Unerträgliche Arbeitsbelastung seit Corona, schwaches Leadership durch Partner, teilweise unprofessionelle Führung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gehalt attraktiv, als Einsteiger gute Entwicklungsmöglichkeiten/ Lernkurve; später als Manager hat es sich ausgelernt, da Partner kein Interesse an Förderung der Mitarbeiter zu scheinen haben
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Führungskultur (nicht auf Unit-Ebene, sondern darunter); Kein Life! Berater werden systematisch ausgebrannt; Feedback kommt bei Partnern nicht an, sondern wird Heruntergespielt und mit Durchhalteparolen abgespeist
Arbeitsatmosphäre
Angespanntes Klima, es wird viel um Ressourcen geschachert und die Projekte nicht ausreichend mit den notwendigen Beraterkapazitäten und Experten ausgestattet, was zu Spannungen führt.
Kommunikation
Gute durchdachte und regelmäßige Unternehmenskommunikation in der Unit. Das Marketing Team macht wirklich einen guten Job!
Kollegenzusammenhalt
Auf Ebene Junior bis Manager sehr gutes Klima, allerdings großer Disconnect zwischen Partnern und Consultants. Feedback der Consultants wird nicht ernst genommen. Keine inspirierende und motivierende Führungskultur.
Work-Life-Balance
In einer Strategieberatung herrschen klassischerweise ambitinioerte Arbeitszeiten, keine Frage (Mo bis Do regelmäßig bis 1-2 Uhr früh). Allerdings ist Zeit Corona die Maßstab völlig aus dem Ruder gelaufen, sodass man auch Do bis nach Mitternacht sitzt und Freitag regelmäßig deutlich länger als 10pm . Hinzu kommen die völlig unrealistischen Erwartungen der Partner, die für jedes Task maximal eine "halben Stunde" einplanen und öfters Consultants auf mehrere parallele Projekte staffen, ohne näherungsweise eine Einschätzung zu haben, welchen Aufwand das Projekt in der Abwicklung bedeutet. Input von "oben" ist sehr bescheiden, sodass es auch keine Unterstützung gibt bzgl. der Frage, wie die Arbeitspakete unter dem gesetzten Zeitrahmen den zu realisieren wären. Folge: Sehr häufig zusätzliche Wochenendarbeit, ganze Sonntage gehen drauf.
Vorgesetztenverhalten
Größter Schwachpunkt der Firma aus meiner Sicht ist die fehlende Führungskultur von Seiten vieler Partner. Unit Leadership ist ganz ok. Allerdings die Führung der Teams/ Projektteams nicht existent. Zudem wird Feedback nicht von Partnern aufgenommen. Betrifft vor allem alteingesessene Persönlichkeiten, die noch einen sehr "traditionellen" Umgangston pflegen und quasi militärisch alles durchpeitschen. Stände Durchhalteparolen und Runterspielen der Belastung der Beraterteams sorgt für starken Disconnect zwischen Partnern und Beratern.
Interessante Aufgaben
Projektportfolio sehr durchmischt, von klassischen Effizienzsteigerungsthemen bis zu Digitalisierungs- und Strategieprojekten. Für jeden etwas dabei
Gleichberechtigung
Eine Beraterkarriere bei Kearney ist nicht kompatibel mit Familie - daher fraglich, ob Gleichberechtigung herrscht. Allerdings gibt es viele Programme, die das fördern sollen.
Arbeitsbedingungen
Das Büro meide ich grundsätzlich, das es nicht die Bedingungen schafft, die ich für konzentriertes Arbeiten benötige. Mangelnde Ausstattung bzgl. externer Bildschirme.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nach außen wird dargestellt, dass man sich um Umwelt-/Klimaschutz bemüht (CO2-Neutralität durch Zukauf Zertifikate). Das steht allerdings im Widerspruch zum üppigsten Dienstwagen-Paket der Branche (inkl. Tankkarte), auf das der Großteil der Partner besonders stolz ist und immer wieder zur Sprache gebracht wird. Alternative Mobilitätsprogramme (wie Fahrrad) hinken in der Wertigkeit deutlich hinterher.
Karriere/Weiterbildung
Befördert wird schnell. Teilweise auch zu schnell. Es mangelt an wirklicher Weiterbildung / Investments in Trainings. Hier hat sich "Learning on the Job" durchgesetzt - wenn man einen guten Projektmanager hat, funktioniert das auch. Ab Manager hat es sich ausgelernt, da die Partner sich nicht die Mühe machen, ihre Leute zu entwickeln. Externe Trainings/ Coachings gibt es kaum. Man schwimmt also in seinem eigenen Saft.