Super für Absolventen - Länger wohlfühlen wird einem nicht leicht gemacht
Gut am Arbeitgeber finde ich
Leistungen wie Küche mit Essen, Firmenevents sind echt toll, schöne Büros im Zentrum Berlins, an großartigen Produkten mit klasse Leuten mitwirken zu können
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mangelnde Transparenz top-down; Innovationsbremsen an einigen Stellen; Scheuklappen gegenüber dem, was anderen Unternehmen ihren Angestellten bieten
Verbesserungsvorschläge
Mehr Offenheit gegenüber Mitarbeitern und den Markt für Arbeitnehmer beachten
Arbeitsatmosphäre
Insgesamt kann man sich zu Hause fühlen; Fairness wird groß geschrieben und ein gewisses Familiengefühl betont.
Kommunikation
Von der Geschäftzleitung erfährt man wenig bis nichts, was Strategie, Verändergungen im Unternehmen, Prozesse und Begründungen von Entscheidungen angeht. Wandelt sich gerade auf Druck von unten.
Kollegenzusammenhalt
Es herrscht ein sehr offener, hilfsbereiter und freundschaftlicher Umgang. Niemand wird allein gelassen. Vor Leitern wird oft jedoch eher gekuscht.
Work-Life-Balance
War schon immer sehr flexibel: "Hauptsache die Arbeit wird vernünftig fertig". Mit der Möglichkeit für Homeoffice hat sich das weiter verbessert. Urlaub kann man fast immer sehr spontan machen. Nur Arbeitszeit verringern ist schwierig.
Vorgesetztenverhalten
Es mangelt an Kommunikation, Kollegialität und Verständnis für die Bedürfnisse insbesondere jüngerer/neuer Mitarbeiter je weiter man nach oben schaut. Erste Reaktion auf Wünsche ist oft zunächst entsetztes Abblocken oder Desinteresse.
Interessante Aufgaben
Als Absolvent kann man sehr viel lernen und schnell Verantwortung übernehmen. Wenn man nicht aufpasst, wird man jedoch genauso schnell mit "housekeeping" zugeladen und neue Projekte bekommt man nur mit sehr viel Eigeninitiative durch.
Gleichberechtigung
Es gibt in der ganzen Entwicklung vielleicht eine handvoll Frauen. Mit denen wird, denke ich, fair und freundlich umgegangen, sie werden jedoch nicht irgendwie speziell gefördert.
Umgang mit älteren Kollegen
Die ältesten mir bekannten Kollegen, die neu eingestellt wurden, waren Mitte bis Ende 40. Irgendwann bekommt man eine Trophäe (10/20 Jahre AVM) und wird quasi zum Inventar. Seine alten stabilen Möbel schätzt man, gefördert wird da aber nichts. Das muss man schon nachdrücklich einfordern, sonst wandert man auf's Abstellgleis, was Aufgaben und Karriere angeht. Muss ganz und gar nicht schlecht sein, wenn man sich damit arrangiert.
Arbeitsbedingungen
Die Büros sind gemütlich, Schreibtische und Stühle bequem und wenn man sich selbst drum kümmert, bekommt man auch mal einen neuen Rechner oder Equipment wie einen Laptop. Vor Corona war die Versorgung mit Essen und Trinken (Gratis) sehr vorbildlich! Wenn was nicht passt, wird Abhilfe geschaffen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird Wert darauf gelegt, dass die Produkte lange halten. Verpackung und Umwelt ist als Thema präsent, es wird Ökostrom bezogen etc. Auf der anderen Seite will man natürlich auch immer die neusten, noch besseren Produkte im Markt absetzen, obwohl fast jeder mit einem Internetzugang inzwischen wohl auch einen Router besitzt. Es wird regelmäßig an soziale Einrichtungen gespendet.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter werden immer pünktlich gezahlt, es gibt Schmankerl wie VWL, Jobticket und Leistungsprämien. Im Vergleich mit anderen Arbeitgebern sind die Gehälter in einigen Entwicklungsabteilungen jedoch ausgesprochen niedrig. Gehaltserhöhungen muss man mit Nachdruck durchsetzen und beißt zum Teil auf Granit. In diesen Abteilungen ist quasi niemand mit seinem Gehalt zufrieden, es wird aber irgendwie totgeschwiegen. Ändert sich langsam.
Image
Das Image der Firma ist von innen genauso schwer zu fassen wie von außen. Die Entwicklung geht rasant voran und es ist dann schwierig zu sehen, wo man wann wie wofür steht. Irgendwo zwischen Beständigkeit und Innovation, weil es sich halt so ergibt und der Markt es so will. Imagepflege kommt hauptsächlich vom Marketing und ist weniger ein Thema unter Kollegen in der Entwicklung.
Karriere/Weiterbildung
Weiterkommen geht nur, indem man stur und stetig sein eigenes Ding macht. Das Zauberwort heißt Eigeninitiative. Ermunterung und Unterstützung von außen gibt es in dem Bereich so gut wie gar nicht. Bemühen, das zu verbessern, ist erkennbar. In der Praxis gibt es so viel zu tun, dass man sich den Freiraum dafür aktiv selbst schaffen muss.