Ernüchternde Erfahrung: Schwaches Management und mangelnde Kommunikation und Ignoranz gegenüber Kritik
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen abseits vom Management.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Management
Verbesserungsvorschläge
Lernen wie man seine Professionalität aufrechthält und Personen führt und weiterbildet, sowie das Leben der aufgeschriebenen Werte.
Eine HR Abteilung wäre auch vorteilhaft.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war während meiner Zeit dort angespannt, besonders nachdem ich meine Kündigung eingereicht und konstruktive Kritik geäußert hatte, die nicht gut aufgenommen wurde. Es bildeten sich zwei Lager: das Management und die einfachen Mitarbeiter.
Kommunikation
Die mangelhafte Kommunikation zeigte sich besonders in der Uneinigkeit des Managements zum Thema Überstunden. Einige Führungskräfte erlaubten es, mehr als 8 Stunden zu arbeiten und am nächsten Tag entsprechend weniger, während andere darauf bestanden, dass immer genau 8 Stunden pro Tag gearbeitet werden müssen. Letztendlich musste man täglich 8 Stunden arbeiten. Oder auch, dass Fehler den Verantwortlichen nicht direkt kommuniziert wurden, stattdessen wurde über die Personen hinweg gearbeitet oder hinter ihrem Rücken gelästert.
Das Management erwartete, dass man E-Mails noch um 19/20 Uhr liest, um für den nächsten Tag vorbereitet zu sein. Die Erwartungshaltung war hoch, doch die Anforderungen des Managements wurden nicht klar kommuniziert – sie wurden einfach vorausgesetzt. Anfragen in Teams blieben oft unbeantwortet oder wurden so spät beantwortet, dass man gezwungen war, Überstunden zu machen, die nicht einmal erfasst wurden.
Eine Anfrage auf ein Kritikgespräch mit dem Management wurde auch zweimal zum Terminzeitpunkt abgesagt, ohne jegliche Information. Ich musste mich sehr bemühen und oft nachfragen für eine Antwort und Termin.
Kollegenzusammenhalt
Die Zusammenarbeit unter den Kollegen abseits des Managements war sehr gut. Es war eine erfreuliche Zeit, in der man sich gegenseitig unterstützen und austauschen konnte.
Allerdings kam es zu einem Punkt, an dem man sich die Erlaubnis holen musste, um überhaupt helfen zu dürfen. Oft wurde man vom Management gefragt, warum man bestimmten Kollegen geholfen hatte. Als Prozessverantwortlicher wurde mir sogar mitgeteilt, dass ich bei der Fehlersuche in meinen Prozessen nicht konsultiert werden sollte.
Work-Life-Balance
Man arbeitete seine 8 Stunden und sollte danach fertig sein. Doch oft mussten Aufgaben noch am selben Tag abgeschlossen werden, was zu Überstunden führte, die offiziell nicht anerkannt wurden. Ich wurde kritisiert, weil ich für ein Projekt, das eine Deadline hatte, keine Überstunden gemacht, am Wochenende nicht gearbeitet oder meinen Urlaub nicht abgebrochen habe. Das Argument des Managements war, dass wir ein „junges, engagiertes Team“ seien und daher bereit sein sollten, unsere Freizeit zu opfern.
Zudem wurde erwartet, dass man in seiner Freizeit für ein schwieriges Zertifikat lernt, für das letztendlich keine Prüfung stattfand, da das Management die Anmeldefrist verpasst hat.
Homeoffice ist nur eingeschränkt möglich, da im Arbeitsvertrag festgelegt ist, dass kein genereller Anspruch auf Telearbeit besteht – das gilt auch für Werkstudenten.
Meiner Meinung nach wünscht sich das Management Mitarbeiter, die rund um die Uhr arbeiten.
Vorgesetztenverhalten
Meiner Meinung nach wissen die Vorgesetzten nicht, wie man Personen führt und weiterbildet. Ich finde mein Vorgesetzter ist ein schlechter Chef, da meiner Meinung nach ihm die Professionaltät fehlt. Er reagierte stets emotional und defensiv, wenn man Kritik geäußert hat und kann keine validen Argumente liefern in einer Diskussion. Seine Emotionalität eskalierte zu dem Punkt, dass er mir gedroht hat und gesagt hat, dass ich aufpassen solle, was ich sage. Das kam zustande, da ich ihn auf eine Unwahrheit aufmerksam gemacht habe. Danach war die Person beleidigt.
Ebenso gab es Schuldzuweisungen mir gegenüber bei denen ich mich nicht mal rechtfertigen durfte.
Teams Nachrichten bleiben unbeantwortet oder brauchen eine lange Zeit bis zur Antwort, aber erwarten von einer Person, dass die direkt antwortet
Die Vorgehensweise wie mit Werkstudenten umgegangen wird, ist auch negativ von mir aufgenommen worden. Ich als einfacher Entwickler, musste einen Werkstudenten auf seine Kündigung aufmerksam machen, da keiner vom Management vor Ort war. Die Person war dann plötzlich von einem Tag auf den anderen nicht mehr im Unternehmen.
Interessante Aufgaben
Zu Beginn gab es noch interessante Aufgaben und Projekte, aber nach der Bekanntgabe meiner Kündigung wurden mir langweilige Aufgaben zugeteilt, die meine berufliche Weiterentwicklung nicht förderten.
Umgang mit älteren Kollegen
Ein älterer Kollege war ebenfalls im Unternehmen, wurde jedoch von heute auf morgen gekündigt, da seine Position nicht mehr benötigt wurde.
Arbeitsbedingungen
Die Belüftung in den Büros ist unzureichend, wodurch es im Sommer bereits bei Temperaturen von 20-25 Grad extrem heiß wird und man unter großer Hitze arbeiten muss. Zudem ist das Tragen von kurzen Hosen nur ab Temperaturen von 30 Grad erlaubt, obwohl der Vorgesetzte diese auch bei niedrigeren Temperaturen trägt.
Es gab eine Phase, in der das Management versuchte, die Spannungen unter den Mitarbeitern abzubauen, indem es direkt bei ihnen saß. Leider erwies sich dies als kontraproduktiv, da die Meetings des Managements den Lärmpegel stark erhöhten und die Arbeitsatmosphäre störten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Zum Thema Umwelt- und Sozialbewusstsein wurde nie etwas kommuniziert, und es gibt keine erkennbaren Initiativen oder Maßnahmen in diesem Bereich.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich war anfangs nicht zufrieden mit meine Gehalt. Nach der Probezeit wurde das dann in Form eines Kompromisses angepasst.
Image
Ehemalige Mitarbeiter äußern sich überwiegend negativ über das Unternehmen.
Karriere/Weiterbildung
Es wurde angeboten, das Zertifikat für unsere Software zu erwerben, doch ich musste das Lernen in meiner Freizeit erledigen. Während der Arbeitszeit war keine Zeit für Weiterbildung, da die Aufgaben zu umfangreich waren. Es fehlte mir aber an weiteren Weiterbildungsmöglichkeiten, da es immer genug Aufgaben gab.