Enttäuschend für ein Unternehmen mit großen Versprechungen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Grundidee von Alnatura und die Außenwirkung ziehen viele motivierte Mitarbeiter an, die sich mit Nachhaltigkeit und Bio-Produkten identifizieren. Die Kollegialität unter Mitarbeitern ist oft das Einzige, was die Arbeit erträglich macht.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alnatura stellt sich nach außen hin als ein Vorzeigebeispiel für Werte wie Nachhaltigkeit, Gemeinschaft und Transparenz dar. Intern zeigt sich jedoch eine Kultur, die durch Vetternwirtschaft, Inkompetenz, Mobbing und hinterhältige Kommunikation geprägt ist.
Arbeitsatmosphäre
Im Unternehmen herrscht eine elende Stimmung. Das ständige Misstrauen und die Angst, wegen offener Meinungsäußerung benachteiligt oder rausgedrängt zu werden, schaffen ein toxisches Arbeitsumfeld. Trotz des Engagements der Mitarbeitenden bleibt die Atmosphäre von Unsicherheit und Frustration geprägt.
Kommunikation
Die Führung setzt auf eine Kommunikationspolitik, die sich durch Geheimniskrämerei und selektive Informationsweitergabe auszeichnet. Mitarbeitende in allen möglichen Abteilungen oder den Märkte erhalten zu oft unvollständige Informationen oder werden vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Führung spricht bevorzugt in Einzelgesprächen hinter verschlossenen Türen, anstatt eine offene Diskussion in größerer Runde zuzulassen. Vor allem die aktuelle E-Mail der Geschäftsführung an die Arbeitsgemeinschaft bestätigt diesen Eindruck. Sie vermittelt wieder einmal das Gefühl eines erteilten Maulkorbs, der kritische Stimmen im Keim ersticken soll. Anstatt den Austausch wirklich zu fördern, wird eine „Teile und Herrsche“-Politik gefahren. Da helfen auch irgendwelche "Resonanzräume" oder "Dialogforen" nicht, in welchen nur die ewige Selbstvergewisserung über die ach so tolle Kultur veranstaltet wird und man ansonsten herablassend abgewatscht wird, wenn man sich kritisch äußert.
Kollegenzusammenhalt
Der kollegiale Zusammenhalt unter einander ist meistens positiv und ein Lichtblick im Arbeitsalltag.
Vorgesetztenverhalten
Der Führungsstil bei Alnatura ist alles andere als mitarbeiter freundlich. Entscheidungen werden von oben herab getroffen, ohne die Meinung der Arbeitsgemeinschaft einzubeziehen. Es wird zwar in regelmäßigen Meetings von "Beteiligung" und "Austausch" und gesprochen, aber das findet in der Praxis nicht wirklich statt. Selbst wenn Vorschläge gemacht werden, verschwinden sie meist im Nichts, werden ignoriert oder abmoderiert.
Arbeitsbedingungen
Wir alle, und besonders die Kollegen in den Märkten arbeiten häufig unter schwierigen Bedingungen, da grundlegende Unterstützung und Ressourcen fehlen. Das fängt bei unzureichender Stundenplanung an und reicht bis zu veralteten Systemen und Prozessen, die die Abläufe erschweren.
Der Leistungsdruck ist enorm und steht im Widerspruch zu den nach außen kommunizierten Werten. Statt eines gesunden, nachhaltigen Arbeitsumfeldes herrscht ein Klima der Überforderung. Es werden unrealistische Ziele gesetzt, die kaum jemand erreichen kann, und das führt zu ständigem Stress.
Überstunden sind die Norm, und obwohl von einer „flexiblen Arbeitszeitgestaltung“ die Rede ist, wird erwartet, dass man weit über die regulären Arbeitszeiten hinaus arbeitet, ohne dafür entsprechend entlohnt oder wertgeschätzt zu werden.
Image
Ich hatte große Erwartungen an Alnatura, vor allem wegen des positiven Images und der nachhaltigen Werte, die die Firma nach außen vertritt. Leider sieht die Realität intern ganz anders aus.