Zum Glück gibt's eine freie Marktwirtschaft
Arbeitsatmosphäre
Die Flughafenwache ist eindeutig die einzig gute Wache beim ASB. Dort gibt es genügend Schlafräume, damit auch bei Schichten zu Dritt jeder seinen eigenen Raum hat. Das Wohnzimmer ist groß und es gibt einen akzeptablen TV. Diese Wache wird es nicht mehr lange geben, danach gibt es ein (weiteres) Provisorium in einem Verwaltungsgebäude des Flughafens. Die Kurler Wache ist in Modulbauweise mittels Container gebaut worden. Hier gibs einen akzeptablen TV und ein Sofa, was die Kollegen selber organisieren mussten. Die Reinigungskraft lässt lieber seine Kinder sauber machen, dementsprechend sieht es dort teils auch aus. Ein vom AG aufgestellter Wasserspender ist, genau wie am Flughafen, seit Wochen nicht mehr nutzbar, da die Wassergallonen fehlen. Die Wache in Wichlinghofen ist die einzige durch die Stadt erbaute Rettungswache des ASB. Das Medizinlager ist viel zu klein. Es gibt nur einen Einzel- und einen Doppelschlafraum. Fährt man die Schicht zu dritt müssen 2 Kollegen zusammen in einem Schlafraum übernachten, solange niemand auf dem Sofa pennen möchte. Über die Wache 15 in Marten fange ich gar nicht erst an. Von modernen Küchen an den Wachen zu reden finde ich sehr übertrieben.
Kommunikation
Gerade in der aktuellen Insolvenz wird von oben her kaum kommuniziert. Man hat den Eindruck, wenn es gute Nachrichten gibt werden diese mit den Arbeitnehmern geteilt. Gibt es keine guten oder nur schlechte Nachrichten, wird dicht gehalten.
Kollegenzusammenhalt
Reine Grüppchenbildung. Andere Wachabteilungen werden als arrogant bezeichnet. Man kann sagen, dir wird in's Gesicht gelächelt und nachher das Maul zerrissen und das Messer in den Rücken gerammt. Wenn jemand einen Dienst nicht tauschen möchte, wird man eiskalt angelogen.
Work-Life-Balance
Teils sehr kurze Wechsel, in der Woche an 3 verschiedenen Standorten mit 3 verschiedenen Schichten. Teils kommt man aus einer 24H-Schicht und darf am nächsten Tag die nächste 24H-Schicht kloppen.
Vorgesetztenverhalten
Siehe unter Anderem Punkt "Kommunikation". Fairness bei der Dienstplangestaltung gibt es nur für ausgewählte Kollegen. Ausgewählte KTW-Sanis haben die Chance auf dem RTW zu kommen, allerdings nicht jeder. So habe ich mitbekommen, dass sich manche KTW-Sanis als Dritter auf den RTW schreiben lassen konnten, manche KTW-Sanis mit C1-Führerschein jedoch nie eingearbeitet wurden oder werden sollten. Auch habe ich mitbekommen, dass bei Mitarbeitergesprächen seitens AG kein Anreiz zur Besserung von Problemen oder so geboten wird. Stattdessen sollen teils Mitarbeiter gebeten worden sein, stattdessen einfach ihre Kündigung abzugeben.
Interessante Aufgaben
Ist immer der selbe Arbeitsalltag im Rettungsdienst halt. Abgesehen davon hat man kaum Möglichkeiten, nebenbei seinen Arbeitsalltag abwechslungsreich zu gestalten. Überredet man sich selbst z.B., die Fahrzeughalle oder die Küche zu putzen, vergeht einem währenddessen schon die Motivation. Man weiss halt genau, dass nach spätestens 2 Tagen alles wieder wie vorher aussieht.
Gleichberechtigung
Siehe Punkt "Vorgesetztenverhalten"
Umgang mit älteren Kollegen
Ausgewählte Kollegen des "Stamminventars" werden wertgeschätzt. Andere werden bei ihrer Kündigung nichtmal nach Beweggründen gefragt.
Arbeitsbedingungen
Die Technik der Fahrzeuge und der Gerätschaften dort kann sich im Bezug auf den ASB nicht bewerten lassen, da diese von der Feuerwehr gestellt werden. Die ASB-eigenen Fahrzeuge sind heruntergekommen und werden nicht gepflegt, manche davon gehören mMn gar nicht mehr auf die Straße. Auf den Wachen gibt es WLAN in Form von "freifunk", die Qualität und Geschwindigkeit der Netzwerke sind selbst für Deutschland grottenschlecht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bestes Beispiel: Lieber Wasserspender mit Plastikgallonen wo der Liter 2€ kostet, anstatt direkt einen Spender mit Wasseranschluss.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt wird über die Feuerwehr refinanziert. Wäre das nicht so, hätten wir während der Insolvenz wahrscheinlich gar kein Geld erhalten. VBLU gibt es mit dem neuen Interims-Geschäftsführer auch wieder, muss bei manchen Kollegen allerdings von 0 neu aufgefüllt werden.
Image
Gerade durch die Insolvenz massiv Image-geschädigt.
Karriere/Weiterbildung
Man könnte meinen als langjähriger Mitarbeiter hätte man eine bevorzugte Chance, einen Ausbildungsplatz zu ergattern. Leider nicht, in Zukunft sollen die rar gesäten Ausbildungsplätze sogar extern ausgeschrieben werden.