Let's make work better.

AMEVIDA SE Logo

AMEVIDA 
SE
Bewertung

Lehrbuchbeispiel für toxische Abwärtsspirale

1,9
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Vertrieb / Verkauf bei AMEVIDA SE in Bochum gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Endlich den Absprung geschafft zu haben.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Alles andere.

Ich finde es erstaunlich, wie immer wieder regelmäßig 5 Sterne Bewertungen hier landen, vor allem, wenn es gerade mal wieder gehäuft negatives Feedback gab. Andererseits habe ich das Stichwort "Kununu" mal an einem Whiteboard nach einer Teamleiterbesprechung gesehen - mit dem Verweis "2 x wöchentlich" - ein Schelm, wer sich böses dabei denkt.

Bitte erspart euch übrigens die "Lieber Kollege" Antwort, ich habe lange und oft mit dem BR gesprochen und es hat sich nichts getan. Ihr kennt die Probleme. Ihr löst sie nicht. Hier vorgetäuschte Gesprächsbereitschaft zu signalisieren ändert nichts.

Verbesserungsvorschläge

Wenn es wirklich so schlecht läuft, wie uns alle drei Monate durch die Frontalansprachen suggeriert wird, macht das Projekt doch endlich dicht.

Arbeitsatmosphäre

Toxische Großraumbürohölle, klar erkanntes Mobbing wird toleriert, toxische Führungskräfte leben Machtfeuchtträume aus. Personalfluktuation ist extrem hoch, was nicht durch Lösung erkannter Probleme sondern durch Ausreizung der Maximalbefristbarkeit gekontert wird. Selbst schlecht angeworbene Mitarbeiter, die aktiv Arbeitsverweigerung betreiben, bekommen keine PZK, um Kündigungsquoten zu drücken. Compliancetechnisch der absolute Horror. Mindesteinstellvoraussetzungen werden auch beim P-Führungszeugnis inzwischen deutlich großzügiger ausgelegt als noch vor 2 Jahren.

Kommunikation

Kommunikation kann nicht das Problem sein - es gibt keine.

Nach jeder Abwesenheit frage ich, ob es wesentliche neue Infos oder Änderungen gibt, jedes Mal heißt es nein, schon die ersten zehn Minuten im Arbeitsablauf zeigen, dass es doch welche gegeben hätte, und dann wird man angeranzt, wenn was unrund läuft.

Führen durch Informationsvorbehalt ist hier Normalzustand. Das geht soweit, dass zwei Führungskräfte unterschiedliche Anweisungen geben und man als Agent das Gerenne hat um zwischen den beiden zu vermitteln. Man kann auch durchaus für den selben Fehler von drei verschiedenen FK wiederholt angemacht werden (nachdem das Problem lange behoben ist, teils mit tagen Verzögerung), weil niemand miteinander redet.

Wenn kommuniziert wird, dann in der Regel passiv-aggressiv und nur, wenn das projekt so schlecht läuft, dass man mal wieder drohen muss. Alle Klieschees an Kommunikationsfehlern lehrbuchhaft erfüllt.

Kollegenzusammenhalt

Die Kollegen halten zusammen. Zwar teils in streng seperaten Cliquen, aber bei Grüßraumbüros ist das vermutlich normal.

Work-Life-Balance

Wer nicht direkt am 2 Januar alle Feiertage des Jahrs für sich geblockt hat bekommt keinen Urlaub zu beliebten Zeiten - was für befristete Kräfte aufgrund der Art, wie das Verfahren funktioniert, unmöglich ist. Selbst dann nicht, wenn diejenigen, die geblockt hattenl, gar nicht mehr hier arbeiten.

Es wird ständig verlangt, Krankentage unter den Tisch fallen zu lassen und durch Schichtverschiebungen und Überstunden nachzuarbeiten. Bei längerer Auszeit hagelt es schnell unterschwellige Drohungen.

Kollegen haben sich durch den Druck selbst während der Pandemie dazu "überzeugen" lassen krank zur Arbeit zu erscheinen - ich selbst wurde so zweimal angesteckt. Das Unternehmen hatte klare Schutzbestimmungen, die eiskalt ausgehebelt wurden. Es ist de facto unmöglich, sich zu schützen, wenn man am einer Teleinsel mit mehreren Leuten Besetzung keinen Schutz mehr tragen kann weil man telefonieren muss.

AU-Beleg grundsätzlich für jeden immer ab dem 1. Arbeitstag. Krankmeldung grundsätzlich nur telefonisch und immer mit sehr nachdrücklichen Gegenfragen, auch nach Erkrankungsart und voraussichtlicher Dauer.

Topseller werden schlechtergestellt, da sie ja unverzichtbar sind.

Vorgesetztenverhalten

Unmöglich bis unglaublich. Drei Monate vor meiner Entfristung bekann man plötzlich wiederholt Aufforderungen, absolut (legal) unmöglich erreichbare Leistungen zu erbringen, mit ständigem Seitenhieb aud kommende Entfristung, die auch exakt drei Tage vor Vertragsende erst unterzeichnet wurden durfte.

Im Einstellungsprozess wurde nach Gesundheitszustand gefragt.

Vorgsesetzte rennen ständig schreiend wie ein Kreuzschiffanimateur über die Fläche, dass sich Kunden am Telefon beschweren und entsetzt fragen was denn bei uns los sei.

Micromanagement bis ins Mark. Wenn selbst ein Topseller in seinen ersten drei Calls noch keinen Pitch landet, wird er dafür bestraft, den Rest des Tages mit einem Coach zu telefonieren. Egal, ob der TS zehn Jahre da arbeitet und der Coach gerade angelernt wird.

Toxische Maskulinität ist der neueste Trend bei bestimmten Peergroups.

Gelogen wird bei jeder denkbaren Gelegenheit, selbst da, wo es doppelt unnötig ist.

Auflösung der bestehenden Strukturen und neue Teamzusammensetzung und damit wechselnder Teamleiter alle drei Monate spätestens, daher keine verlässliche Ansprechpartner.

Jeder denkbare Führungsfehler ist hier Normalzustand.

Interessante Aufgaben

Es ist ein Callcenter. Da würde jedes wohl einen Stern bekommen. Besonders schwer wiegt hier jedoch, dass die Aufgaben teils im Micromanagement totkontrolliert werden und die Anforderungen ständig neu definiert werden.

Gleichberechtigung

Jeder wird gleichschlecht behandelt, es gibt keine Unterschiede wegen Herkunft oder Alter. Allerdings dürfen diejenigen, die mit der Führungsetage befreudet sind, gegen sämtliche Regeln ungebremst verstoßen. Auch diek die normalerweise zu Abmahnungen führen würden.

Umgang mit älteren Kollegen

In der Masse völlig normal, siehe Gleichberechtigung, aber wehe man ist zu oft krank, da wird man auch schon mal mit Nachdruck überzeugt, einen Aufhebungsvertrag zu unterzeichnen.

Arbeitsbedingungen

Die Technik streikt ständig, aber selbst schnell kaputte Kleinteile wie Headsets werden nicht neu angeschafft, sind ständig Mangelware.

Mindestens ein IT-Notfall pro Woche, wo man gar nicht arbeiten kann, aber trotzdem angehalten wird, zu telefonieren während der Kunde und der Agent sich gegenseitig kein Wort verstehen. Hauptsache die Line ist besetzt. Dann aber hagelt es Beschwerden wegen mieser CR.

Büros sind top, klimatisiert, teils höhenverstellbare Schreibtische. Jedoch zu vollgestellt.

Keine Parkplätze, und Arbeitsort ist direkt neben einer Methadonausgabestelle und Sammelpunkt für Obdachlose. Wenn man dann im dunkeln mit den Öffis heim muss, ist das nicht mehr ganz so witzig

Als ich Homeoffice beantragt habe, wurde ich monatelang zappeln gelassen, während Kollegen, die später beantragt haben, Rechner bekamen. Man hat mich wiederholt hingehalten nur damit ich irgendwann nach wiederholten Machhaken hintenrum erfahren habe, dass ich von der IT geblacklisted war, weil ich anfangs ein HO-Amgebot mal abgelehnt hatte.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Papierloses Arbeiten, gutes Recyclingkonzept. Leider greift die Papierlosigkeit nicht bis ins HR, digitale Lohnbelege sind leider immer noch nicht machbar.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt kann man überall nachlesen, Benefits werden auch auf der Homepage beworben.

Das mit der Fitnessstudiomitgliedschaft ist jedoch völlig veraltet, da viele Kooperationen für bereits geschlossene Standorte gelten und wichtige Standbeinstandorte keine Coop haben. Niemand fährt nach Feierabend noch zwei Stunden durch den Pott, um zum Training zu gehen. Wer es sich leisten kann hat vor Ort eine Mitgliedschaft.

Image

Wer hier schon mal war, kommt in der Regel nicht zurück. Personalfluktuation ist extrem hoch.

Karriere/Weiterbildung

Nur wenn man mit der Führungsetage befreudnet ist und mittel bis wenig Leistung bringt. Wer gut verkauft, darf weder die Abteilung wechseln noch aufsteigen. Topseller werden also de fact schlechter behandelt.

2Hilfreichfinden das hilfreich2Zustimmenstimmen zuMeldenTeilen
Anmelden