Wird immer mehr zum Konzern
Verbesserungsvorschläge
Verbesserungen am Arbeitsverhältnis gibt es immer nur dann, wenn man selbst für sich einsteht. In einer wirtschaftsorientierten Gesellschaft mag das legitim sein. Das Unternehmen sollte aber seiner sozialen Verantwortung auch nach innen gerecht werden und Mitarbeiter von sich aus für gut gemachte Arbeit loben und Anerkennung zeigen.
In Anbetracht der aktuell stark steigenden Lebenshaltungskosten, sollte das Unternehmen über Gehaltsanpassungen und/oder Sonderzahlungen nachdenken. Man muss bedenken, dass der Boom der gesamten Branche in den letzten 30 Jahren auch darauf zurückzuführen ist, dass sich die Angestellten mehrheitlich nicht in Gewerkschaften organisieren.
Das Unternehmen sollte der Einrichtung eines Betriebsrat offen gegenüber stehen.
Arbeitsatmosphäre
Ein Lob von Vorgesetzten bekommen vor allem diejenigen zu hören, die sich mit ihren Vorgesetzten gut stellen. Gefühlt geht die Arbeitsleistung des Einzelnen bei den Vorgesetzten unter und findet kaum Anerkennung, außer wenn man seine Arbeit aktiv bewirbt. Die Arbeitsatmosphäre unterhalb den Beschäftigten habe ich jedoch selten so gut erlebt.
Kommunikation
Quartalsweise finden Updates statt, in denen man über die Erfolge oder Misserfolge des Unternehmens unterrichtet wird. In den Projektteams wird man je nach Einstellung des Projektleiters mal mehr mal weniger in die verschiedenen Prozesse involviert. Hier kann man Glück oder Pech haben.
Kollegenzusammenhalt
Durch Corona hat der Kollegenzusammenhalt spürbar gelitten. Dennoch gibt es viele Freundschaften unter den Kollegen. Insgesamt hat das aber nichts mehr mit der Vertrautheit der kleinen "Familie" von früher gemein.
Work-Life-Balance
Seit der Übernahme durch Conet ist man verpflichtet zwischen Weihnachten und Silvester einen Teil seiner Urlaubstage zu opfern. Urlaub muss generell 3 Monate im Voraus genommen werden, wobei - sofern die Projekteinplanungen das erlauben - auch kurzfristiger noch Urlaub genommen werden kann. Generell ist die Handhabung was Urlaub und Überstunden angeht in den letzten Jahren durch einen Führungskräftewechsel strenger geworden. Immer mal wieder gibt es Ansprachen, in denen energisch auf die Regelungen hingewiesen wird.
Bei Bedarf kann die Arbeitszeit vertraglich reduziert werden, wobei dies natürlich auch mit einer Verringerung der Entlohnung einher geht. Bei Arztterminen oder ähnlichen Abwesenheiten gibt es keine Probleme.
Es gibt flexible Arbeitszeiten, wobei die Kernarbeitszeit zwischen 10 und 16 Uhr liegt. Kollegen die erst um 10 Uhr anfangen oder schon um 16 Uhr aufhören werden manchmal belächelt.
Überstunden sind im Normalfall nicht nötig.
Vorgesetztenverhalten
Einbeziehung der Mitarbeiter in Entscheidungen eher schlecht. Entscheidungen werden oftmals eher impulsiv getroffen und es werden nicht immer alle Beteiligten zu einem Thema angehört. Oftmals werden Gesprächspartner für Entscheidungen nicht nach Qualifikation ausgewählt sondern so, dass die Entscheidungen in eine bestimmte Richtung gelenkt werden können. Wenn man dann von Entscheidungen hört, wirken diese teils nicht durchdacht und voreilig. Vor allem bei technischen Entscheidungen fehlen fast immer Maßstäbe, um den Erfolg einer Entscheidung nachvollziehbar messen zu können. Argumente spielen selten eine Rolle.
Manche Vorgesetzte bevorzugen einzelne Mitarbeiter recht deutlich.
In Konfliktsituationen reagieren manche Vorgesetzte persönlich. Manche Vorgesetzte lästern über andere Kollegen im Beisein anderer Kollegen. In der Vergangenheit gab es hin und wieder lautstarke Ausraster und unnötig autoritäres Verhalten.
Interessante Aufgaben
Man kann sich nicht auswählen, für welches Projekt man eingeteilt wird. Wenn man längerfristig in einem Projekt ist, hat man aber die Möglichkeit dieses mitzugestalten und damit seine eigene Aufgaben ein Stück weit zu formen.
Immer wieder werden Arbeiten, auf die jemand keine Lust hat, zu anderen Kollegen oder Azubis geschoben. Besonders häufig ist das bei Führungskräften und erfahreneren Kollegen zu sehen.
Was interne oder wegweisende Entwicklungen angeht, werden diese von einigen wenigen Kollegen geschultert.
Gleichberechtigung
Seit einiger Zeit werden vermehrt Frauen in allen Bereichen angestellt.
Umgang mit älteren Kollegen
Neueinstellung von älteren Kollegen in meiner Abteilung nicht vorhanden, aber ich kann nicht bewerten, woran das liegt.
Arbeitsbedingungen
Lärmpegel im Großraum-Büro oftmals sehr hoch, hier bietet das Homeoffice einen klaren Vorteil.
Arbeitsgeräte sind auf einem guten technischen Stand. Wenn man Probleme hat, wird normalerweise schnell für Ersatz gesorgt.
Installation von Software sehr aufwändig, da man keine Admin-Rechte besitzt. Auch die Installation/Konfiguration von internen Systemen ist schwierig, da die Administration die Hand über allem hat. Oftmals werden Anpassungen (z.B. Rechtekonzepte) von der Administration ohne Rücksprache mit der Entwicklungsabteilung durchgesetzt und führen dann zu Problemen in der täglichen Arbeit.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bei den Kundenprojekten könnte der Aspekt noch viel stärker verankert werden. Z.B. Datensparsamkeit spielt in den Entscheidungen nie eine Rolle, obwohl es eine sehr einfache und effektive Möglichkeit zur Reduzierung des Fußabdrucks eines Projektes wäre. Hier kann aber natürlich nicht die Firma alleine entscheiden, sondern müsste bei den Kunden mehr darauf hinwirken.
Gehalt/Sozialleistungen
Beim Gehalt spiegelt sich die Bevorzugung einzelner Mitarbeiter wieder. Im Schnitt ist die Bezahlung wohl eher unterdurchschnittlich.
Auch der jährliche Bonus, für den es neuerdings individuell vereinbarte Zielvorgaben gibt ändert hieran nichts. Außerdem hat nicht jeder Angestellte eine Bonusvereinbarung, sondern nur die wertvollen Mitarbeiter.
Gehaltserhöhungen gibt es nur wenn man selbständig darauf drängt. Man hat von einigen Kollegen gehört, die lange schon mehr Gehalt verdient hätten, aber mit fadenscheinigen Begründungen abgeschmettert wurden.
Das Sprechen mit Kollegen über das eigene Gehalt ist verboten. Ich glaube das schadet dem Unternehmen eher, da hiermit nur verzerrte Meinungsbilder entstehen können.
Während die meisten Mitarbeiter sich gefühlt über zu geringes Gehalt beschweren, hat die Geschäftsführung teils eigene GmbH zur Verwaltung ihres Vermögens gegründet.
Image
Es gibt einige Aushängeprojekte, die aber mehr Schein als Sein sind. Unter der Haube sind das alles veraltete Systeme, in denen die Arbeit keinen Spaß macht.
Darüber hinaus zeichnet sich die Firma nicht mehr durch ein spezielles Image aus. Seit der Übernahme durch Conet gibt es immerhin eine offizielle Unternehmensvision und -mission, im Vordergrund steht es aber eigentlich immer das Geld zu scheffeln.
Karriere/Weiterbildung
Ellenbogengesellschaft. Die Karriere-Perspektiven richten sich nach dem Verhältnis zum Vorgesetzten. Klare und transparente Kriterien für die Erreichung nächster Karriere-Steps gibt es nicht.
Manche Mitarbeiter dümpeln unverhältnismäßig lange und fachlich nicht nachvollziehbarerweise im Junior-Level, obwohl sie schon lange die nötige Qualifikation für den Aufstieg haben. Wieder andere überspringen unverständlicherweise (nicht unbedingt unberechtigt) direkt ein Karrierelevel. Von Fairness und Transparenz kann da keine Rede sein.
Fachliche Weiterentwicklung ist möglich, sofern es ins Profil der Firma passt.