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Artivion 
(Jotec 
GmbH)
Bewertung

"Amerikanische Leitkultur" vs. "ehemaliges Start-Up"

3,3
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Forschung / Entwicklung bei JOTEC GmbH in Hechingen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Im Unternehmen stehen kostenlose Getränkeautomaten für Wasser, Tee und Kaffee zur Verfügung. Eine ansprechend gestaltete Kantine lädt dazu ein, die Pause mit mitgebrachtem oder gekauftem Essen zu verbringen. In der Kantine befinden sich auch Massagesessel zur Entspannung. Zudem besteht die Möglichkeit, ein Jobrad zu attraktiven Konditionen zu leasen.

Jährlich finden zwei Firmenevents statt, bei denen für gute Stimmung und Verpflegung gesorgt wird. Während der Weihnachtsfeier werden Mitarbeitende für ihre Leistungen geehrt.

Trotz der bestehenden Unstimmigkeiten und Unzufriedenheiten gibt es viele freundliche Kollegen, mit denen man sich auch außerhalb der Arbeitszeit gut versteht. Radios sind in Absprache mit Kollegen und Vorgesetzten erlaubt, was die Stimmung während der Arbeit positiv beeinflussen kann.

Für Angestellte im direkten Bereich werden Umkleidezeiten vom Arbeitgeber vergütet. Zudem gibt es Zuschläge für Arbeit nach 22:00 Uhr, vor 6:00 Uhr sowie für Samstagsarbeit.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Siehe die einzelnen Bewertungen.

Verbesserungsvorschläge

Der Arbeitgeber sollte mehr Transparenz in verschiedenen Bereichen zeigen. Das Mitarbeiterbuch wurde vor einigen Jahren abgeschafft, ohne dass ein geeigneter Ersatz eingeführt wurde. Als Begründung für die Abschaffung wurden der damit verbundene Arbeitsaufwand sowie der Datenschutz angeführt. Allerdings wird der Datenschutz bei den zahlreichen Fotografien während Firmenevents oft vernachlässigt.
Es wäre sinnvoll, für bestimmte Bereiche andere Kernarbeitszeitregelungen zu etablieren und mehr Flexibilität bei der Arbeit zu fördern. Darüber hinaus sollte der Arbeitgeber verstärkt auf Nachhaltigkeit setzen und durch konkrete Projekte, wie etwa Patenschaften, dessen Förderung vorantreiben.

Die Ausgaben des Unternehmens sollten gezielter und nachhaltiger überdacht werden, ebenso wie eine stärkere Berücksichtigung der Wünsche der Mitarbeitenden. Ein Austausch bestimmter Führungskräfte durch qualifiziertes deutsches Personal könnte das interne Zugehörigkeitsgefühl stärken.

Es wäre sinnvoll, Prokuristen am Standort Hechingen einzustellen, die die formale Entscheidungsgewalt besitzen und als direkte Ansprechpartner für die USA fungieren. Gleichzeitig sollte darauf geachtet werden, die deutsche Identität des Unternehmens zu bewahren.

Ein wichtiger Punkt wäre die Einführung von Schulungen für Vorgesetzte im Umgang mit Mitarbeitenden, die nicht nur theoretisch auf dem Papier stehen, sondern praktisch umgesetzt werden. Zudem sollte den Mitarbeitenden die Möglichkeit gegeben werden, Fehlverhalten von Vorgesetzten zu melden, ohne dafür Konsequenzen befürchten zu müssen. Diese Meldungen sollten auch anonym erfolgen können, um den Schutz der Mitarbeitenden zu gewährleisten.

Arbeitsatmosphäre

In den vergangenen Jahren hat sich die Arbeitsatmosphäre durch den Einfluss des amerikanischen Mutterkonzerns deutlich verschlechtert. Trotz der Übernahme wird weiterhin der Eindruck vermittelt, das Unternehmen sei ein mittelständisches Unternehmen mit Startup-Wurzeln und stehe mit den amerikanischen Kollegen auf Augenhöhe. Spätestens seit der Rebranding-Kampagne entspricht dies jedoch nicht mehr der Realität.
In einem amerikanischen Konzern steht vor allem die individuelle Leistung im Fokus, die durch eine freundliche, aber konsequente Erwartungshaltung eingefordert wird. Wer sich nicht den Unternehmensstrukturen anpasst, riskiert Nachteile bis hin zur Entlassung. Gleichzeitig werden immer mehr Entscheidungsbefugnisse in die USA verlagert, während in Deutschland zusätzliche Hierarchieebenen geschaffen werden, was das Vertrauen in die deutschen Teams infrage stellt. In den essenziellen Bereichen wie Entwicklung, Produktion, IT und Qualitätsmanagement fehlt es den Führungskräften an Durchsetzungsvermögen, um konstruktiven Widerstand zu leisten. Statt gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, werden bei Verzögerungen Ausreden gesucht oder die Verantwortung auf andere Abteilungen übertragen

Kommunikation

Während in den oberen Hierarchieebenen eine direkte Kommunikation möglicherweise vorhanden ist, nimmt die Transparenz mit abnehmender Verantwortungsebene spürbar ab. Mitarbeitende werden häufig vor vollendete Tatsachen gestellt. Zwar ist der direkte Austausch mit Vorgesetzten in den meisten Abteilungen gegeben, jedoch bestehen erhebliche Kommunikationsprobleme zwischen Produktion, IT, Qualitätsmanagement und Entwicklung.
Wichtige Schlüsselpersonen versäumen es oft, andere betroffene Abteilungen rechtzeitig über geplante Änderungen oder Anpassungen zu informieren. Da die amerikanische Muttergesellschaft übergeordnet agiert, werden Verzögerungen oder Probleme häufig denjenigen Abteilungen angelastet, die sich nicht schnell genug aus der Schusslinie bringen können. Da es den verantwortlichen Führungskräften an Durchsetzungsvermögen oder der nötigen Souveränität fehlt, bleiben diese strukturellen Probleme bestehen. Die Kommunikation zwischen direkten Kollegen auf gleicher Ebene funktioniert hingegen gut und ist in der Regel konstruktiv.

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegenzusammenhalt ist stark und spielt für viele Mitarbeitende eine entscheidende Rolle. Besonders für diejenigen, die aufgrund von Differenzen mit Vorgesetzten unter Druck geraten, ist das unterstützende Umfeld oft ein wesentlicher Grund, dem Unternehmen treu zu bleiben.

Work-Life-Balance

Die Work-Life-Balance steht in gewissem Widerspruch zur Konzernkultur. Der Fokus liegt klar auf der Arbeit, wobei nur krankheitsbedingte Ausfälle von Kindern bei Alleinerziehenden oder Sterbefälle als legitime Ausnahmen anerkannt werden. Positiv hervorzuheben sind die bestehenden Gleitzeitregelungen im indirekten Bereich, 30 Tage Urlaub sowie verschiedene Entspannungsmöglichkeiten während der Pausen, wie Massagesessel oder kostenlose Getränke. Darüber hinaus bietet das Unternehmen die Möglichkeit, ein Jobrad zu leasen oder die firmeneigenen E-Ladestationen für Elektrofahrzeuge zu nutzen.
Kritisch betrachtet wird hingegen die zunehmende Einschränkung der Home-Office-Regelung, obwohl deren erfolgreiche Implementierung während der Corona-Pandemie ursprünglich einen Fortschritt in Richtung eines modernen Unternehmens darstellte. Im indirekten Bereich gilt für alle Vollzeitbeschäftigten eine feste Kernarbeitszeit von 10 bis 15 Uhr. Verstöße – selbst minimale Abweichungen – werden sanktioniert.

Vorgesetztenverhalten

Das Vorgesetztenverhalten in Abteilungen, in denen Führungskräfte mit dem Unternehmen gewachsen sind, weist in einigen Fällen Defizite auf. Statt qualifiziertes Personal zu fördern, kommt es vereinzelt zu Verhaltensweisen, die als demotivierend empfunden werden – insbesondere, wenn Mitarbeitende in bestimmten Bereichen eine höhere Fachkompetenz zeigen.
Zudem mangelt es gelegentlich an Empathie im Umgang mit Fehlern. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass Fehler ein natürlicher Teil des Arbeitsprozesses sind. Anstatt Mitarbeitende dafür lautstark zu kritisieren, wäre ein konstruktiver Ansatz zielführender. Häufig entstehen Fehler nicht aus Nachlässigkeit, sondern aufgrund unzureichender Einarbeitung oder veralteter Strukturen. Eine lösungsorientierte Herangehensweise könnte hier langfristig zur Verbesserung der Arbeitsprozesse beitragen.

Interessante Aufgaben

Der Arbeitsalltag ist abwechslungsreich, da täglich neue Aufgaben anfallen und der Austausch mit verschiedenen, meist freundlichen Menschen erfolgt. Die Tätigkeit ist interessant, und insbesondere der Zweck der Arbeit – einen Beitrag dazu zu leisten, dass Menschen länger leben oder überleben können – schafft eine starke Verbindung zur Vision des Unternehmens.

Mitarbeitende haben die Möglichkeit, ihr Wissen einzubringen und aktiv an der Weiterentwicklung von Projekten mitzuwirken. Die eigene Arbeit erfährt Anerkennung von den betroffenen Personen.

Gleichberechtigung

Im Unternehmen erfolgt keine Benachteiligung von Personen aufgrund ihrer Ethnie, sexuellen Orientierung, Religion oder anderer persönlicher Merkmale. Grundsätzlich ist Gleichberechtigung innerhalb der Abteilungen und Strukturen gegeben. Allerdings scheinen persönliche Beziehungen und individuelles Netzwerken in manchen Fällen eine größere Rolle bei Entscheidungen zu spielen als objektive Kriterien.

Umgang mit älteren Kollegen

Der respektvolle Umgang mit älteren Kollegen ist im direkten Arbeitsumfeld gegeben.

Arbeitsbedingungen

Es wird die notwendige Infrastruktur bereitgestellt, die für die Erledigung der Arbeit erforderlich ist.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Die Einschätzung des Umweltbewusstseins im Unternehmen fällt schwer und sollte vom Leser individuell vorgenommen werden. Der Arbeitgeber stellt E-Ladestationen für Elektrofahrräder und Elektroautos zur Verfügung, an denen Fahrzeuge zu günstigen Konditionen aufgeladen werden können. Zudem wurde ein Insektenhotel mit einer Blumenwiese errichtet, das den Insekten in den umliegenden Naturschutzgebieten als Nistplatz dient.
Aktuell gibt es keine Solaranlagen. Die produzierten Waren bestehen teils aus Hochleistungskunststoffen, die nur schwer biologisch abbaubar sind. Täglich werden Tausende von Abtrockentüchern entsorgt, die thermisch recycelt werden. Zudem wird nach wie vor viel auf Papier gesetzt, anstatt verstärkt auf digitale Lösungen umzuschwenken, was einen kontinuierlichen Verbrauch natürlicher Ressourcen zur Folge hat. Es wurde eine Umfrage zur Möglichkeit einer Kindertagesbetreuung durchgeführt, jedoch wurde dieses Vorhaben bisher nicht umgesetzt.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist in einigen Bereichen durchschnittlich und entspricht dem Branchenschnitt. In bestimmten Bereichen wird weiterhin bevorzugt auf Hochschulabsolventen gesetzt, um das Durchschnittsgehalt niedrig zu halten, was dazu führt, dass das Gehalt in diesen Bereichen unter dem Branchendurchschnitt (Medizintechnik) liegt. Marktanalysen werden unregelmäßig durchgeführt, sind jedoch nicht transparent und erfolgen durch den Mutterkonzern. Individuelle Gehaltsanpassungen sind schwer umsetzbar, und bereits vorhandene Berufserfahrung führt in den meisten Fällen nicht zu einem höheren Gehalt im Vergleich zu Neueinsteigern.
Es besteht die Möglichkeit, vermögenswirksame Leistungen in Anspruch zu nehmen, was steuerliche Vorteile bieten kann. Zusätzlich wird unter Vorbehalt Urlaubs- und Weihnachtsgeld ausgezahlt. Prämien werden nur in bestimmten Bereichen oder an einzelne Personen gewährt.

Image

Der Geschäftsführer des deutschen Standorts sowie die Kollegen aus dem Marketing setzen sich aktiv dafür ein, die regionale Präsenz des Unternehmens gegenüber anderen Medtech-Unternehmen zu stärken. Sponsoring von regionalen sowie überregionalen Sportvereinen stellt einen vielversprechenden Schritt in diese Richtung dar. Der Arbeitgeber ist in der Region bekannt, und außerhalb des Unternehmens wird die Firma in der Regel positiv wahrgenommen – häufig noch unter dem alten Namen JOTEC. Der Namenswechsel ist in der Öffentlichkeit jedoch noch nicht vollständig verankert.

Karriere/Weiterbildung

Die Weiterbildungsmöglichkeiten werden vom Konzern eingeschränkt und in einigen Fällen vorübergehend ausgesetzt.

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Arbeitgeber-Kommentar

HR-Team | Selina JakobEmployer Branding Specialist

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