Ich war mal Aldi-Fan - bis ich hier gearbeitet habe.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Aldi macht sich sehr gut im Lebenslauf, daher schnell einen anderen AG gefunden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Aldi ist grundsätzlich nur dann flexibel, wenn es für Aldi selbst gut ist. Um Vorteile für Mitarbeiter bemüht man sich weniger.
Verbesserungsvorschläge
Aufhören den Mitarbeitern zu erzählen, dass sie doch dankbar sein dürfen, für Aldi zu arbeiten.
Arbeitsatmosphäre
Viel Flurfunk, denn sonst erfährt man hier nichts. Kollegen, die entweder schon auf dem Absprung sind oder resigniert haben und sich alles schön reden. Sehr angenehm.
Kommunikation
Welche Kommunikation? Man wird vor vollendete Tatsachen gestellt und hat kein Mitspracherecht. Ohne Vorabinfo wurde mir in der Abteilungsbesprechung verkündet, dass ich ab sofort einem anderen Team zugeteilt bin. Anschließend kam auch niemand auf die Idee offene Fragen zu klären. Es hat Tage gedauert, bis ich mit meinem Vorgesetzten darüber sprechen konnte.
Work-Life-Balance
Vertrauensarbeitszeit und 2 Tage Homeoffice. Vertrauensarbeitszeit bedeutet aber, dass man ständig Überstunden machen muss, die weder ausgezahlt noch durch Freizeit ausgeglichen werden können. Von den Vorgesetzten heißt es, dass man einfach keine Überstunden machen solle, aber wehe man bearbeitet die Mails nicht sofort, die noch kurz vor Feierabend eingehen. Auch wird erwartet, dass man bereits am Wochenende zu Dienstreisen aufbricht, natürlich ebenfalls ohne Gegenleistung. Im Endeffekt werden hier mindestens 45 h Arbeit die Woche erwartet. Machst du nicht mit, kommst du nicht weiter.
Vorgesetztenverhalten
Gemischt. Man wird einerseits recht gut unterstützt, aber andererseits genauestens Kontrolliert. Jeder kleine Fehler wird notiert und später im Mitarbeitergespräch thematisiert. Feedback erfolgt somit meist erst Monate später, wenn man sich an die Vorfälle schon kaum noch erinnert.
Es werden Fehler/Schwächen, die teils schon Monate zurückliegen und die bereits verbessert wurden, noch einmal thematisiert um die Leistung des Mitarbeiters abzuwerten.
Ich wurde von meinem Vorgesetzten sogar gezielt angelogen, absoluter Vertrauensbruch.
Interessante Aufgaben
Kaum. Viele Exeltabellen und unendliche, zermürbende Abstimmungsrunden.
Arbeitsbedingungen
Neuer Campus mit Großraumbüros. Akustik wie im Callcenter. Die Kantine ist viel zu klein. Wichtig: Der Campus ist nicht barrierefrei, so gibt es zum Beispiel keine automatischen Türen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt erscheint auf den ersten Blick gut. Doch es ist All-In und kann daher auf den zweiten Blick nicht mit dem mithalten, was andere Firmen bieten. Gerade, wenn man die ganzen Überstunden bedenkt, die man der Firma zu schenken hat. Jährlich gibt es zwar ein Gespräch, aber ohne Möglichkeit sein Gehalt zu verhandeln, sondern die Führungskraft entscheidet, was man bekommt. Es gibt in etwa zwischen 2 und 4 Prozent, aber manchmal auch Nullrunden. Die Inflationsausgleichspauschale wurde nicht gezahlt.
Image
Wird von oben vorgegeben: „Love it or leave it“. Hingegen kommt „change it“ im Aldi-Wortschatz nicht vor.
Karriere/Weiterbildung
Es werden kaum Entwicklungsperspektiven aufgezeigt.