Zunehmend schlechte Arbeitsbedingungen, immer weniger Menschlichkeit, bis hin zu Schikane v. a. von Leitungsebene
Gut am Arbeitgeber finde ich
- der grundsätzliche Versuch einer persönlichen Ebene, z. B. dass auch mit dem Geschäftsführer alle per Du sind und er die Namen aller Mitarbeiter zu kennen scheint.
- das Angebot eines Präventionsbeauftragten für die Mitarbeiter, den jeder aufsuchen kann
- kostenfreie Benefits, wie die Nutzung des Fitnesscenters, der Sauna
Verbesserungsvorschläge
- realistische Arbeitsanforderungen schaffen
- Transparenz, Offenheit und eine angemessene Kritik- und Fehlerkultur
- angemessene Bezahlung der Mitarbeiter
- Neubesetzung gewisser Führungsstellen
- Kritik von Mitarbeitern und Patienten ernst nehmen, sie schützen und unterstützen
.... und noch so viel mehr
Arbeitsatmosphäre
Durch die Überlastung aller und die fehlende Kritikkultur ist die Arbeitsatmosphäre als sehr angespannt, erduldend und auf das "Überleben" ausgerichtet zu beschreiben. Die meisten sind nur darauf fokussiert, ihre Tage und die an sie gestellten Anforderungen irgendwie zu bewältigen.
Kommunikation
Hier fehlte es leider von Anfang an an Kommunikation und Transparenz. Entscheidungen von oben werden nur mitgeteilt, häufig unverantwortlich zeitkritisch, Partizipation gibt es nicht, Entscheidungsprozesse werden nicht offen gelegt, Nachfragen und konstruktive Kritik sind nicht erwünscht und werden entsprechend geahndet, auch wenn nach außen etwas anderes dargestellt wird.
Kollegenzusammenhalt
Leider zunehmend weniger gegenseitige Unterstützung im Team, was früher noch deutlich anders war. Viele haben Sorge, selbst ins Kreuzfeuer zu geraten oder sind zu überlastet, um sich für andere mit einzusetzen. Diejenigen, die sich für Teaminteressen eingesetzt haben, haben dies schnell zu spüren bekommen und sind i. d. F. schnell gegangen oder gegangen worden.
Work-Life-Balance
Es wird kommuniziert, dass hier viel Flexibilität ermöglicht wird. In der praktischen Umsetzung sieht es leider aber doch etwas anders aus und die Grenzen werden zunehmend enger. In der Vergangenheit wurde aber zumindest bei der Einstellung versucht, persönliche Wünsche und Interessen bei den Arbeitszeiten zu berücksichtigen.
Vorgesetztenverhalten
Leider mangelt es hier zunehmend an Kompetenz, Führungsqualität, Führungsverantwortung, Kritikfähigkeit und Menschlichkeit. Äußerungen einer Führungskraft gehen nicht selten deutlich unter die Gürtellinie. Geschützt wird hier nicht - weder Angestellte noch Patienten. Konstruktive Gespräche sind kaum möglich. Auch an Verschwiegenheit mangelt es deutlich. Hier sollte man sehr vorsichtig sein, wem man was erzählt.
Zudem gibt es eine sehr spezielle inoffizielle Hierarchie im Haus, die sehr schnell spürbar wird. Mit dieser steht sich der Standort in seinen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Ausschöpfung des Potentials seiner Mitarbeiter selbst stark im Weg. Von den nach außen hin kommunizierten flachen Hierarchien ist leider auch nichts mehr zu spüren, das war früher noch deutlich besser, inzwischen leider stark hierarchisch bzw. sogar in der praktischen Ausgestaltung auf Abteilungsebene eher despotisch einzuordnen.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsanforderungen sind quasi nicht bewältigbar und gehen deutlich zulasten der Mitarbeitergesundheit wie auch der Patientenversorgung. Jede einzelne Arbeitsminute wird als Zeit am Patienten verstanden (z. B. 8 h Arbeitstag heißt, es werden volle 8 Stunden mit Patiententerminen zugeplant ohne Atempause). Zeiten für Dokumentation, Arbeitsvorbereitung, Office-Tätigkeiten (Mails, Anrufe, etc.), Wegezeiten u. a. werden nicht zur Verfügung gestellt, a. die Erledigung dieser vorausgesetzt. Die Arbeitsmengen sowie Inhalte sind häufig sehr ungleich verteilt. Gleiche quantitative Verteilung gibt es eigentlich nur, wenn so viele Mitarbeiter ausgefallen sind oder gekündigt haben, dass der Zeitkorridor so eng wird, dass bei niemandem mehr irgendwelche Lücken möglich sind. Mitarbeiter werden in Aufgaben eingeplant, in die sie nie eingearbeitet worden sind, eigenständige Einarbeitungs- oder auch nur Vorbereitungszeit gibt es dann ebenfalls nicht. Wünsche über die inhaltliche Verteilung von Aufgaben im Team werden nur äußerst selten berücksichtigt, selbst wenn innerhalb des Teams tragfähige Lösungen (i. S. v. einer will es abgeben, ein anderer will und kann es machen) gefunden worden sind.
Arbeitsbedingungen
s. o.
Karriere/Weiterbildung
Es wird mit umfangreichen Weiterbildungsmöglichkeiten geworben, was leider der Realität kaum entspricht. Es gibt regelmäßige Fortbildungen im ärztlich medizinischen Bereich der Somatik. Darüber hinaus nicht. Hier sollte man im Bewerbungsgespräch genau nachfragen, ob es Angebote für den eigenen Fachbereich gibt.