Mangelndes Verantwortungsbewusstsein für Mitarbeiter und fehlende Feedback-Kultur
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Job als Fotografin dort war echt schön. Ich habe mich mit den Kollegen sehr wohl gefühlt. In technische Lösungen wird Zeit und Geld investiert.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich kann leider niemandem empfehlen, der einen Job wirklich braucht, bei Kerbl anzufangen. Denn es ist keine sichere Sache, selbst wenn es sich am Anfang sicher anhört und die meisten freundlich sind. So ein bisschen ist es hier schon Hire & Fire. Statt Mitarbeiter zu entwickeln, wird lieber schnell gekündigt. Statt sich mit allen Beteiligten auseinanderzusetzen, wird ein neuer Mitarbeiter vor vollendete Tatsachen gestellt. Bevor es lange Gespräche und um Problemlösung geht, wird nicht diskutiert, sondern der Mitarbeiter wird entfernt. Die Mühen und Veränderungen, die man als neuer Mitarbeiter schon im Vorfeld auf sich genommen hat, werden nicht beachtet. Ohne mich überhaupt anzusprechen und anzuhören, wurde hinter meinem Rücken einfach entschieden, mich kurz vor Weihnachten vor die Tür zu setzen. Von einem Tag auf den anderen, ohne Mitarbeitergespräch, ohne Andeutungen; es kam wie aus heiterem Himmel. Das passt nicht zu "Willkommen in der Familie". Es geht um menschliche Existenzen. Das habe ich nicht bei Kerbl gespürt. Da geht es nur um die Firma.
Die dürftige Mitarbeiterführung. Individuelle Lösungen und Arbeitsmodelle sind nicht gewünscht. Zusätzlich zum Gehalt gibt es nur ein Jobfahrrad. Die vermögensbildenden Maßnahmen sind gering. Die Bezahlung.
Verbesserungsvorschläge
Verantwortung für Mitarbeiter übernehmen und die Mitarbeiter wirklich als Menschen sehen. Viele Ressourcen werden nicht genutzt, weil die Mitarbeiter ihre Qualitäten teilweise nicht richtig entfalten können. Man merkt, dass das Unternehmen im internen Umbruch steckt. Wünschenswert: ehrliche, offene Gespräche mit Mitarbeitern führen und andere Gedanken und Ideen zulassen. Mitarbeiterentwicklung. Den Mitarbeitern mehr Vertrauen entgegenbringen. Mitarbeiterführung stärken!
Arbeitsatmosphäre
Die meisten Mitarbeiter waren sehr freundlich und alle haben sich gegrüßt. Die Firma Kerbl sagt: Willkommen in der Familie. Das passt ganz gut. Allerdings führen die vermeintlich flachen Hierarchien auch hier und da zu Führungslosigkeit. Manche Mitarbeiter packen ihre Ideen gar nicht erst aus, weil sie sich die Demotivation sparen wollen, wenn sie nicht gehört werden. Das ging mir auch einmal so.
Kommunikation
In meinem Arbeitsbereich habe ich keine längerfristigen Pläne erhalten. Auch nach Nachfrage keine Hintergrundinformationen, um meine kreative Arbeit besser steuern zu können. Es war eher so, dass die Aufgaben, die reinkommen, einfach nach Dringlichkeit abgearbeitet werden. Da hätte ich mir mehr Überblick gewünscht. Interne Terminabsprachen und Meetings liefen überwiegend gut.
Kollegenzusammenhalt
Mit den meisten Kollegen gut und sehr freundlich. In den ersten Wochen im Unternehmen wurde ich nach meiner Meinung zu verschiedenen Dingen gefragt. Da ich aus dem Agentur-/Verlagswesen kam, äußerte ich professionelle Kritik direkt. Einzelne Mitarbeiter nehmen das persönlich und sind dann beleidigt, sagen aber nichts. Spannungen gibt es natürlich überall. Doch ich fand es enttäuschend, nicht darüber zu sprechen, um eine Lösung zu finden.
Work-Life-Balance
Im Design-Team konnte man sich intern absprechen und es gab so eine gewisse Flexibilität, auch mit der Gleitzeit.
Vorgesetztenverhalten
Leider fand Kommunikation mit Vorgesetzten in meiner Zeit nur beim Bewerbungsgespräch statt. Danach wurde ich zwar einmal rumgeführt und Team-intern wurden mir technische Abläufe erklärt, aber es gab weder ein Onboarding noch Mitarbeitergespräche oder Mitarbeiterführung. Es wurde zwar viel Wert auf Corporate Design gelegt, aber Corporate Identity habe ich nicht erlebt. Es war auch noch etwas unglücklich, da mein direkter Vorgesetzter die meiste Zeit krank außer Haus war und es keine Vertretung gab.
Interessante Aufgaben
Mein Bereich Fotografie, Bildbearbeitung und -verwaltung war durchaus abwechslungsreich. Ich konnte selbst einteilen, wann ich welche Arbeiten machen wollte. Auch angenehm zwischen sitzenden, stehenden und bewegten Arbeiten. Von daher ein schöner Job.
Gleichberechtigung
Ich glaube, dass im Vertrieb nach wie vor Männer stärkere Chancen haben. Aber in der Kreativ-Abteilung würde ich sagen, dass es hier von der Arbeit her gleichberechtigt ist.
Arbeitsbedingungen
Ich war im neuen Großraumbüro (2024). Die Fotokameratechnik war ausgezeichnet. Die Computertechnik war für mich ungewohnt langsam (über Server arbeiten). Die Schreibtische sind höhenverstellbar für sitzen und stehen geeignet. Die Bildschirmaufhänger waren zu unflexibel. Da das Gebäude noch recht neu war, hat die Heizung, Lüftung usw. noch nicht so gut funktioniert und es hat manchmal gezogen. Man kann Fenster aufmachen, was gut ist, weil die Luft in den hinteren Raumbereichen schnell abgestanden war. Manchmal blendet das Sonnenlicht auf die Bildschirme. Außerdem schien den ganzen Tag LED-Licht auf meinen Bildschirm, was für die Bildverarbeitung suboptimal ist. Das konnte laut Abteilungsleiter angeblich nicht individuell gesteuert werden. Die Chefetage hat das jedoch ernst genommen und für die Unit einen Platz am Fenster angeboten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Unternehmen ist hier bemüht und engagiert.
Gehalt/Sozialleistungen
Da im Unternehmen keine Gehaltstransparenz herrscht, kann ich es nur mit der Branche und meinen Erfahrungen vergleichen. Bei Kerbl lag ich im Verhältnis zu Qualifikation und Arbeitsbereich weit unter ähnlichen Jobs in der Branche. Da der Job an sich schön war, habe ich mich darauf eingelassen.
Image
Das Image passt nicht ganz mit der Realität zusammen.
Karriere/Weiterbildung
Selbst habe ich weder im Einstellungsprozess noch danach Perspektiven für Aufstieg oder Entwicklung aufgezeigt bekommen. Nach meiner Erfahrung und durch Gespräche mit Kollegen wird in Weiterbildung kaum bis gar nicht investiert. Eher in Technik.