aifinyo enttäuschte meine Erwartungen an einen Arbeitgeber
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Selbstwahrnehmung des Unternehmens - mir ist diese zu unrealistisch und nicht kritisch genug.
Arbeitsatmosphäre
Am Anfang empfand ich die Arbeitsatmosphäre noch akzeptabel. "Frisch verliebt" blendet man wahrscheinlich Dinge aus. Eine dauerhafte berufliche Beziehung konnte ich mir mit aifinyo aber im weiteren Verlauf des Arbeitsverhältnisses nicht mehr vorstellen. Für meinen Geschmack begab sich die Arbeitsatmosphäre über die Zeit in einen spürbaren Sinkflug - ich bemerkte nichts von einem "Höher und Weiter", was in anderen Bewertungen angesprochen wird.
Ich hatte das Gefühl, dass es auch Probleme beim mir wichtigen Punkt Vertrauen gab.
Meiner Meinung nach gab es letztlich bei aifinyo auch ein "mind behavior gap". Das geäußerte Denken und der Selbstanspruch von aifinyo passte für mich nicht mit der erlebten Realität zusammen.
Kommunikation
Meiner Meinung nach bestand hier Spielraum nach oben. Mir hat die Kommunikation jedenfalls nicht genügt.
Mein Erkenntnisgewinn bei "Team Meetings" hielt sich in Grenzen.
Zudem, Zitat aifinyo: "Kommunikation auf Augenhöhe ist uns extrem wichtig [...]" (siehe Arbeitgeberkommentar auf die 4,8 Bewertung vom Dezember 2021).
In einem Unternehmen ist für eine echte Kommunikation auf Augenhöhe ein Betriebsrat der beste Weg. So jedenfalls mein Standpunkt. Eine starke Arbeitnehmervertretung kann meiner Meinung nach besser mit der Arbeitgeberseite verhandeln. Solange es dort keinen Betriebsrat gibt, klingen Sätze, wie das genannte Zitat zwar halbwegs gut, bleiben meiner Meinung nach aber nicht mehr als "window dressing".
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen bestehen meiner Wahrnehmung nach aus den Mitarbeitern der aifinyo AG, aifinyo finance GmbH, aifinyo finetrading GmbH und Elbe Inkasso GmbH.
Für meinen persönlichen Geschmack war der Zusammenhalt nicht gut. Ich hatte mir jedenfalls einen deutlich besseren Zusammenhalt erhofft.
Work-Life-Balance
Ok. Das geht aber meiner Meinung nach auch besser.
Vorgesetztenverhalten
Bei diesem Punkt ist mir persönlich u.a. sehr wichtig, welche Entscheidungen ein Arbeitgeber trifft, wie er diese begründet und kommuniziert.
Warren Buffett, sinngemäß: "Erst wenn die Ebbe kommt, sieht man, wer nackt schwimmt."
Für mich bedeutete das übertragen auf ein Arbeitsverhältnis in etwa, dass man erst in schlechten Zeiten oder Schlüsselmomenten bemerkt, für wen man arbeitet. Ich sage es mal so, ich erlebte dort eine Ebbe und ich wollte keine weitere Ebbe erleben. Was ich sah, gefiel mir nicht.
Verliert ein Arbeitgeber vor Gericht, lässt das meiner Meinung nach gewisse Rückschlüsse auf die Geschäftsführungsebene in einem Unternehmen zu.
Inzwischen hat z.B. das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg eine Entscheidung gefällt. Die aifinyo finance GmbH hat dort (wie bereits in der Vorinstanz beim Arbeitsgericht Berlin) in allen Punkten verloren. Damit hat das Gericht das Verhalten der aifinyo wohl als rechtswidrig eingestuft.
Das ist in meinen Augen keine gute Werbung.
Interessante Aufgaben
Ich konnte mich mit den Aufgaben arrangieren. Mir fiel nicht auf, dass ich einen für mich relevanten Einfluss auf die Ausgestaltung des Aufgabengebietes hatte.
Gleichberechtigung
Ich vermisste Frauen auf den Schlüsselpositionen.
Die Geschäftsführung ist männlich (siehe Impressum beim Arbeitgeber). Das überzeugte mich nicht.
Warum hat man im Sommer 2021 (statt eines weiteren männlichen Geschäftsführers) nicht mal eine Frau für diese Position ausgewählt?
Umgang mit älteren Kollegen
Ich hätte mich über lebenserfahrende ältere Kollegen gefreut. Das Team war sehr jung. Das bringt meiner Meinung nach auch Nachteile mit sich.
Arbeitsbedingungen
In "meinem" Bürozimmer war es mir zu laut und zu unruhig. Mich überzeugten die Arbeitsbedingungen deshalb nicht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Der Arbeitgeber setzt nicht unwesentlich auf Wachstum. Wenn ich die Zielrichtung des Unternehmens richtig verstand, wollte und will man zudem erfolgreiche Unternehmer unterstützen, die ihrerseits ebenso wachsen wollen. Wachstum scheint bei diesem Arbeitgeber einen viel zu hohen Stellenwert zu haben.
Meiner Meinung nach ist es schon etwas kurzsichtig, wenn man in der Hauptsache mit seinem Geschäftsmodell auf Wachstum setzt.
Die Erde hat begrenzte Ressourcen und aus einer begrenzten Realität heraus kann man nie etwas Unbegrenztes erreichen.
Ich glaube, dass es auch Umweltverbände gibt, die im Wachstum nicht die Lösung unserer Klimaprobleme sehen.
Gehalt/Sozialleistungen
Mir war mein Gehalt zu gering. An dieser Stelle hätte ich mich über ein "höher und weiter" oder "geil" vom Unternehmen gefreut.
Das Gehalt ist meiner Meinung nach auch deutlich wichtiger als "Benefits". Warum bietet der Arbeitgeber eigentlich Benefits an? Ist er sich selbst darüber im Klaren, dass das Gehalt nicht so toll ist?
Warum gab es eigentlich keine Erholungsbeihilfe (wenn man schon über Benefits reden muss)?
Image
Mir fällt nichts ein, was mich bei diesem Punkt überzeugte.
Karriere/Weiterbildung
Ich hätte mich für alle Beteiligten (Arbeitgeber und Arbeitnehmer) gefreut, wenn es eine (professionelle) Weiterbildung zum Thema Betriebsrat gegeben hätte. Ich glaube da einen gewissen Bedarf zu erkennen.