Absoluter Stillstand
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es wurde Wert auf eine autonome Arbeitsweise gelegt, heißt man hatte relativ flexible Arbeitszeiten und konnte sich seinen Arbeitsalltag weitestgehend selbst einteilen. Über das Jahr hinweg gab es immer wieder kleinere Aktionen der Wertschätzung (Schokolade zu Weihnachten, Ostern, Werbegeschenke usw.)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Weiterentwicklungsmöglichkeiten, Kommunikation innerhalb der Firma, fehlende Investitionsbereitschaft, rückständige Ansichten und kein Platz für Innovationen.
Verbesserungsvorschläge
Man sollte offen für neue Ideen und Weiterentwicklungen sein, einander auf Augenhöhe begegnen und das Engagement der Mitarbeitenden fördern. Teambuilding schafft man nicht durch zwei Veranstaltungen im Jahr, sondern durch eine durchgängige offene Kultur. Das Thema Homeoffice sollte inzwischen zum Standard zählen und nicht länger als lästiger Wunsch der Mitarbeitenden angesehen werden. Die individuelle Leistung sollte nicht nur durch das Gehalt gewürdigt, sondern darüber hinaus auch durch Anreize wie Vergünstigungen, externe Fortbildungen und eine bessere Bezahlung belohnt werden, um das Unternehmen wieder attraktiv für neue Leuchte zu machen.
Arbeitsatmosphäre
Es gibt kaum bis wenig Feedback seitens der Vorgesetzten, nach dem Motto 'Falls nichts Schwerwiegendes passiert, läuft der Laden doch'.
Kommunikation
Wichtige Informationen wurden hauptsächlich über den Flurfunk verbreitet oder aber verspätet in internen Meetings. Eine übergreifende Kommunikationsplattform gab es nicht.
Kollegenzusammenhalt
Jeder arbeitet für sich, es besteht kaum ein Gemeinschaftsgefühl. Niemand fühlt sich füreinander verantwortlich oder unterstützt sich über das Mindestmaß hinaus. Von Zusammenhalt kann hier nicht die Rede sein.
Work-Life-Balance
Einer der wenigen positiven Aspekte: man musste sich nur innerhalb des Teams absprechen, um Urlaub oder Gleitzeit zu nehmen. Die Arbeitszeiten waren relativ normal und flexibel.
Vorgesetztenverhalten
Der Chef ist durch und durch Politiker: Es wurde suggeriert, dass man stets ein offenes Ohr für Anliegen und Probleme habe. Allerdings erhielt man nur schwammige Aussagen, Vertröstungen und leere Versprechungen. Hauptsache die Zahlen stimmen, alles andere war egal.
Interessante Aufgaben
Das einzig interessante im Job war der abwechslungsreiche Alltag, ansonsten waren die Aufgaben sehr stark reglementiert und ließen kaum Raum für Entfaltung und Weiterentwicklung.
Umgang mit älteren Kollegen
Es wurden zu meiner Zeit nur junge Mitarbeitende eingestellt.
Arbeitsbedingungen
Auch hier wurde das Prinzip 'Das haben wir schon immer so gemacht' gelebt. Es war kaum Platz für Veränderungen und neue Ideen wurden meist als zu kostspielig und unnütz abgetan, vor allem in Bezug auf die Arbeitsprogramme, mit denen täglich gearbeitet werden musste und die mehr als bedienerunfreundlich waren.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nein. Es gab scheinbar eine Klimabeauftragte, von der aber während meiner Zeit dort nicht 1x Infos kamen. Dabei gäbe es so viel Verbesserungsbedarf im Hinblick auf Ressourcenschonung (Druckerpapier, Heizkosten, Raumklima usw.)
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist dem Sozialsektor entsprechend in Ordnung. Alles was über den Lohn hinaus geht wurde blockiert, seien es Inflationsprämien, Job-Tickets o.Ä. Es wurde an jeder Stelle gespart, obwohl der Geschäftsführer einfach nicht richtig wirtschaften kann.
Image
Die Firma entspricht vollkommen ihrem Image: Ein veralteter Laden, der gerade so die Insolvenz abwenden konnte und nicht bereit für neue Impulse ist.
Karriere/Weiterbildung
Anstatt Inhouse-Schulungen für alle Mitarbeitenden anzubieten, wurden jährlich einzelne Mitarbeitende auf Fortbildungen geschickt. Wünsche nach Schulungen, die nicht nur die fachliche, sondern auch mal die persönliche berufliche Weiterentwicklung vorantreiben könnte, wurden ignoriert. Argument Nr. 1 waren stets die Kosten, dabei wäre das ein langjähriges Invest.