Work-Life-Balance
In Bezug auf die Work-Life-Balance hatte ich grundsätzlich nie das Gefühl, mich zu überarbeiten, und konnte meistens pünktlich Feierabend machen. Allerdings war die Arbeitslast oft sehr hoch, da ich in meinem Bereich eine „One-Man-Show“ war. Ich war das „Mädchen für alles“, und alle kamen bei mir an, was zu einer ständigen Erhöhung meiner Arbeitsbelastung führte. Auch wenn die Balance an sich gut war, war die Verteilung der Aufgaben und der Druck, viele Dinge allein zu stemmen, oft belastend.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten meiner Führungskraft war der Hauptgrund, warum ich das Unternehmen verlassen habe. Es war völlig unprofessionell und für mich nicht geeignet als Führungskraft. Es gab keine klare Trennung zwischen privaten und beruflichen Themen, was die Arbeitsatmosphäre erheblich beeinträchtigte. Private Konflikte oder Stimmungen wurden oft in die Arbeit mit eingebracht, was zu einer unsicheren und unangenehmen Atmosphäre führte. Als Führungskraft erlebte ich leider keine Unterstützung oder klare Kommunikation, sondern eher eine mangelhafte Führung, die mehr Schaden als Nutzen brachte.
Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass die Führungskraft in Bezug auf Informationen und Themen sehr transparent war. Man wusste immer frühzeitig Bescheid, was anstand, auch wenn die Art und Weise der Kommunikation nicht immer angemessen war.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben, die mir übertragen wurden, habe ich wirklich gerne gemacht. Sie waren abwechslungsreich und interessant, und ich konnte meine Fähigkeiten gut einbringen. Allerdings war es häufig der Fall, dass ich zu viele Aufgaben gleichzeitig alleine bewältigen musste. Die Verantwortung für verschiedene Bereiche lag oft nur bei mir, was dazu führte, dass ich mich überlastet fühlte und nicht immer die nötige Unterstützung hatte. Das machte es schwierig, die Qualität der Arbeit aufrechtzuerhalten und oft auch, die Aufgaben in der vorgesehenen Zeit zu erledigen.
Gleichberechtigung
Das Unternehmen war stark von Männern geprägt, und das hat man in vielen Bereichen deutlich gespürt. Oft hatte man das Gefühl, dass männliche Kollegen bevorzugt wurden oder mehr Möglichkeiten und Aufmerksamkeit erhielten, während weibliche Mitarbeiterinnen seltener in Entscheidungsprozesse einbezogen oder gefördert wurden. Diese ungleiche Behandlung und die mangelnde Förderung von Frauen war für mich ein klarer Nachteil und trug zur insgesamt schlechten Unternehmenskultur bei.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kollegen war grundsätzlich respektvoll, und ihre Erfahrung wurde anerkannt und geschätzt. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass dies manchmal auf Kosten der jüngeren Mitarbeiter ging. Es kam vor, dass jüngere Kollegen, die oft die nötige frische Perspektive und Innovationskraft mitbrachten, eher gehen mussten, während ältere Mitarbeiter in ihren Positionen blieben. Ich bin mir nicht sicher, ob es immer die beste Entscheidung war, die jungen Mitarbeiter zu verlieren, um die älteren zu halten – es stellte sich die Frage, ob dieser Ansatz langfristig förderlich für das Unternehmen war.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen waren leider alles andere als ideal. Wir sind insgesamt fünfmal umgezogen, und jedes Mal mussten wir den Umzug selbst organisieren und stemmen – ohne jegliche Unterstützung vom Unternehmen. Das war nicht nur logistisch belastend, sondern auch frustrierend. Was die sogenannten „Benefits“ angeht, so war davon weit und breit nichts zu sehen. Obst und Wasser sind für mich keine echten Anreize, die den Mangel an echten Mitarbeitervergünstigungen oder -unterstützung wettmachen können. Insgesamt fühlte es sich oft so an, als ob das Unternehmen wenig in die Arbeitsumgebung und das Wohlbefinden der Mitarbeiter investierte.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Umweltbewusstsein im Unternehmen wirkte eher wie ein PR-Gag als ein echtes Anliegen. Wenn das größte „Umweltengagement“ darin besteht, mit LED-Lampen und weniger Papier zu werben, sagt das eigentlich schon alles. Es schien mehr darum zu gehen, sich ein umweltfreundliches Image zu geben, als wirklich nachhaltige Veränderungen umzusetzen. In Wirklichkeit waren diese Maßnahmen kaum spürbar und blieben oberflächlich. Es fehlte an einem echten, durchdachten Ansatz, um Umwelt und Nachhaltigkeit im Unternehmensalltag zu integrieren.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt im Unternehmen war sehr ungleich und stark davon abhängig, wie gut man mit seiner Führungskraft auskam. Eine klare und faire Struktur, die Leistung und Beitrag des Mitarbeiters berücksichtigt, gab es nicht. Warst du gut mit deinem Chef, konntest du durchaus mehr Geld bekommen, unabhängig von deiner tatsächlichen Leistung.
Image
Das Image des Unternehmens war früher wirklich stark, doch in den letzten Jahren hat es deutlich nachgelassen. Meiner Meinung nach liegt das vor allem am fehlenden Budget. Anstatt das Unternehmen zukunftsfähig zu halten, wurden viele Chancen vertan, was sich negativ auf die Wahrnehmung sowohl intern als auch extern auswirkte.
Karriere/Weiterbildung
Karrierechancen waren, wie beim Gehalt, stark von der Beziehung zur Führungskraft abhängig. War man gut mit dem Chef, wurden einem viele Möglichkeiten geboten. Ansonsten hatte man wenig Aussicht auf berufliche Weiterentwicklung.