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ASB 
DRK 
JUH 
Rettungsdienst 
Bielefeld 
gGmbH
Bewertung

Ganz gut aber noch Luft nach oben. Insgesamt eine 7/10

3,5
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung für dieses Unternehmen gearbeitet.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Im Krankentransport werden FSJler eingesetzt. Nach ca. neun Monaten auf dem KTW können diese ungefiltert als Fahrer auf den die RTW wechseln. Auch wenn diese durch interne Fortbildungen (sog. Tätigkeitsqualifizierung) möglichst gut auf diese Aufgabe vorbereite werden, zieht der ständige Wechsel von Personal auf den RTW das fachliche Niveau nach unten. Für die verantwortlichen NotSan auf den RTW ist es sehr anstrengend, ständig neue Leute einarbeiten zu müssen. Es gibt regelmäßig Monate, in denen man bei wirklich jedem Dienst einen neuen Fahrer neben sich sitzen hat. Vor allem bei kritischen Einsätzen macht sich dann die mangelnde Erfahrung der Fahrer RTW deutlich bemerkbar. Erschwerend kommt hinzu, dass es den jungen Mitarbeitern zunehmend an Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit mangelt. Hier wird defintiv Kostenersparnis über Qualität gestellt.

Verbesserungsvorschläge

Hört mehr auf die Mitarbeiter! Einen Rettungsdienst kann man nicht nur vom Schreibtisch aus leiten.

Arbeitsatmosphäre

Für einen Rettungsdienst herrscht grundsätzlich eine gute Atmosphäre. Man merkt hier und da allerdings auch, dass die Corona-Zeit bei einigen Personen und Abläufen ihre Spuren hinterlassen hat. Trotzdem kann ich guten Gewissens sagen, dass es ein überdurchschnittliches Betriebsklima ist.

Kommunikation

Informationen und Neuerungen/Änderungen werden i.d.R. aktuell (zeitnah) per mail im hausinternen Managementportal mitgeteilt. Persönliche Gespräche sind eher die Außnahme.

Kollegenzusammenhalt

Es herrscht im Allgemeinen ein recht guter Zusammenhalt. Dass es bei über 150 Mitarbeitern auch mal Reibereien gibt ist ganz normal. Nicht jeder kann mit jedem. Im übrigen auch bei den Führungskräften nicht.

Work-Life-Balance

Das Einsatzaufkommen ist sehr hoch (Stadtrettung). Leider kommt es immer häufiger vor, dass man auch in der Freizeit kontaktiert wird. Teilweise sehr penetrant. Der Personaldecke ist im Augenblick (Frühsommer 2022) dünn. Trotz Rufdiensten im Dienstplan können Ausfälle nur mit zusätzlichem Einspringen von Kollehgen im Frei kompensiert werden.

Vorgesetztenverhalten

Vorgesetzte und Bereichsverantwortliche kann man (fast) immer kontaktieren. Meistens hat man ein offenes Ohr für die Anliegen der Mitarbeiter. Bei einzelnen Vorgesetzten dauert es aber sehr lange bis es zu einer Antwort kommt bzw. diese kann auch mal patzig ausfallen.

Interessante Aufgaben

Neben der Tätigkeit im Rettungsdienst und Krankentransport gibt es auch die Möglichkeit Stellenanteile in administrativen Bereichen (z.B. Abrechnung, Arbeitszeitgestalltung, Technik, Materialwirtschaft) zu besetzen. Hierfür werden interne Bewerbungsverfahren durchgeführt. Diese Plätze sind im Verhältnis natürlich stark limitiert.

Gleichberechtigung

Funktioniert oberflächlich betrachtet gut. Wenn man etwas länger im Betrieb ist, merkt man scon wer mit wem auch privat mal einen trinken geht. Vor allem bei der Dienstplangestaltung/Frei-Wünsche gibt es unterschiedliche Maßstäbe.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen (ab 50 Jahre) gibt es hier im Rettungsdienst nicht. Das Durchschnittsalter ist extrem jung.

Arbeitsbedingungen

Die Fahrzeuge und Ausstattung entsprechen dem Stand der Technik. Die Rettungswachen und ihre Ausstattung hingegen sind ganz klar verbesserungswürdig.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Arbeiten mit umwelgefährdenden Stoffen (z.B. Desinfektionsmittel) bleibt nicht aus. Das Bewusstsein dafür und der Umgang damit sind eher mittelmäßig. Für Müll gibt es selbstverständlich verschiedene Behälter, allerdings wird am Ende doch oft alles in die gleiche Tonne geworfen. Das liegt aber nicht am Unternehmen selbst, sondern an den vielen sehr jungen Mitarbeitern, die dafür kein Bewusstsein haben.

Gehalt/Sozialleistungen

Angelehnt an TVÖD. Nennenswerte Extras/Sonderleistungen gibt es nicht.

Image

Hier muss man leider sagen, dass das Image des Betriebes sowohl bei den Mitarbeitern als auch in der Außenwahrnehmung sinkt.

Karriere/Weiterbildung

Der Bereich Bildung im Unternehmen ist grandios. Die Aus- und Fortbildungen finden auf einem hohen Niveau statt. Hier wird nichts dem Zufall überlassen. Man ist sehr stark auf hohe fachliche Kompetenzen bedacht. Ausbildungsplätze zum Notfallsanitäter werden ausschließlich firmenintern in einem Bewerbungsverfahren vergeben.

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Arbeitgeber-Kommentar

Heiner Hofmann, Geschäftsführer
Heiner HofmannGeschäftsführer

Vielen Dank für die sehr umfangreiche und differenzierte Bewertung !

Die Personaldecke ist gegenwärtig in der Tat dünn, da wir den Eindruck haben, dass "nach" Corona alle Dämme gebrochen sind, einen Ausbildungs- oder Studienplatz aus dem Freiwilligendienst oder dem Job heraus anzutreten.

Den qualifizierten öffentlichen Krankentransport betreiben wir auf der Fahrerposition mit Freiwilligen und auf der Fahrzeugführer Position mit Hauptamtlichen, die aber diese schmale Qualifikation nicht lange behalten, sondern NotSan oder Studenten werden wollen. Das begünstigt die Fluktuation. In anderen Krankentransportunternehmen ist das jedoch nicht anders und wir als Leistungserbringer können es nicht ändern (bringen es aber Ministerium, Träger a. a. m. vor). Eine einjährige RS Ausbildung wäre Ziel führender. Genauso sieht das RettG NRW als Fahrer*in des RTW einen RS vor. Durch den oben beschriebenen Effekt fluktuieren diese häufig. Wir sind aber gerade dran, das zu mildern.

Unser Jahres Bruttogehalt ist geringfügig höher als im TVöD und die Corona Prämien waren höher.

An Umbau und Sanierung der Rettungswachen sind wir dran, allerdings vermissen wir eine breite Mitarbeiterbeteiligung um die wir gebeten haben. Ich bin fast jederzeit dafür ansprechbar.

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