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ASB 
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gGmbH
Bewertung

Vieles läuft sehr gut, manches dafür aber sehr schlecht. Insgesamt kann ich den Arbeitgeber eingeschränkt empfehlen.

3,5
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Sehr moderne, top ausgestattete und gut gepflegte Fahrzeuge (zumindest die KTWs), nettes Kollegium, kostenlosen (guten!) Kaffee, kostenlose Rettungsdienstfachzeitschriften an den Wachen, finanzielle Förderung von Sport (Teilübernahme von Kosten), Vollständig digitalisierte Prozesse (Einsatzdokumentation, etc.)

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Arbeitszeiten, Bezahlung, Ausstattung der Wachen, Work-Life-Balance und die Nicht-Einhaltung von mündlichen Absprachen sind der Grund, weshalb ich das Unternehmen verlassen habe.

Verbesserungsvorschläge

Eine Verbesserung der KTW-Arbeitszeiten (Vereinheitlichung von Dienstbeginn und -schluss, Schichtlänge konstant); Angemessene Bezahlung in der Übergangsphase vom FSJler zum Verantwortlichen auf dem KTW; Einhaltung von Absprachen (nach Ende des FSJ nicht per Hinhaltetaktik für mehrere Monate nur Mindestlohn bezahlen wollen)

Arbeitsatmosphäre

Das insgesamt wirklich sehr junge Team ist um die 150 Mitarbeiter stark und insgesamt größtenteils sehr freundlich; man merkt, dass bei der Einstellung auf Qualität geachtet wird (auch bei den FSJlern). Wirkliche Ausfälle nach unten gab es vllt. 2-3, durch die große Menge an Mitarbeitern hat man allerdings nicht so häufig mit diesen Personenen zutun.

Kommunikation

Monatliche Rundschreiben zu aktuellen Lage, regelmäßige Update-Emails und eine gut erreichbare Führungsetage: Die Kommunikation innerhalb des Unternehmens ist absolut vorbildlich!
Mitarbeiter werden in Renovierungsplanungen mit einbezogen und regelmäßig beim morgendlichen Kaffee gefragt, "wo der Schuh gerade drückt". Hier gibt es wirklich nichts zu beanstanden. Gerade die Geschäftsführung macht hier einen wirklich guten Job.

Kollegenzusammenhalt

Eigentlich ganz ok, ein richtiges "Teamgefühl" gibt es aufgrund der größe des Unternehmens und der ständig wechselnden Teampartner und der hohen Fluktuation im Rettungsdienst allerdings nicht wirklich. Mit 95% der Leute war ein kollegiales Miteinander im Dienst sehr gut möglich, einige wenige Mitarbeiter sind allerdings "speziell" und auch schon häufiger in der Firma angeeckt. Insgesamt arbeitet man allerdings mit den meisten Kollegen vielleicht alle 2-3 Monate mal zusammen.

Work-Life-Balance

Als Rettungssanitäter (sowohl als FSJler als auch Hauptamtlich) ist die Work-Life-Balance eine absolute Katastrophe. Schlechter könnten die Arbeitszeiten wirklich nicht sein:
Arbeitszeiten von 6:30 Uhr bis 14:00 Uhr, 9:30 Uhr - 15:00 Uhr, 15:00 Uhr - 23:00 Uhr, 9:00 Uhr - 22:00 Uhr und 9:00 Uhr - 20:00 Uhr und etliche Weitere, ähnlich Arbiträre, sind Gang und Gäbe. Regelmäßig wird die 11-stündige Ruhezeit zwischen 2 Diensten bis auf's Maximum ausgereizt, wechselnde Schichten (von Spät- auf Frühschicht und wieder zurück innerhalb von wenigen Tagen) sind eher die Norm als eine Seltenheit.
Die völlige Unplanbarkeit von Arbeitszeiten aufgrund der (nicht vermeidbaren) Wochenendarbeit vollendet das Ganze.
Zusätzlich kommt noch hinzu, dass man zwischen den 3 Standorten springt und dementsprechend seine Jacke und Stiefel im Privatwagen transportieren muss, was hygienisch nicht so pralle ist.
Jeden Tag zu einer anderen Zeit mit der Arbeit anzufangen ist auf die Dauer eine extreme Belastung und bei anderen Rettungsdienstträgern nicht der Fall (anderswo ausschließlich 12h- bzw. 24h Schichten, Dienstbeginn jeden Tag um 7:00 Uhr).

Vorgesetztenverhalten

Von meiner Seite aus gibt es eigentlich nicht viel zu beklagen, viele der damaligen Kollegen hatten massive Schwierigkeiten mit einigen wenigen Personen aus der Arbeitszeitgestaltung, dies kann ich allerdings von meiner Seite aus nicht bestätigen.
Auch die vielseits genannten Probleme, dass sich Personen aus der Führungsabteilung für "etwas besseres" halten, sind mir nie aufgefallen.
Negativ fällt auf, dass sich die Arbeitszeitgestaltung in der dienstfreien Zeit via Whatsapp auf dem Privathandy meldet, um nach Schichtübernahmen zu fragen.

Interessante Aufgaben

Naja, als RS KTW zu fahren gehört sicherlich nicht zu den interessantesten Berufen auf diesem Planeten; gefühlt 80% der Zeit wird man von den Krankenhäusern, Pflegeheimen und Arztpraxen als "Die-sind-in-10min-da-Taxi" missbraucht, wirklich indizierte Krankentransporte sind die Seltenheit. Da kann der Arbeitgeber allerdings nichts für.
Die Tagdienste und Logistikschichten sind allerdings mehr als nur fragwürdig. Als Rettungssanitäter Möbel in LKWs zu verladen, Wäsche zwischen den Wachen hin- und herzufahren, Lager umzusortieren, Werkstätten zu entrümpeln oder Klingelschilder zu reinigen sollte eigentlich nicht zu den Aufgaben zählen.

Gleichberechtigung

In der Firma geht das Gerücht um, Ausbildungsplätze werden vor allem nach Körbchengröße und nicht nach Qualifikation vergeben.
Vor der jährlichen internen Vergabe der Ausbildungsplätze wird jeder Bewerber in mehreren Tests auf Herz und Nieren überprüft (Schriftlich und Praktisch). Trotzdem hat es einen faden Beigeschmack, wenn ausgerechnet die hübschesten Mädels den Zuschlag für die Ausbildung erhalten.
Ansonsten gibt es im Rettungsdienst sowieso keine nenneswerten Aufstiegschancen, also entfällt das hier. Zumindest ist das Verhältnis Männer / Frauen ziemlich genau bei 50/50 im Unternehmen.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt in der ganzen Firma gefühlt nur 3 Leute, die älter als 45 Jahre sind. Der Altersdurchschnitt liegt vermutlich bei 25 Jahren, der Umgang mit älteren Kollegen "entfällt" also.

Arbeitsbedingungen

Wie schon in anderen Bewertungen beschrieben, sind die Rettungswachen leider nie als solche konzipiert gewesen.
Es wird jedoch reichlich in den bestehenden Standorte investiert: ein Komplettumbau des Küchen- und Essbereichs, Umfunktionierung von Büros zu Aufenthaltsräumen und die Einrichtung von weiteren Schlafräumen gehören dazu.
Trotzdem wird man den Anforderungen an eine moderne Rettungswache nicht gerecht: Nachts muss die KTW-Besatzung aufgrund der Hellhörigkeit innerhalb des Gebäudes die Fahrzeughalle von außen betreten (also über den öffentlichen Bürgersteig anstatt durch die Flure), was auf Nachfrage von Passanten stets für Erheiterung gesorgt hat.
An Wache 7 gibt es keine Duschen, die Umkleiden sind deutlich zu klein (persönliche Spinde gibt es nicht, die Schränke mit der Arbeitskleidung sind kaum zugänglich) und die Fahrzeughalle gleicht einem absoluten Autotetris.
Eine Wasch- und Desinfektionshalle gibt es nicht.
Persönliche Kleidung hatte ich nie, Poolwäsche gibt es viel zu wenig und häufig nur in beschädigt / eingelaufen / halb durchsichtig. An einigen Tagen hatte ich deutlich zu kleine Arbeitskleidung, weil es schlicht nichts mehr in meinen Größen gab.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Trifft nicht auf den Rettungsdienst zu. Die enormen Müllmengen sind nicht auf das Unternehmen, sondern auf die Natur des Rettungsdienstes zurückzuführen.

Gehalt/Sozialleistungen

Mindestlohn für Hauptamtliche KTW-Fahrer, die nicht in der "Beifahrer"-Position tätig sind. Mehr muss man nicht sagen.

Image

Innerhalb Bielefelds sind die Anbieter des Rettungsdienstes vom Ansehen etwa in dieser Reihenfolge anzuordnen:
1. Berufsfeuerwehr
2. gGmbH
3. Biekra / Haupt
Prinzipiell ist das Image der gGmbH nicht schlecht, allerdings glaube ich nicht, dass sich der "normale Bürger" überhaupt für den Unterschied zwischen den Anbietern interessiert.

Karriere/Weiterbildung

Traumamanagementkurse, Fahrsicherheitstraining und Praxistage mit angehenden FSJlern: Bildung und Fortbildung kommt zumindest nicht zu kurz. Bei anderen Trägern kann man davon nur träumen.
Allerdings ist die Anzahl der Ausbildungsplätze stark begrenzt. Auf jeden Ausbildungsplatz kommen 5-7 Bewerber.

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