Als neuer Mitarbeiter sollte man vorbereitet sein, was einen erwartet.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wenn die Atmosphäre gut ist, bin ich immer gerne bereit mehr zu leisten als erwartet wird. Seit einigen Monaten aber maximal Dienst nach Vorschrift, da etliche Gespräche zu nichts geführt haben und die Veränderungen, die eingetreten sind, sind zu wenige. Ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Arbeitsatmosphäre
Die Kollegen, die bereits vor dem CarveOut bei dem Unternehmen waren, sind gebeutelt von den vielen Veränderungen der Vergangenheit. Das Remote Arbeiten nach dem CarveOut hat die Atmosphäre nicht gerade gefördert.
Kommunikation
Die Kommunikation wurde in den letzten Monaten besser, jedoch mit viel Plattitüden und Klischees geschmückt. Teilweise schwer greifbar. Auf der anderen Seite reichen 1on1s oder Mitarbeitergespräche nicht aus, um ernst genommen zu werden. Veränderungen traten erst ein, nachdem unternehmensweite Umfragen gestartet wurden und die Ergebnisse in manchen Bereichen sehr schlecht ausfielen.
Kollegenzusammenhalt
Oberflächlich wird Hilfe angeboten, tatsächlich ist wenig davon zu spüren. Den Kollegen mache ich nicht einmal einen Vorwurf, sie sind selbst total überarbeitet und kennen gar keinen gesunden Arbeitszustand mehr.
Work-Life-Balance
Es ist nur einigermaßen bewältigbar, wenn man mindestens 10h jeden Tag arbeitet. Aufstocken mit Personalressourcen wurde lange damit verneint, dass aufgrund von Corona kein Geld dafür da ist. Jetzt wird jedoch auf einmal Hypergrowth angestrebt, ohne vorher die Strukturen dafür geschaffen zu haben.
Vorgesetztenverhalten
Oberflächlich und nach außen wird eine offene Kommunikation angepriesen. Man bekommt jedoch immer wieder durch Zufälle mit, was in den Führungsetagen tatsächlich gesagt wird. Mitarbeiter werden bis ins Ungesunde gepushed, es wird bemängelt, warum Dinge nicht schneller gehen. Dabei waren die Mitarbeiter schon immer mehr als genug ausgelastet. Es wird einfach immer mehr gefordert unter dem Deckmantel, dass wir alle froh sein können noch einen Job zu haben. Schlechte Bewertungen dazu auf kununu und glassdoor lässt die Führung sofort wieder löschen.
Interessante Aufgaben
Wenn man gerne mitdenkt, ist man hier falsch. Man arbeitet auf unterster Ebene nur operativ und führt aus. Wichtig ist abzuliefern, ohne zu hinterfragen. Wenn man mit Gesprächen versucht daran etwas zu verändern, wird man nur darauf hingewiesen, dass man mit 4-5 Jahren Berufserfahrung noch zu junior ist, um konzeptionelle Aufgaben zu übernehmen. Zudem ließe der operative Workload das sowieso nicht zu.
Gleichberechtigung
Komischerweise sind einige Bereiche sehr männerdominiert in der Führung und der ausführende Bereich ist weiblich. Als würde Wachstum nur durch dominante Führung möglich sein.
Arbeitsbedingungen
Das Office ist schön und man kann flexibel arbeiten. Auch während Corona ist 100 Prozent remote möglich.
Image
Das Unternehmen hat ein besseres Image als es im Kern ist. Es gibt ein paar Bereiche, in denen es gut funktioniert. Aber eine Organisation ist nur so gut wie sein schwächstes Glied und es gibt noch viel Potential nach oben.
Karriere/Weiterbildung
Mir wurde für die nächsten 2 Jahre keine Entwicklungsmöglichkeit vorausgesagt. Mit Business Cases dafür kämpfen sollte ich aber trotzdem.