Sehr holprige Umstrukturierung bei Allgeier Public mit ungewissem Ausgang
Gut am Arbeitgeber finde ich
Flexible Arbeitszeiten, super Kollegen und Kolleginnen, interdisziplinäres und teamübergreifendes Arbeiten hat viel Spaß gemacht.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Intransparente Entscheidungsfindung auf Vorstandsebene, nur grobe Darstellung der künftigen Unternehmensstrategie gegenüber den Mitarbeitenden.
Auf der einen Seite spielen Kosten keine Rolle (Beispiel: mehrtägige Workshops im 4-Sterne-Hotel) auf der anderen Seite ist das Geld für dringende Basics wie Büroausstattung dann knapp.
Sehr bestürzt hat mich der Bericht eines Menschen hier auf Kununu, der einen frisch unterschriebenen Arbeitsvertrag hatte, aber noch vor Arbeitsbeginn wieder gekündigt wurde. Das spricht nicht für eine von langer Hand angelegte und strategisch überlegte Umstrukturierung. Es mag sich vor diesem Hintergrund jeder selbst herleiten, wie belastbar und zielführend die Entscheidungen der Geschäftsführung sind. Ich kann vor diesem Hintergrund Allgeier als Arbeitgeber leider nicht mehr empfehlen.
PS: Ich habe absichtlich ein paar Tage verstreichen lassen, um eine möglichst sachliche Bewertung abzugeben.
Verbesserungsvorschläge
Changeprozesse kosten Körner, das weiß jeder. Das hätte man den Mitarbeitenden auch vermitteln können. Dafür ist aber eine transparente und faire Kommunikation seitens der Geschäftsführung notwendig. Hier ist noch richtig viel Luft nach oben.
- Erfolgreiche Change-Prozesse zeichnen sich dadurch aus, dass die Mitarbeitenden auf dem Weg mitgenommen statt plötzlich gekündigt werden.
- Vielleicht ergibt es Sinn, sich hier professionelle Beratung ins Haus zu holen. Change-Prozesse werden erst vital, wenn die Beschäftigten mitmachen (dürfen/sollen/wollen). Da helfen auch alle Scrub-Schulungen dieser Welt nichts.
- Eine professionelle Beratung hätte vielleicht auch ergeben, dass man ein Unternehmen nicht mal eben in ein paar Monaten umbaut.
Strukturierte Personalpolitik: Wenn „Wertschätzender Umgang mit Kollegen und Kolleginnen“ ein zentraler Unternehmenswert werden soll, hätte man die betroffnen Maschinen frühzeitig informieren können, damit sie mehr als 4 Wochen haben, um sich eine neuen Job zu suchen. Das funktioniert aber nur mit einer transparenten und fairen Kommunikation im Unternehmen.
Kommunikation
Ungenügend. Beispiel: Das Unternehmen begründete die Massenentlassungen (es wurde eine Massenentlassungsanzeige bei der zuständigen Arbeitsagentur gestellt) hier auf Kununu zuerst mit (ich zitiere) „Kostensteigerungen und der allgemeinen wirtschaftlichen Lage“. Dies entspricht auch der Begründung, die in den Kündigungsterminen genannt wurde. Jetzt heisst es, die Kolleginnen und Kollegen mussten „der Transformation vom IT-Personaldienstleister zum IT-Projektdienstleister“ gehen und dies sei auch in mehreren Terminen kommuniziert worden. Von dieser „Transformation“ wurde in der Vergangenheit zwar gesprochen, aber nur inkonkret. Daher muss ich der Aussagen des Unternehmens hier auf Kununu, die Mitarbeiter seinen „über die Gründe, Ziele und Konsequenzen dieser Veränderung (…) in mehreren Veranstaltungen wiederholt informiert“ worden, klar widersprechen. Diese Teams-Calls hat es zwar gegeben, aber es wurde nie angedeutet, dass Mitarbeitende in diesem Umfang gehen müssen. Es gab auch in kleineren Rahmen keine konkreten Aussagen dieser Art. Klares Indiz für die mangelnde Kommunikation ist, dass die allermeisten Kolleginnen und Kollegen von ihren Kündigungen völlig überrascht wurden.
Kollegenzusammenhalt
Damit ich hier mit meiner Bewertung nicht bei einem Stern bleibe, möchte ich noch sagen, dass die Kollegen und Kolleginnen dort wirklich (!) klasse (!) sind. Ich hoffe, das bleibt so und die Massenentlassungen führen nicht zu einem nachhaltig schlechten Betriebsklima.
Gehalt/Sozialleistungen
Mein Gehalt lag etwas unter dem Marktdurchschnitt. Sozialleistungen gibt es zwar, werden aber nicht offen angeboten. Z.B. für die betriebliche Altersvorsorge muss man sich bei Kollegen udn Kolleginnen durchfragen, bis man die Kontaktdaten zu dem externen Dienstleister bekommt, der das organisiert. Bei der Essenszulage sieht es genauso aus.
Image
Erst wollte man einen großen neuen Markenauftritt hinlegen. Leider scheint die Außendarstellung nun durch die Massenentlassungen weiter zu leiden.
Karriere/Weiterbildung
Das Weiterbildungsangebot in der Verwaltung/Backoffice ist mit dem Sparmaßnahmen derzeit eingestellt.