Interessante Aufgaben, gute Bezahlung, aber enttäuschendes Ende
Gut am Arbeitgeber finde ich
- das große Werk
- die professionellen Prozesse
- Kantine
- Arbeitsbedingungen
- die vielen Freiheiten der Mitarbeiter
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Zweiklassengesellschaft zwischen Leiharbeitern und Festangestellten
- wie man mit Leiharbeitern nach Ablauf der Zeit umgeht
- dass Leiharbeiter immer mehr leisten müssen als Festangestellte
- dass bei der Leistung im Team nicht ermittelt wird, wer die Leistung bringt
- dass für alle administrativen Aufgaben die Frauen übernehmen müssen
Verbesserungsvorschläge
- Potential der Mitarbeiter erkennen und auch die LAKs mit Weiterbildungen fördern
- Leiharbeiter übernehmen, wenn Stellen ohnehin immer gebraucht werden und jemand Leistung zeigt (der Sinn von Leiharbeit wird hier verfehlt)
- stärkere Kontrolle der MA-Leistung und vor allem genauer ermitteln, wer in der Gruppe was und qualitativ macht
- unterbinden, dass sich bestimmte Mitarbeiter täglich morgens um 6 Uhr einloggen, 1-2 Stunden zusammenstehen und tratschen (habe ich in einer Abteilung erlebt, in einer anderen Abteilung wurde direkt gearbeitet)
- Raucher sollten ausstempeln (es wird aktuell schon daran gearbeitet mit einer Regelung, aber damals waren die Raucher 4x vormittags und 4x nachmittags für je 20 Min beim Rauchen und die Pausen haben sie dafür nicht genutzt). Nur so bleibt es fair allen Mitarbeitern gegenüber
Arbeitsatmosphäre
Gut, man geht gerne zur Arbeit. Als weiblicher Mitarbeiter muss man schon viele Kneipensprüche einstecken und es herrschen doch auch Stereotype (vermutlich, weil wir hier im ländlichen Raum sind), aber generell ist die Stimmung gut.
Kommunikation
Über die wichtigsten Dinge wird man informiert (Betriebsversammlung). Aber der Chef gibt doch öfter bestimmten Kollegen unter der Hand Infos, die man dann nur über den Flurfunk erfährt. Könnte aber auch an meiner Abteilung liegen.
Kollegenzusammenhalt
Mit den meisten Kollegen hat man netten Kontakt, die Chefs sind freundlich und nahbar und die Stimmung war meistens gut. Als Leiharbeiterin musste ich jedoch öfter mal die Tätigkeit der festangestellten Kollegen mit übernehmen, Dokumente reparieren und aufbereiten und in der Teambesprechung mit dem Bereichsleiter wurde dann meine Arbeit für ihre ausgegeben.
Auch sollte ich zuerst zu einem Zweierteam (wurden mir als die Spitzenkräfte der Abteilung vorgestellt) kommen und diese unterstützen. Beide haben in Excel Zellen per Augenkontrolle miteinander verglichen und waren damit regelmäßig über Wochen beschäftigt (inkl. angeordneter Mehrarbeit). Ich habe dann angemerkt, dass es für alles Formeln gibt und das Ergebnis in einer Sekunde da wäre. Am nächsten Tag hat mir dann der Bereichsleiter mitgeteilt, dass ich zukünftig in einem anderen Team arbeite, weil die beiden Spitzenkräfte bei ihm waren und ihm mitgeteilt hätten, dass ich für den Job nicht qualifiziert wäre.
Work-Life-Balance
Durch Gleitzeit alles super.
Vorgesetztenverhalten
Ich habe 3 Jahre mein allerbestes gegeben, habe mich immer vorbildlich verhalten und alle Arbeiten abgenommen. Bin öfter 10 Stunden geblieben, wenn nötig. Und dann, als ich schwanger geworden bin, durfte ich mich selbst bei der LAK-Stelle abmelden und das Häkchen setzen bei: "eine Weiterarbeit wird nicht angestrebt" oder so ähnlich. Kein Interesse, dass ich wieder komme. Es hätte auch die Option gegeben, dass meine Stelle 1 Jahr mit einem anderen LAK überbrückt wird, aber da bestand kein Bedarf. Ich habe es auch nicht persönlich erfahren, sondern als Mail, obwohl der Chef bei geöffneter Tür nebenan saß. Sehr enttäuschend!
Interessante Aufgaben
Ich habe hier sehr viel gelernt, viel Neues kennengelernt, mit vielen Programmen arbeiten dürfen und menschlich auch dazu gelernt.
Gleichberechtigung
Zusätzlich zu meinem technischen Thema sollte ich das Sekretariat machen und bei Besprechungen mit allen Kollegen den Kaffee machen. Keine Ahnung, ob das mit meinem LAK-Status oder meinem Geschlecht zusammenhing. Mein männlicher LAK-Kollege wurde allerdings nicht gefragt.
Umgang mit älteren Kollegen
Genießen alle Vorteile und werden von den jüngeren Kollegen mitgetragen. Daher würde ich sagen, dass man es hier als Festangestellter auch im Alter sehr gut hat.
Arbeitsbedingungen
Top Kantine, schöne Büros, relativ neues Equipment. Nur die Großraumbüros sollten abgeschafft werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wird zu viel ausgedruckt und danach weggeworfen.
Gehalt/Sozialleistungen
Bzgl. der Eingruppierung war ich 2-3 Gruppen unter Kollegen, die exakt das Gleiche gemacht haben. Dann bringt equal pay natürlich auch nichts. Dennoch war das Gehalt nicht schlecht.
Karriere/Weiterbildung
Nicht eine Weiterbildung wurde mir bezahlt. Gar nichts. Aufstieg als Leiharbeiter nicht möglich.