Selten in einem so inkompetentem Unternehmen gearbeitet
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Tatsache dass man Menschen aus unterschiedlichen Ländern kennen lernt. Die Firma selbst trägt hierzu nicht viel bei aber das fand ich gut an dem Job.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wie er mit seinen Arbeitgebern umgeht.
Dass auf die Gesundheit der Crew wirklich gar Keine Rücksicht genommen wird.
Die mangelhafte Kommunikation und Koordination zw Land und Schiff.
Die Willkür der Manager.
Verbesserungsvorschläge
Führungpersonal muss geschult werden auch an Bord. Nicht freiwillig. Schulungen sollte verpflichtend Und regelmäßig stattfinden.
Findet eine klare Strukturierung und Regeln was vor allem das Angebot der Gäste betrifft. Die Crew muss den Kopf hinhalten wenn der Gast frustrierende Erlebnisse an Bord hat.
Macht euch bewusst dass die Crew Menschen sind und keine austauschbaren Maschinen. Hier muss sehr viel passieren. Nicht nur terroristisch. Und nein eure Hotline für Probleme an Bord ist keine Lösung. Schafft menschliche Arbeitsbedingungen und hört auf damit zu argumentieren dass es früher noch viel schlimmer war.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war häufig abhängig von den Launen der Manager aber grundsätzlich herrscht an Bord von AIDA (wo die Gäste es nicht mitbekommen) eine eher gestresste Atmosphäre. Ich würde sagen dass geht durch fast alle Abteilungen so da fast überall Arbeitskräfte fehlen und das Management auch immer dafür sorgt dass man überarbeitet ist.
Kommunikation
Das erste was man hört wenn man bei AIDA beginnt ist "Das K in AIDA steht für Kommunikation". Grundsätzlich gibt es so unglaublich viele Hierarchien dass Informationen erst zig Kanäle durchlaufen, bis sie in jeder Abteilung ankommen. Unabhängig ob es um den Job geht oder um organisatorisches. In den meisten Abteilungen hat nur der Manager einen Email Zugang. Wenn z. B. eine Email herumgeht, dass demnächst eine Veranstaltung stattfindet oder sonstiges bekommt man nichts davon mit, wenn der Manager das nicht relevant findet. Allgemein gibt es kein richtig funktionierenden Kanal für die Crew. Es gibt Wände wo Aushänge sind aber diese sind selten "up to date".
Auf den kleinen Schiffen gibt's kein Deckphone für die meisten was die Kommunikation extrem erschwert.
Kollegenzusammenhalt
Leider sehr abhängig von den unterschiedlichen Nationalitäten im Team. Grundsätzlich würde ich sagen dass das Team gut zusammen hält. Wenn es aber hart auf hart kommt, dann habe ich persönlich häufig mitbekommen dass die Asiaten sich nicht trauen den Mund aufzumachen, da sie häufig um ihre Position und dadurch Existenz fürchten. Durch die kulturellen Unterschiede ist es schwierig auf einen Nenner zu kommen da Europäer und Asiaten mit Autoritäten und Konfrontation sehr unterschiedlich umgehen. Es gibt an Bord sich keine Sensibilisierung dafür. Allgemein sind sich einige dessen bewusst aber es gibt keine Training für Manager um dies bei der Führung zu berücksichtigen.
Es gibt in einigen Abteilungen auch viel Unmut über die subtile Unterscheidung zwischen "deutscher" (bzw europäischer) und asiatischer Crew. Auch wenn AIDA viel Wert darauf legt zu betonen dass Nationalität keine Rolle spielt, ist es trotzdem so, dass viele Informationen und Möglichkeiten den Asiaten nicht zur Verfügung stehen.
Work-Life-Balance
Das existiert an Bord nicht. Als ich mein Vorstellungsgespräch hatte wurde mir eine Illusion versprochen. Nach 4 Verträgen habe ich auch realisiert dass es nicht nur an meinem Vertrag liegt sondern einfach an Bord so ist dass man je nach Abteilung so überarbeitet ist dass man sich kaum noch täglich mehr zur Arbeit schleppen kann. Geschweigedenn die Häfen oder Partys zu genießen. Das bisschen Freizeit das man hat verbringt man meist mit Schlafen. Es gibt auch mal Routen (wenn man Glück hat) wo man etwas mehr von den Häfen sehen kann da die Gäste etwas entspannter sind und dementsprechend auch das Management.
Als Faustregel gilt. Je größer das Schiff, desto weniger Freizeit.
An dieser Stelle muss sich erwähnt werden dass es einige Manager und auch höhergestellte künstlich dafür sorgen dass man als Crew mehr arbeitet als nötig wäre. Es wird darauf geachtet dass man im. Schnitt 10Stunden arbeitet auch wenn nicht viel zu tun ist.
Vorgesetztenverhalten
Meiner Meinung nach katastrophal. Es gibt keinen roten Faden in der Führung. Jeder Manager kann tun und lassen was er will. Das bedeutet dass wenn innerhalb eines Vertrages der Manager wechselt (was quasi immer der Fall ist. Oft auch drei mal) dann stellt sich alles wieder auf den Kopf. Alle. Routinen werden an die Vorlieben des Managers angepaßt. Das kann in einigen Fällen gut sein (wenn der neue manger Z. B. Sinnloses Aufgaben streicht) aber meist ist es einfach nur willkürlich. Es wird zwar immer wieder betont "See something, say something". Fakt ist aber sobald man sich über den vorgesetzen beschwert oder Feedback gibt fällt es immer negativ auf einen zurück. Der HR Manager (ich habe 6 kennen gelernt) ist nie einfühlsam und verständnisvoll. Man hat das Gefühl die sind grundsätzlich gegen den kleinen Mann und für das obere Management. Sobald jmd ein Problem hat wird das auch nicht diskret gehandhabt. Man kann generell davon ausgehen dass an Bord jedes Wand Ohren hat und man viel geläster Und Gerüchte hört und die Manager spielen hierbei keine unerhebliche Rolle
Interessante Aufgaben
Das ist zwiegespalten irgendwann wird der Alltag natürlich Routine aber an Bord hat man allein durch die unterschiedlichsten Gäste durchaus mal den einen oder anderen interessanten Tag. In meiner Abteilung gab es durch Veranstaltungen durchaus mal etwas Abwechslung. Generell wiederholen sich die Aufgabe aber natürlich auch so wie in jedem Job auch.
Gleichberechtigung
Wenn es um die Gleichberechtigung der Geschlechter geht, ist das der einzige Punkt wo ich AIDA loben kann. Generell sieht man mehr Frauen in Führungspositionen als in anderen Unternehmen. Wenn es um Nationalität geht ist das etwas schwieriger. Da in einigen Positionen deutsch gesprochen werden muss haben viele Asiaten nicht die gleichen Möglichkeit wie Deutsche.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Altersdurchschnitt ist durch die hohe Belastung generell etwas geringer. Gefühlt ist der Schnitt bei 30. (ganz genau weiß ich es natürlich nicht). Der Umgang mit älteren Kollegen ist völlig normal.
Arbeitsbedingungen
Durch die extreme Belastung (7 Tage Woche, 10-12 Arbeitsstunden) sind die Arbeitsbedingungen generell schon schwierig. Zusätzlicj kommt hinzu dass es nicht gern gesehen wird wenn man krank wird. Es gibt eine unbeschriebene Regel dass man nicht mehr als 3 Tage krank geschrieben sein darf. Bedeutet man arbeitet auch mit schwerer Erkältung bevor man sein Team hängen lässt. Was eigentlich nicht so sein sollte. Das Management reduziert aber nicht die Aufgaben bei Unterbesetzung sondern überlastet lieber die restlichen Kollegen. Das Unternehmen handelt grundsätzlich immer zugunsten der Gäste. Was die natürlich super ist sollte man meinen. Dadurch geht es der Crew aber sehr schlecht was sich (wenn auch nur subtil aber dennoch bemerkbar) im Arbeitsalltag widerspiegelt. Es gibt sogar Gäste die nicht auf den Kopf gefallen sind und die häufiger mit Aida fahren und auch mit der Crew sprechen und bemerken wie schlecht die Arbeitsbedingungen sind.
An dieser Stelle möchte ich nochmal betonen dass der Job an Bord trotz Anstrengungen eigentlich auch sehr toll sein könnte. Das Unternehmen verspricht aber Erleichterungen, die nicht existieren. Eine Party hilft hier keine Abhilfe.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sehe ich zwiegespalten. Machen wir uns nichts vor Kreuzfahrten sind Umweltverschmutzer..Soweit ich es aber beurteilen kann bemüht sich AIDA zumindest in die Erforschung und Investitionen von Technologien die umweltbewusst sind. Die Crew wird angehalten Müll sehr penibel zu separrieren. Das gilt allerdings nicht für die Gäste. Diese haben nur eine Mülltonne in der Kabine, was bedeutet dass das housekeeping den Müll der Gäste sortieren darf.
Im Gästebereich sind auch gemischte Mülltonnen. Auch hier darf das housekeeping den Müll der Gäste im Nachgang sortieren..) Soll ja nicht zu umständlich werden für den Gast).
Pluspunkt.
Tatsächlich wird auch einiges an Bord recycelt.
Minuspunkt.
Einer der größten Probleme ist allerdings Nahrungsmittelverschwendung. Sowohl in der Crewmess als auch in den Gästerestaurants wird massiv Nahrung verschwenden und Massenweise wegwerfen. Die Crew wird zwar angehalten nicht zu verschwenden es werden aber keine Maßnahmen oder Konsequenzen in dieser Hinsicht getätigt. Ich sehe immer wieder Kollegen die es nicht interessiert hat weil es nie Konsequenzen gibt. Vom Gästebereich ganz zu schweigen.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich finde das Gehalt nahezu kriminell für die. Leistung die man erbringt. Wenn man auf die Stunde rechnet was man verdient dann bekommt man deutlich weniger als den Mindestlohn. Den Ausgleich den man für die Mehrbelastung erhält ist ein Witz. Es gibt keine Feiertagszuschläge und sonstiges.
Ironischerweise ist eine häufige Kritik dass die Asiaten deutlich weniger verdienen als die Deutschen. Was auch stimmt und meiner Meinung nach auch absolut nicht geht wenn man bedenkt dass die Kollegen durchschnittlich 8 Monate an Bord sind und sich dadurch kaum was an Bord oder den Häfen leisten können. Das der Lebensmittelpunkt nämlich dann nicht mehr die Heimat ist sondern das teure Europa wird dabei nicht berücksichtigt.
Tatsächlich verdiene die Asiaten trotz dieser Ungerechtigkeit teilweise deutlich mehr als sie in ihrer Heimat verdienen können.. Was ja auch der Grund ist weshalb so viele zu hoher See gehen. Sie können teilweise sich die Familien unterstützen durch das Gehalt. Anders sieht es für die Deutschen Kollegen aus. Mit dem Gehalt kann man sich keine Wohnung halten geschweige denn eine Familie unterstützen. Die meisten (Manager aufgeschlossen ) verdienen lächerlich wenig.
Image
Tja ich weiß gar nicht ob ich hier 1 oder 5 Sterne geben soll.. Was AIDA geschafft hat und auch weiterhin erfolgreich schafft ist es nach außen hin sich so zu verkaufen dass man meinen könnte hier wäre ein modernes Unternehmen dass sich um seine Mitarbeiter kümmert. Das ist eine absolute Fassade. Speziell das psychische Wohlbefinden wird hier nicht nur vernachlässigt sondern leidet extrem.
Ich würde fast soweit gehen und das auf den Gast erweitern. Es gibt keine klaren Strukturen bei AIDA. Was bedeutet dass Gäste die wiederholt Urlaub machen ständig neue (negative) Erfahrungen machen. Als Beispiel. Der Gast hat auf Schiff 1 und 2 ein Andenken gekauft. Nun ist er auf Schiff 3 und das Andenken gibt es dort nicht. (Liegt entweder an schlechter Planung oder Willkür der Manager). Der Gast bittet um etwas was er bei Schiff 1 und 2 erhalten hat. Auf schiff 3 wird im. Dieser Service aber plötzlich verwehrt oder berechnet. (Liegt daran dass Schiff 3 gar nicht wusste dass 1 und 2 anbieten oder gar nicht berechnen). Ich spreche aber hier nicht von Ausnahmen. Solche Probleme waren tatsächlich. Das Unternehmen hat sich ein Image aufgebaut welches die Realität nicht widerspiegelt.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt zwar theoretisch Trainings an Bord diese sind aber meiner Meinung nicht sonderlich karrierefördernd. Das Unternehmen ist auch sehr schlecht darin kompetent Führungskräfte einzustellen. Hier wird nach Sympathien geschaut und hier wäscht eine Hand die andere. Führungskräfte rutschen oft in die Position durch Personalmangel. Diese werden nicht vernünftig geschult und es gibt auch kein Nachhalten über die Qualität der Führung. Wenn der Manager von seinem Manager beurteilt wird dann spielt meist nur eine Rolle wie viel Umsatz seine. Abteilung gemacht und und wie umgänglich er ist. Wie seine Führung ist wird nicht nachgehalten.
AIDA versteht nicht dass Menschen die gut mit zahlen umgehen können nicht sich gut mit Menschen umgehen können. Dieses Unternehmen benötigt ein komplettes Update zum Thema Personalführung. So viel gebündelt Inkompetenz habe ich selten erlebt.
Es gibt nur zwei statt einem Stern weil es kostenlose Sprachtrainings gibt für die Crew die deutsch lernen möchte. Ich kann zwar nichts über die Qualität der Schulung sagen aber ich finde das ein super Angebot. (Vielek können/wollen trotz Interesse nicht daran teilnehmen wegen Zeitmangel.