Leider aktuell nur eine Warnung wert
Gut am Arbeitgeber finde ich
1. Die wirklich sehr netten Kollegen
2. Hohe Selbstwirksamkeit, Gefühl etwas verändern/erreichen zu können
2. Dass ich weg bin
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Führungsstil, anhaltendes organisatorisches Chaos, niedrige Bezahlung, mangelnde Wertschätzung für bestimmte Abteilungen, systemische Vetternwirtschaft.
Verbesserungsvorschläge
An dieser Stelle stattdessen eine Offenlegung, wie häufig dieser Beitrag durch Kununu depubliziert und mich abgeschwächt wurde.
Aktueller Stand: 1x
Arbeitsatmosphäre
Sehr davon abhängig, ob die Verkaufszahlen stimmen. Massiver Druck, wenn die nach dem „Doppelt oder nichts“-Prinzip gewürfelten Ziele in Gefahr sind.
Kommunikation
Top-Down-Kommunikation hat parallel zu der Expansion enorm nachgelassen. Früher gab es ein monatliches Briefing, zuletzt war es zweimonatlich.
Die Geschäftsführung hat die Angewohnheit, gute Nachrichten selbst per Rundmail zu verkünden (Deutschlandticket für alle!), schlechte aber zu delegieren (sagt den Leuten mal, dass Home Office gekürzt wird).
Innerhalb der Abteilung funktioniert es in der Regel ganz gut. Bei Tools zur Arbeitsorganisation bestehen leider teilweise Doppelstrukturen.
Kollegenzusammenhalt
War mal wirklich gut. Die Firma hat aber massiv expandiert und dabei – auch durch Faktoren wie die erwähnt groteske Bezahlung bedingt - eine enorme Fluktuation hingelegt, die zu ständig wechselnden Ansprechpartnern führt. Regelmäßig verschwinden Kollegen kommentarlos von einem Tag auf den anderen – die Gründe erfährt man maximal über Flurfunk.
Work-Life-Balance
40h/Woche, wer gerne mehr arbeitet, wird nicht gestoppt. Urlaubsanträge werden auch schon mal ohne Grund abgelehnt. Urlaubstage sind Vertragsinhalt, keine generellen 30 Tage. Home Office wurde von einem Tag auf den andern zusammengekürzt - man könne ja so kein Teamwork entwickeln. War danach kein Hinderungsgrund, weitere Mitarbeiter komplett remote einzustellen und bestehende Verträge um Remote-Klauseln zu ergänzen.
Vorgesetztenverhalten
Ich hatte in meiner Zeit bei allbranded drei verschiedene direkte Vorgesetzte (organisatorisches Chaos hatte ich erwähnt, richtig?). Die ersten beiden habe ich als fachlich hochkompetent, menschlich bewundernswert und in mancher Hinsicht Vorbilder wahrgenommen.
Es ist hier aber wie so oft: Der Fisch stinkt vom Kopf her. Mit einer Ausnahme ist der gesamte C-Level fachlich überfordert, kritikunfähig, illoyal, unehrlich und vermeidet systematisch die Verantwortung für unangenehme Entscheidungen.
Wenn eine zentrale Führungskraft Konflikte grundsätzlich schreiend austrägt, täte eine Fortbildung zu Konfliktbewältigung im Beruf vielleicht einmal gut… Wenn allbranded den Fortbildungen anbieten würde.
Bei der in die USA ausgewanderte Unternehmensführung habe ich persönlich außerdem den Eindruck eines laxes Verhältnis zum deutschen Arbeitsrecht. Mir ist unklar, ob aus Desinteresse oder Inkompetenz.
Interessante Aufgaben
Das ist sicher sehr subjektiv. Grundsätzlich ist eine junge Firma wie allbranded schon ein guter „Spielplatz“, um Sachen auszuprobieren und vieles in der Praxis zu lernen.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung wird bei kununu erstaunlich häufig schon als erreicht angesehen, wenn kein offen erkennbarer Rassismus, Sexismus, Ableismus etc vorherrscht. Ich halte das für fatales Fehlverständnis von Gleichberechtigung.
Echte Gleichberechtigung würde aber nicht nur oberflächliche Diskriminierung aufgrund äußerer Merkmale wie Geschlecht, Orientierung, Hautfarbe etc vermeiden, sondern aktiv eine rechtliche und sachliche Gleichstellung der Beschäftigten anstreben.
In dem Moment, wo Arbeitsverhältnisse nicht tarifvertraglich abgesichert sind, wo kein Betriebsrat & keine Schwerbehindertenvertretung ist, wo Arbeitsverträge individualisiert verhandelt werden - wird eine echte Gleichbehandlung aller Arbeitnehmer illusorisch. Wieso hatte ich 2 Urlaubstage mehr als meine Kolleg*in? Weil ich zufällig eine andere Zahl gefordert habe. So entsteht keine Gleichberechtigung.
Umgang mit älteren Kollegen
Welche älteren Kollegen?
Arbeitsbedingungen
Ergonomische Schreibtisch und von der Firma gestellte Laptops in Großraumbüros, leider verteilt auf EG und 4. Stock des selben Gebäudes.
Man muss nicht selten für die Anschaffung essentieller Softwarelizenzen kämpfen, weil „das kostet ja Geld“.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das übliche Pink- und Greenwashing. Ich glaube, dass die Beteiligten das hier in guter Absicht machen, aber letztlich übertüncht es nicht, dass 70 % des Sortiments aus China importiert werden, um dann letztlich in Papierkörben zu landen. Sorry.
Ökologisch ist das Geschäftsmodell zutiefst toxisch.
Was Sozialbewusstsein angeht… Es ist mehr die „Elon Musk School of Management“. Wer nicht funktioniert, fliegt. Ich vermisse hier jedes Engagement für das Wohlergehen der Mitarbeiter, insbesondere für gesundheitlich beeinträchtigte.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt lächerlich niedrig, zum Zeitpunkt meines Abgangs gab es immerhin ein kostenloses Deutschlandticket - als freiwillige, jederzeit wieder streichbare Leistung des Arbeitgebers. Grundsätzlich empfehle ich jedem Bewerber, absolut alles, was im Vorstellungsprozess von der Firma an Benefits angepriesen wird, im Arbeitsvertrag verschriftlichen zu lassen.
Image
Die Firma ist außerhalb der Branche unbekannt.
Karriere/Weiterbildung
Keine aktiven Angebote